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„Das Leben ist hart, oder?“, fragte Celeste. „Manchmal ist das Leben echt scheiße, ehrlich gesagt.“
„Hm…“, ich konnte nicht anders, als still zu bleiben.
Ich wusste wirklich nicht, was ich ihr sagen sollte. Es fühlte sich an, als hätte sie sich uns gegenüber geöffnet, aber ich brachte es nicht über mich, ihr zu erzählen, was ich durchgemacht hatte. Ihr zu erzählen, dass ich von einem ehemaligen Dämonenlord zerfetzt worden war, würde viel zu viele Erklärungen erfordern, um glaubwürdig zu sein.
„Was hast du danach gemacht?“, fragte Zack.
„Was ich gemacht habe? Nun, dank des Opfers meiner Mutter gelang es mir irgendwie zu fliehen …“, sagte sie, während die ganze Atmosphäre still blieb.
„Danach habe ich wie eine Straßenratte überlebt, so gut ich konnte. Es war ein schreckliches Leben, aber ich bin so aufgewachsen … Schließlich begann ich, den Kerker zu besuchen, verdiente Geld mit dem Töten von Monstern und kaufte mir ein paar anständige Kleider, nachdem ich in einer Herberge zu leben begonnen hatte, bis ich dieses Waisenhaus fand.
Mary hat mich eingeladen, hier zu leben … Seitdem lebe ich mit diesen Kindern zusammen und beschütze sie mit meinem Leben, weil ich mich jedes Mal, wenn ich in ihre Augen schaue, ein bisschen in ihnen wiedererkenne.“
„Ich verstehe … Du bist eine fleißige Person, Celeste. Es ist bewundernswert, dass du dich so aus dem Nichts hochgearbeitet hast … Ich finde dich sogar ziemlich beeindruckend“, sagte ich ganz ehrlich.
„Hmph, du schmeichelst mir aber… Sylphy, du bist mindestens sechs Jahre jünger als ich, da kannst du mein Herz noch erobern“, sagte Celeste halb im Scherz.
„E-Eh? W-Was redest du da?! Ich wollte dich nur aufmuntern…“, seufzte ich.
„Das hast du“, sagte sie und streichelte meinen Kopf. „Ich glaube, ich habe viel erreicht, oder? Das Leben ist so kurz, wenn ich zurückdenke, alles scheint so weit weg. Immer wenn ich mich an meine Vergangenheit erinnere, fühlt es sich an, als wäre da eine ganz andere Person. Und ich bin traurig und habe Mitleid mit dem, was ihr angetan wurde. Wenn ich meinem früheren Ich so hätte beistehen können, wie ich jetzt bin … hätte ich mir all diese Schrecken ersparen können.“
Celestes Stimme klang melancholisch, als sie sprach.
„Hmm … mir geht es genauso“, seufzte ich. „Manchmal wünschte ich mir auch, ich könnte die Zeit zurückdrehen.“
„Du auch?“, seufzte Celeste.
„Ich auch“, sagte Zack.
„Und ich auch …“, gab Aquarina zu.
„Wir alle träumen davon, eine solche Fähigkeit zu haben.
Es ist eine dumme Fantasie. Ich bezweifle, dass selbst die höchsten Zeitmagier so etwas vollbringen können“, lachte Celeste. „Wir sind alle dazu verdammt, unser beschissenes Leben so weiterzuleben, wie es ist, ohne jemals etwas ändern zu können, und dieser ganze Kreislauf wird einfach endlos weitergehen …“
„Das ist doch nicht richtig …“, widersprach ich ihr schnell.
„Oh?“ Celeste lächelte über meine Worte.
„Du hast hier doch eine Familie gegründet, oder? Und du liebst sie doch noch, oder? Fühlst du dich nicht erfüllt, wenn du mit ihnen zusammen bist? Nach all dem Mist, den wir durchgemacht haben … bist du nicht glücklich, dass du noch Menschen hast, die dich lieben?“ fragte ich.
„Auch wenn diese Narben nicht so leicht heilen können … Auch wenn diese Narben für immer in unseren Herzen bleiben werden … Hast du nicht das Gefühl, dass die Menschen um uns herum das wieder wettmachen können, was wir verloren haben?“
„Hmph.“ Celeste sah mich mit ausdruckslosem Gesicht an, aber dann lächelte sie wieder. „Ja, ich weiß … Deshalb arbeite ich so hart für sie … Weil sie der Halt in meinem Leben sind.“
„Celeste …“, sagte Aquarina.
„Ich glaube, sie ist doch ein weiches Herz“, meinte Zack.
„Jetzt, jetzt, nenn mich nicht Weichei, zukünftiger Ehemann von Mist“, sagte Celeste mit einem Grinsen.
„Was?! Wovon redest du überhaupt?“, fragte Zack wütend.
„Hahaha!“, fing Aquarina an zu lachen.
„Ich finde, der Spitzname passt“, kicherte ich.
„H-Halt die Klappe!“, sagte Zack wütend.
Am Ende verbrachten wir den größten Teil des Tages damit, mit Celeste zu reden. Die Unterhaltung beruhigte sich schnell und wir sprachen über andere Dinge als persönliche Gefühle oder unsere Vergangenheit. Sie zeigte uns ihre Bücher, die sehr alt waren. Es gab sogar einige Zauberbücher, die sie im Dungeon durch Drops oder in Schatztruhen gefunden hatte. In allen standen bestimmte Zaubersprüche.
Mist und Celica schlossen sich schließlich der Unterhaltung an, und Mist zeigte uns ihre Zaubersprüche. Sie zauberte leuchtende Lichtkugeln, die sie mit einem kleinen Zauberstab, den sie von Celeste zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt bekommen hatte, herumfliegen ließ.
„Ich werde Priesterin und mache alle glücklich!“, sagte sie kindlich. Sie hatte sehr unschuldige Träume.
„Ein ehrenvoller Traum“, sagte Celeste.
„Ich bin mir sicher, dass du das schaffen wirst“, sagte ich. „Solange du deine Einstellung beibehältst, gibt es für dich nichts Unmögliches.“
„Hehehe! Wirklich?“, kicherte Mist und zauberte weitere helle Lichter, die wie wunderschöne Glühwürmchen aussahen.
„Ja, wirklich!“
Nachdem sie ihre einfache Magie vorgeführt hatte, beschloss Mist, ihre Heilmagie zu zeigen. Ihre Zaubersprüche waren derzeit [Blitz], [Heilendes Licht] und [Wiederherstellungslicht], allesamt Lichtmagie-Zaubersprüche der Stufe 1. Sie lernte sie schnell, offenbar kannte sie diese Zaubersprüche vor einer Woche noch nicht einmal. Sie hatte ein erstaunliches Talent.
„Du kannst das Lichtelement schon besser kontrollieren als Sylphy und ihr Geist“, lachte Zack.
„Ja, sie hat gestern einen riesigen Strahl gezaubert und alle erschreckt …“, sagte Aquarina.
„Ahahah … Ich schätze, manche haben einfach mehr Talent als andere“, sagte ich.
Alice wird langsam, Stück für Stück, besser darin, ihre Energien zu kontrollieren. Irgendwann werde ich euch also einige erstaunliche Zauber zeigen, die euch alle verblüffen werden! … Aber im Moment ist es besser, bescheiden zu bleiben.
„Hehehe, wirklich? Ich freue mich, dass du das gut findest! Ich werde weiter trainieren und trainieren …“, sagte sie.
„Es wäre besser, dir zuerst einen Zauberkreis zu machen, es ist schon erstaunlich, dass du ohne einen Zauberkreis Zaubersprüche anwenden kannst“, sagte ich. „Meine Mutter kann dir einen machen.“
Klopf, klopf.
Als hätte sie meine Worte vorausgesagt, klopfte meine Mutter schnell an die Tür und öffnete sie dann vorsichtig.
„Mist, bist du da? Ich bin gekommen, um dir wie versprochen einen magischen Kreis zu machen.“
„Tante Faylen!“
Mist rannte auf meine Mutter zu und umarmte ihre Beine, weil sie zu klein war, um ihre Brust zu erreichen. Meine Mutter lächelte sanft und streichelte ihr über den Kopf.
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