Kapitel 36: Zeit zum Entdecken!

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Es ist jetzt schon eine halbe Woche (4 Tage), seit wir bei den Amazonas-Indianern angekommen sind, und Mann, war das eine Woche voller neuer Eindrücke und Entdeckungen … Leider haben meine Eltern mir nicht alles erlaubt, was ich gerne gemacht hätte.

Nach dem ersten Tag mit dem neuen Essen bin ich ziemlich früh aufgewacht und habe mich im Zelt umgesehen. Schließlich habe ich mich rausgeschlichen, als meine Eltern nicht da waren.
Als ich nach draußen trat, bot sich mir als erstes der Anblick eines wunderschönen Dorfes. Der Amazonas-Stamm schien sich inmitten einer großen Grasebene niedergelassen zu haben, die von Bergen und Dschungel umgeben war. Es gab zwei Flüsse, die aus dem Süden und Norden kamen, sowie einen großen See, den ich von weitem sehen konnte. Dort standen tatsächlich ein paar Zelte.

Anscheinend fischten die Leute dort ab und zu.
Trotzdem war das Dorf riesig. Ich konnte nicht alle Zelte zählen, aber ich war mir sicher, dass es über 200 waren. Außerdem lebten in jedem Zelt mindestens vier Familienmitglieder. Mann, Amazonas-Familien sind echt groß.
Anders als ich zuerst gedacht hatte, gab es im Amazonas-Stamm sowohl Männer als auch Frauen, und es handelte sich nicht um eine Rasse, die nur aus Frauen bestand. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, warum habe ich das überhaupt gedacht? Nun, in meinem früheren Leben gab es Amazonen auch, aber nur in Geschichten.

Ich konnte mich noch daran erinnern, dass meine Eltern mir in meinem früheren Leben eine Geschichte von einem Mann erzählt hatten, der auf einer Insel gestrandet war, auf der ein großer Stamm nur aus starken Frauen lebte.
Das war hauptsächlich eine Geschichte, um jungen Mädchen zu zeigen, dass sie genauso stark wie Männer werden können, und ich fand das echt toll. Mein Vater war überhaupt kein stereotyper Mann, der wollte, dass Frauen nur Männern dienen. Tatsächlich haben beide in meinem früheren Leben hart auf den Feldern gearbeitet. Sie haben sogar zusammen gekocht und sich die Aufgaben geteilt, anders als in manchen anderen Familien, an die ich mich von damals erinnere.
Ich denke, weil er zwei Töchter hatte, hatte er Angst, dass Männer uns ausnutzen würden, wenn wir nicht körperlich und geistig stark würden.

Wie auch immer, Amazonen gibt es in dieser Welt offenbar wirklich und sind nicht nur eine Geschichte! Oder ist das vielleicht nur ein Zufall? Auf jeden Fall gab es sowohl Männer als auch Frauen, und das war’s.
Sie unterschieden sich ziemlich von der Menschheit, aus der mein Vater stammte, der im Vergleich zu Shade klein und hellhäutig war.

Nepheline und ihr Amazonenstamm hatten alle schokoladenbraune Haut. Ihre Haut war glänzend und schön. Wie es aussah, hatte sich ihre Haut eindeutig an das raue und heiße Klima dieser Dschungel angepasst. Weiße Haut wie meine würde leicht von der Sonne verbrennen, aber ihre schokoladenbraune Haut war sehr widerstandsfähig.
Eine weitere Besonderheit war, dass sie alle ziemlich groß wurden. Außerdem waren die meisten Erwachsenen muskulös und hervorragende Krieger, Jäger und Sammler. Sie waren ein Volk, das unglaublich gut für das Leben in der Wildnis unter diesen Bedingungen geeignet war.
Wegen der Hitze trugen sie meistens ähnliche Klamotten wie die Nepheline. Die waren im Stammesstil und mit verschiedenen Farben wie Rot, Gelb, Blau und Grün schön verziert. Allerdings bedeckten sie ihren Körper kaum oder gar nicht. Die Männer waren alle oben ohne, nur ein paar bedeckten ihren Rücken und ihre Schultern mit schönem Leder und Monsterknochen.

Die Frauen hingegen bedeckten ihre Brust und ihren Intimbereich.
Die Männer trugen normalerweise Hosen und keine Lendenschurze, wie manche vielleicht denken würden. Allerdings ähnelten ihre Hosen eher Shorts als richtigen Hosen.

Außerdem waren alle barfuß. Ihre Füße sind überraschend sauber, obwohl sie damit über das Gras laufen. Die Haut an ihren Füßen muss rau und dick sein. Immerhin habe ich bisher noch keine Füße gesehen, die mit Narben übersät waren.
Alles in allem sind sie ein von Natur aus starkes Volk. Schon von klein auf spielen sie mit großen Steinkugeln, die die Füße eines Kindes in ihrem Alter leicht zerschmettern könnten. Im Gegensatz dazu bleiben ihre Füße unversehrt, da sie diese mindestens mehrere Kilogramm schweren Steine wie nichts weiter wegkicken.
Das ganze Dorf bestand aus Zelten, aber es gab auch ein paar kleine Türme aus Knochen und Holz, von denen aus die Wachen in die Ferne schauen konnten, ob sich Monster oder wilde Tiere näherten.

Apropos, sie sind quasi Nomaden und ziehen alle paar Jahre innerhalb des Dschungels von einem Ort zum anderen, oft folgen sie den Tieren und Monstern, die sich im Laufe des Jahres dort aufhalten. So erschöpfen sie nicht die natürlichen Ressourcen in den Gebieten, die sie besiedeln.
Am zweiten Tag hier bin ich hauptsächlich herumgelaufen. Die Leute schauten mich komisch an, weil sie nicht wussten, wer ich war. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich ein bisschen überfordert. Aber wenn so viele Leute einen aus dem Nichts anstarren, fühlt man sich normalerweise unter Druck gesetzt.
Einige Leute fragten mich sogar, ob ich mich im Dschungel verlaufen und hierher gefunden hätte. Ich sagte ihnen, dass ich die Tochter der Helden sei, woraufhin meine Eltern mich bald fanden. Danach waren die Missverständnisse schnell ausgeräumt.
Trotzdem waren Leute von außerhalb hier eine Seltenheit. Aber Aquarina war im ganzen Dorf bekannt, also ging ich die nächsten Tage mit ihr mit, und so wurde alles einfacher.

Während ich mit ihr unterwegs war, fand ich heraus, dass sie noch keine Freunde hatte, weil sie so jung war und kaum Kontakt zu anderen Kindern hatte, also war ich so ziemlich ihre erste Freundin.
Unter der Aufsicht unserer Eltern spazierten wir durch das Dorf und ließen uns einfach treiben. Natürlich vergaß ich nicht, jeden Morgen so viel wie möglich meine Zaubersprüche zu üben und Sport zu treiben.

Während ich das alles machte, beobachtete Aquarina mich mit neugierigen Augen, bis sie einmal versuchte, mich nachzuahmen. Leider scheiterte sie kläglich und war am Ende körperlich völlig erschöpft …
Nach vier Tagen hier hat Aquarina gestern endlich ihr „Drachenritual“ absolviert, mit einem Festmahl aus Drachenfleisch. Außerdem wurde sie im Schlaf mit Blut übergossen.

Heute Morgen begann sie dann, mit ihrer neu gewonnenen Kraft zu experimentieren, als wir in einen kleinen wilden Dschungelbereich mit einigen kleinen Kreaturen, die dort herumstreiften, gehen durften.
Natürlich wurde uns ein großer Augapfel mit Flügeln heimlich verfolgt, zusammen mit einer schattenhaften Krähe … Nun ja, es war keine Überraschung, dass unsere Eltern uns immer noch beobachteten. Wir waren schließlich erst ein Jahr alt.

Auf jeden Fall beschlossen wir, dieses kleine Abenteuer zu genießen.

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