Ich soll diesen Monsterkerl übertreffen?
Ich glaube, er ist sogar stärker als mein Vater, und er will, dass ich ihn übertreffe?!
Das klingt nach einer Menge Arbeit…
„Natürlich wird das nur möglich sein, wenn du weiter trainierst und deinen Körper stählst“, sagte er. „Bevor ich geboren wurde, war die königliche Familie nur stolz auf ihre Magie und ihre Fähigkeit, Geister zu beschwören. Aber mit mir wurde ein neues Vermächtnis geschaffen. Das Vermächtnis der himmelspaltenden Schwertkunst.“
„Das ist … deine Technik, Opa?“, fragte ich.
„Genau“, nickte er. „Ein dramatischer Name, nicht wahr? Ich habe ihn erfunden, um die Götter zu verspotten. Meine Schwertkunst wird noch verfeinert, ich habe sie nie wirklich perfektioniert. Die Absicht dahinter war einfach: Ich wollte eine Schwertkunst erschaffen, die sogar die Götter übertrifft und den Himmel spaltet …“ „Den Himmel spalten?“, fragte ich.
„Es ist der einzige Weg, um zu ihnen zu gelangen. Sie leben über allem und jenseits von allem. In ihrer eigenen Welt. Um dort einzutreten, müssen wir den Himmel spalten und sie dann töten.“ Er biss die Zähne zusammen.
Ich hätte nie gedacht, dass er das wollte!
Moment mal, ist Opa auch ein „Rebell“, der die Götter nicht mag?
Wow …
„Du willst …?“
„Hahaha!
Ich habe nur Spaß gemacht … Oder vielleicht auch nicht.“ Er lächelte. „Leider werde ich dieses Ziel selbst nicht erreichen können. Deshalb muss ich mein Vermächtnis an jemand anderen weitergeben. Und nach Tausenden von Jahren, seit ich es geschaffen habe, wurde endlich jemand geboren, der es lernen kann und mein Blut in sich trägt: du, Sylphy.“
„…“ Ich schwieg. „Du hast dich mir also nur angenähert, damit ich deine Technik erlernen kann?“
„… Ah, nein, das ist es nicht“, sagte er. „Es tut mir leid, wenn ich dich so denken ließ. Aber ich muss zugeben, dass es mir sehr wichtig ist. Ich habe eigentlich erst gestern angefangen, darüber nachzudenken. Aber als ich dich mit diesem riesigen Schwert gesehen habe, wollte ich, dass du es erbst. Ich habe noch nie eine Elfe gesehen, die eine so große Waffe mit so viel Stolz trägt wie ich.“
„Oh … Nun, ich weiß noch nicht. Das fühlt sich nach einer so großen Verantwortung an …“, seufzte ich. „Und wie willst du es mir übergeben? Ich nehme nicht an, dass ich einfach nur deine Bewegungen nachmachen soll, oder?“
„In der Tat ist es ein mächtiges Vermächtnis. Du weißt doch, was Vermächtnisse sind, Sylphy?“, fragte er. „Das wird normalerweise in der Akademie gelehrt.“
„Nein, ich weiß nicht …“
„Vermächtnisse sind die Kombination von Dutzenden von Kultivierungstechniken und Waffentechniken zu einer Einheit. Sie umfassen Körperkultivierung, Runeninschriften in magischen Kreisen, Körperverstärkung, Zauberspruchkreation, Aura-Kultivierung, Domänenkreation und auch eine Waffentechnik.“
„Also so wie Vererbungen?“
„Erbschaften sind einfach etwas, das man von jemandem erbt. Vermächtnisse sind viel komplexer, es ist, als würde man ein Lebewesen aufziehen, es pflegen und mit jedem Teil wird es stärker und vollständiger. Wenn alle Teile des Puzzles zusammengesetzt sind, erhält man das Vermächtnis selbst, und dann kann man es weiter verbessern und neue Kräfte und Techniken hinzufügen“, erklärte er mir.
„Aber meine Körperkraft …“
„Keine Sorge, mein Vermächtnis wurde so gestaltet, dass es sich an jede andere Fähigkeit anpassen und mit ihr verbinden kann“, erklärte er. „Ich habe bereits berücksichtigt, welche Fortschritte du gemacht hast. Und dein Drachenkörperbau und dein spiritueller Magiekreis sind perfekt für mein Vermächtnis und könnten es sogar noch verbessern. Ich möchte dir das geben, Sylphy. Es ist mein Geschenk an dich, etwas, das Bestand haben und dir in deinem langen Leben helfen wird“, erklärte er mir.
„Opa …“
Ich schaute wieder zu Boden und fühlte mich überwältigt.
Das war zu viel; konnte ich wirklich eine so große Verantwortung wie das Vermächtnis des Elfenkönigs schultern?
Ich?
Aber … Mit meinem Schwert den Himmel spalten.
Wenn mir das irgendwie helfen könnte, zu ihnen zu gelangen, zu den Göttern …
Ich musste eine Entscheidung treffen, wenn ich weiter an mir und allem anderen zweifelte, würde ich mit meinem Leben nicht weiterkommen.
Bin ich wirklich zufrieden mit meinem Leben?
Ich habe mich eine Weile ausgeruht, aber ich darf all die schrecklichen Dinge, die ich durchgemacht habe, nicht vergessen.
Die Bedrohung durch den bösen Gott der Dungeons, den verdorbenen Helden Gray, die anderen bösen Götter, die mir und den anderen Helden nach dem Leben trachten, und sogar meine Eltern.
Die Überreste des Dämonenkönigs und was für verrückte Gruppen sonst noch auftauchen könnten.
Diese Welt ist voller Kämpfe und Blutvergießen, aber auch voller Schönheit und Glück.
„Es ist okay, wenn du es nicht nehmen willst, Sylphy. Tut mir leid, dass ich dich so unter Druck gesetzt habe.“
Opa seufzte. „Du kannst machen, was du willst. Hör nicht auf das Geschwätz eines alten Mannes … Mein Vermächtnis mag mit mir sterben, aber was macht das schon? Ihr werdet ein neues schaffen, du und deine Freunde …“
„Nein …“, sagte ich und berührte Opas baumstammartigen Arm. „Ich nehme es!“
„Wirklich?“, fragte er.
„Ja!“, nickte ich.
„Bist du sicher?“, fragte er noch einmal.
„Ja!“, nickte ich.
Er schnappte nach Luft, stand auf und lächelte.
„Sylphy… Du weißt gar nicht, wie glücklich du deinen Großvater machst!“
Er hob mich vom Boden hoch und lachte.
„Hahahaha!“
„Uwaah! Hey, lass mich los, Opa!“
„Danke, Sylphy! Danke!“
Obwohl es ihm nichts ausmachte, dass das Vermächtnis mit ihm sterben würde, war er unglaublich glücklich, als ich mich entschied, es anzunehmen. Er lachte und lächelte wie ein Kind, was so bizarr war, nachdem ich ihn immer so ernst gesehen hatte.
Als er mich endlich losließ, beruhigte er sich.
„Ich entschuldige mich, meine Enkelin. Ich habe vielleicht … ein bisschen meine Grenzen überschritten. Ich
„Ich entschuldige mich, meine Enkelin. Ich habe vielleicht … ein wenig meine Grenzen überschritten. Ich
war so glücklich.“ Er seufzte. „Das sieht mir gar nicht ähnlich. Ich schätze, mein inneres Kind ist nach Tausenden von Jahren immer noch da. Der junge Mann, der so hart daran gearbeitet hat, seine körperlichen Fähigkeiten zu verfeinern und
das Schwertkampf zu erlernen …“
„Es ist in Ordnung, denke ich …“, seufzte ich. „Also, wann fangen wir an?“
„Das wird noch etwas dauern“, sagte er. „Wir werden mit dem offiziellen Training beginnen, sobald du deine Ausbildung an der Akademie aufnimmst. Komm jedes Wochenende in mein Schloss. Was die Techniken und das Vermächtnis selbst angeht, werde ich mit der Erstellung einer pseudo-göttlichen Schriftrolle beginnen, die die Seelenverbindung und die notwendigen Anfangstechniken meines Vermächtnisses enthält, zusammen mit allen Elixieren, die du trinken musst, um deinen Körper zu stählen und an das Vermächtnis anzupassen.
Ich werde sie dir geben, sobald deine Volljährigkeitszeremonie beginnt, wenn du achtzehn bist.“
„Ich verstehe, also noch nicht so bald, was?“ Ich war ein bisschen enttäuscht. „Okay, ich kann warten.“
„Bis dahin musst du weiter trainieren und deinen Körper und deine Schwertkunst trainieren“, sagte er. „Verpass keinen einzigen Tag des Trainings, Sylphy! Wenn du das tust, wirst du eines Tages so
stark wie dein Großvater.“
„Ich weiß nicht, ob ich so muskulös werden will, aber ich werde weiter trainieren, keine Sorge.“ Ich nickte. „Es ist mir sowieso schon in Fleisch und Blut übergegangen; ich habe sogar in den Ferien trainiert.“
“
„Ich habe dich gut ausgewählt, du hast den Geist der Fleißigkeit und Ausdauer in deinem Herzen!“ Er lächelte und tätschelte mir sanft den Kopf. „Danke, Sylphy, dass du einen der
Wünsche dieses alten Mannes erfüllt hast.“
„Das ist doch nichts, Opa!“, lächelte ich. „Dann lass uns in Zukunft gemeinsam hart arbeiten!“
„Natürlich, meine Enkelin. Ich werde jedoch keine Gnade kennen; mein Trainingsprogramm wird
unglaublich hart sein. Dein Vater kann das bestätigen. Bereite dich gut darauf vor, du hast noch zweieinhalb Jahre Zeit!“ sagte er.
„In Ordnung!“
