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Nachdem ich das Material verkauft hatte und allein nach Hause ging, weil alle anderen zu satt und müde waren, um noch bei mir abzuhängen, begrüßte ich meine Mutter mit einem Brief, als sie und der Rest meiner Familie gerade beim Abendessen saßen.
„Ein Brief? Oh, ein Brief von Aina!“, rief meine Mutter sofort begeistert. „Normalerweise benutzt sie ein magisches Artefakt, wenn sie mir aus der Ferne etwas mitteilen will, und wenn sie mir etwas schicken will, benutzt sie ein Teleportationsgerät, aber das hier ist anders. Wenn sie einen Brief auf diese Weise schickt, bedeutet das, dass es etwas Besonderes ist!“
„Oh, etwas Besonderes? Was denn?“, fragte mein Vater.
„Ja, was denn?“, fragte Zephy und ahmte meinen Vater nach, indem er sich am Kinn kratzte.
„Es ist wahrscheinlich ein Formular – oh, das ist es.“
Meine Mutter nahm das Papier heraus, an der Seite des riesigen Vertrags befand sich ein kleiner Brief. „Es ist ein magischer Vertrag, um Handelswege zwischen dem Hafen von Azurite und Agartha zu eröffnen … Wie ihr vielleicht nicht wisst, ist meine Schwester Aina die Herzogin von Azurite, einer Hafenstadt im Südwesten des Kontinents. Das ist nicht weit, und wir können mit dem Luftschiff in nur einem Tag dorthin gelangen.“
„Oh, also ist die Handelsroute möglich?“, fragte ich mich. „Wir können unsere Produkte verkaufen, auch meine!“
„Genau, wir haben es endlich geschafft. Wenn ich also hier und hier unterschreibe …“ Meine Mutter las das Ganze in wenigen Sekunden mehrmals durch, ihre Fähigkeiten waren beeindruckend. „Fertig.“ Sie unterschrieb.
FLAAASH!
Der Vertrag leuchtete hell auf, als mehrere Runensiegel aus fortgeschrittener Magie erschienen und den Vertrag vollständig besiegelten. Sobald das erledigt war, rollte sich das Papier zu einer Rolle zusammen und wurde mit einem roten Tuch versiegelt.
„Wie wäre es, wenn wir morgen früh nach Azurite fahren?“, fragte meine Mutter. „Du kannst deine Freunde mitnehmen, wenn du möchtest!“
„Cool! Da waren wir noch nie! Eine Hafenstadt! Was es dort wohl alles gibt … Moment mal, eine Hafenstadt?“, überlegte ich. „Ah, dann kann ich wohl nicht so viel Fisch verkaufen.“
„Na ja, Fisch war ja nicht gerade deine Spezialität. Auf deiner tropischen Insel gibt es viele seltene Früchte, die dort nicht wachsen. Wir haben auch Mana-Früchte, Geistblätter und Weisheitsäpfel, alles unglaubliche Lebensmittel, die die magische Kraft steigern, Wunden heilen und vorübergehend das Mana erhöhen.“
Erklärte meine Mutter. „Das und ein paar andere Ressourcen, die abgebaut werden können, wie der Korallenbaumwald und so weiter, bieten dir jede Menge Nicht-Fisch-Produkte, die du anbieten kannst. Das wird uns auch helfen, mit anderen Städten in Kontakt zu kommen, mit denen Azurite Fisch und Meeresfrüchte handelt, und ihnen unsere eigenen Produkte anzubieten.“
„Ich verstehe!“ Ich nickte. „Okay, dann werde ich alles für morgen vorbereiten!“
Aufgeregt rannte ich nach oben, wo mich Nephilim vor der Tür mit einem leichten Lächeln begrüßte.
„Willkommen zu Hause, junge Dame …“
„Nephilim! Wir fahren morgen in eine Hafenstadt!“, jubelte ich, stürmte in mein Zimmer und begann, meine Kleidung und andere Sachen auszuwählen.
„Oh! Das klingt spannend.“ Sie lächelte. „Soll ich mitkommen oder hierbleiben …?“
„Klar kannst du mitkommen! Es dauert sowieso nicht lange!“, lachte ich. „Du musst auch mal die Welt da draußen erkunden! Du warst lange Zeit in diesem Tempel eingesperrt, oder? Hast du nicht Lust, die schöne Welt da draußen zu entdecken?“
„Ich … darüber habe ich noch nie so nachgedacht.“
Nephilim war überrascht, ihre beiden seltsam gefärbten Augen leuchteten hell. „Aber ja … Ich denke, das würde Spaß machen.“
„Heheh, siehst du? Jetzt komm her und hilf mir, ein Kleid auszusuchen – oh! Du auch! Du kannst doch nicht überall in diesen Dienstmädchenklamotten herumlaufen. Wir werden dich hübsch machen!“ Ich nickte und hielt ihr eines meiner Kleider vor, um zu sehen, ob es ihr passte.
„Meine Kleidung gefällt mir so, wie sie ist …“, sagte Nephilim und neigte den Kopf. „Aber vielleicht wäre eine Veränderung gar nicht so schlecht … Vielleicht?“ Sie war immer noch verwirrt, weil sie ihre eigenen Gedanken und Meinungen hatte.
„Ich helfe dir auch!“, sagte Alice, die aus dem Nichts auftauchte. „Ich finde, dieses Kleid würde dir gut stehen, Nephi.“
„Und dieses auch, oder?“, lachte ich.
„W-Welches soll ich denn anziehen?“ Nephilim war immer verwirrter. „Ahh … Das ist schwieriger, als ich gedacht habe.“
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Der nächste Morgen kam schneller als gedacht. Ich hatte bereits meine Freunde kontaktiert und sie hatten alle zugesagt, mitzukommen. Wir versammelten uns alle unten und genossen ein reichhaltiges Frühstück, bevor wir um neun Uhr morgens aufbrachen.
Da wir ein paar starke Leute zum Schutz der Stadt zurücklassen wollten, beschlossen Onkel Arafunn und Shade zu bleiben, während Ninhursag und Nepheline uns begleiten würden. Mist und Celeste versuchten ihr Bestes, um Mutter Mary einzuladen, aber sie war zu beschäftigt mit den Waisenkindern und hatte keine Zeit, mitzukommen.
„Eine Hafenstadt, hm? Wie das wohl ist …“, überlegte Celeste, während sie ein Sandwich aß. „Azurite, ich glaube, das ist das zweite Mal, dass ich von diesem Ort höre.“
„In der Gegend, in der wir auf dem Kontinent Atlanta leben, gibt es viele Hafenstädte. Azurite ist eine der kleinsten und unbekanntesten Hafenstädte, weil sie in den kälteren Teilen des Kontinents liegt“, erklärte ich. „Aber um diese Jahreszeit sollte es dort warm und schön sein, perfekt für einen kleinen Sommerurlaub!“
„Es ist ziemlich ähnlich wie unsere Stadt, Celeste“,
„Azurite hat viel gelitten, vor allem wegen der rauen See in dieser Gegend, die nicht so gut für Seefahrt oder Fischerei das ganze Jahr über ist. Außerdem haben sie außer Fischerei kaum Ressourcen, deshalb sind sie stark vom Handel abhängig. Dank meiner Schwester, die seit 100 Jahren Herzogin ist, hat sich die Lage etwas verbessert, aber leider kann die Stadt immer noch nicht mit einigen anderen mithalten.“
„Hundert Jahre … Elfen reden wirklich so locker über ein ganzes Leben …“, lachte mein Vater.
„Wie auch immer, lass uns los! Das Luftschiff wartet schon am Flughafen.“ Meine Mutter stand schnell auf, trank ihren Tee und war wie immer bereit.
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