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Nachdem wir nur einen kleinen Teil der Hafenstadt Undine gesehen hatten, eilten wir in Richtung Stadtrand. Die riesige Menschenmenge, die sich dort versammelt hatte, war tatsächlich vielen Leuten in der Stadt aufgefallen, und ständig kamen Wachen, um zu kontrollieren, ob wir vielleicht illegale Einwanderer oder so etwas waren.
Da aber Tante Aina und meine Mutter dabei waren, traten die Wachen schnell zurück und mussten sich für ihre Unhöflichkeit entschuldigen, obwohl einige sagten, dass sie später dem König eine Erklärung dafür geben müsse. Nun, das hatten sie sowieso von Anfang an vor.
Wir erreichten den Rand der schönen Stadt, ohne das meiste, was wir sehen wollten, zu besuchen, und ließen uns schnell außerhalb in der Nähe eines großen Waldes namens Fiere Forest nieder. Es ist ein sicherer Wald, in dem nur kleine Tiere oder sehr schwache Monster herumstreunen. Mutter sagte, dass es hier auch Dungeons gibt, aber wir werden sie nicht besuchen, so sehr ich das auch gerne wollte.
Nachdem alle angefangen hatten, ihre Lager aufzuschlagen und über hundert Zelte auf der Ebene standen, versammelte Mutter uns alle zum Mittagessen und um zu besprechen, was wir tun würden. Tante hat uns die ganze Zeit begleitet.
„Wir haben beschlossen, dass es besser ist, selbst in die Hauptstadt zu gehen, um die Angelegenheiten mit Vater schnell zu regeln. Ich werde ihn um ein Stück Land bitten. Sobald das geklärt ist, werden wir von hier dorthin ziehen.
Es wäre zu ineffizient, mit allen hier in die Hauptstadt zu ziehen und dann noch einmal auf dieses Stück Land, die Reise wäre für alle zu anstrengend.
Außerdem hat Aina gesagt, dass sie uns mit ihrem Luftschiff, das eigentlich ihr Privatflugzeug ist, dorthin bringen wird, sobald das Gebiet festgelegt ist.“ Mutter erklärte alles für alle.
„Ich verstehe! Wir bleiben also nicht in der Hauptstadt, oder?“, fragte ich mich.
„Nein, wir machen nur einen kleinen Ausflug dorthin, der höchstens einen Tag dauern wird“, sagte meine Mutter.
„Wenn möglich, wäre ein Gebiet weit weg von der Hauptstadt ideal, damit wir uns wohlfühlen können“, seufzte mein Vater.
„Ja, das ist richtig“, nickte meine Mutter.
„Wie groß ist dieses Land?“, fragte ich mich.
„Wie groß?“ Meine Mutter holte schnell eine Karte des gesamten Kontinents hervor.
Der Kontinent hatte eine interessante Form, die an ein Stück Pizza erinnerte, und das gesamte Land, das Elfenreich Naturia, nahm 60 % der gesamten Fläche ein. Die anderen Teile waren kleinere Länder, darunter auch das Land, aus dem meine Großmutter stammte, das eigentlich das zweitgrößte Land war und in dem sich der „Yggdrasil-Baum“ befand, weshalb es „Land Yggdra“ genannt wurde.
Im Gegensatz zum Königreich Naturia ist Yggdra sehr streng mit seinen Grenzen und lässt niemanden rein, außer Leuten aus Naturia.
Die beiden Länder wurden durch die Heirat des Königs, meines Großvaters, mit meiner Großmutter, einer Prinzessin der Königin von Yggdra, miteinander verbunden. Dieses Land wird ebenfalls hauptsächlich von Elfen regiert, aber es gibt auch die „höhere“ Rasse der Feen, die noch enger mit der Natur und den Geistern verbunden sind und als den Elfen überlegen gelten.
Man sagt, dass sie aus dem Yggdrasil-Baum stammen und aus dessen Blüten geboren wurden.
Ich weiß nicht mal, ob das stimmt, aber ich denke, wir können ihre Legenden vorerst mal glauben. Es kommt mir aber so vor, als hätten sie das nur erfunden, um sich selbst noch mehr zu glorifizieren. Trotzdem haben Naturia und Yggdra ein gutes Verhältnis und sind starke Verbündete, die wahrscheinlich alle anderen kleinen Länder unter ihrer Herrschaft und ihrem Kommando unter Druck setzen.
Auf dem ganzen Kontinent gibt es neben der Kirche der Götter auch die Religion von Yggdrasil, die angeblich älter ist.
Sie verehren den Weltenbaum, den größten Baum der Welt, Yggdrasil, als Göttin und haben eine ganze Religion um sie herum aufgebaut.
Es ist eine Religion, die größtenteils mit der Götterreligion koexistieren kann, aber sie breitet sich immer mehr aus und wird meist von den Elitisten und Traditionalisten praktiziert.
Aus diesem Grund sehen die meisten Adligen Helden nicht als etwas Besonderes an, da sie die Götter, die sie gesegnet haben, im Vergleich zu ihrem glorreichen großen Baum nicht für besonders halten.
Ich weiß ehrlich gesagt selbst nicht, was ich davon halten soll. Ich würde auch lieber die Religion des Baumes anstelle dieser dummen Götter haben, aber wenn sie das als Ausrede benutzen, um nicht zu respektieren, was meine Eltern für dieses Land und die anderen Orte getan haben, dann werde ich unweigerlich wütend … obwohl ich ja sowieso nichts dagegen tun kann.
„Die Hauptstadt heißt Luminous, nach dem Geist des Lichts. Hier leben die reichsten Adligen zusammen mit einem Großteil der königlichen Familie“, sagte meine Mutter. „Es ist eine Elite-Stadt, aber es gibt dort auch etwa drei Millionen Bürgerliche, also sind alle Klassen vertreten, nicht nur Adlige.“
„Hm, die Akademie ist dort? Können wir nicht auf eine andere Akademie mit weniger … Adligen gehen?“, fragte ich.
„Die Akademie dort ist die, an der ich studiert und dann als Lehrerin unterrichtet habe, Sylphy, also nein, wir gehen dorthin. Es gibt vielleicht noch andere Akademien, aber diese hier ist von der königlichen Familie für ihre Exzellenz zertifiziert. Wenn du in Zukunft etwas Großes werden willst, musst du dorthin gehen“, wiederholte meine Mutter.
„Ugh…“, seufzte ich.
„An dieser Akademie gibt es viele Transferstudenten aus anderen Ländern mit unterschiedlichen Bräuchen. Das sind nicht immer nur nervige Adelskinder aus der Hauptstadt. Ich bin mir sicher, dass du dort Freunde finden wirst“, sagte meine Mutter. „Außerdem hast du dort auch alle deine Freunde, oder? Komm schon …“
„Ja, ja …“, seufzte ich.
Tante kicherte ein wenig.
„Deine Tochter will wirklich nicht gehen, was?“
Sie lachte ein wenig. „Ich erinnere mich noch gut an meine Zeit dort … Es war ziemlich höllisch.“
Wenn sogar jemand wie sie sich daran als „höllisch“ erinnert, möchte ich mir gar nicht vorstellen, wie es für mich … oder uns, wie ich vermute, sein würde. Ich hoffe, dass ich nette Leute finde.
Nun ja, es ist ja nicht so, als würden wir bald umziehen, das wird erst in ein paar Jahren sein.
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