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Was meinst du damit, ich bin die Mutter eines Kindes? Soll ich Yggdra sagen, dass sie der Vater ist? Moment mal … jetzt, wo ich darüber nachdenke, wer ist eigentlich der Vater in dieser Beziehung? Sind wir beide Mütter?
Hä?
„Ich bin total verwirrt …“, musste ich sagen.
„Ach, weißt du … magische Bäume haben besondere Seelen. Sie schwingen aufgrund unserer Verbindung zu den Elementen Leben, Licht und Natur am stärksten mit uns Elfen mit. Aufgrund deiner tiefen Verbindung zu Yggdra haben eure Seelen die gleichen Schwingungen angenommen und sich zu einem sogenannten Seelenbund verbunden.
Man könnte sagen, dass Yggdra eine Art Vertraute von dir ist, aber da sie sich nicht von der Stelle bewegen kann, weil sie noch zu jung ist, um sich zu etwas zu entwickeln, das sich wirklich bewegen kann, hat die übermäßige Ansammlung von Mana, Elementaressenz und spiritueller Energie einen einzigartigen Naturgeist hervorgebracht, der aus deiner Seele und der Seele von Yggdra entstanden ist“, erklärte meine Mutter.
„Eh? Ich … huh? Okay …?“
Ich glaube, ich habe das kaum verstanden.
„Einige unserer begabten Mitglieder führen dieses Ritual in unserer Heimat durch, wo wir über Jahre hinweg eine Verbindung zu magischen Bäumen aufbauen. Manchmal werden sie zu Dryaden oder Ents, manchmal bringen sie stattdessen einen Geist zur Welt, der einem Kind zwischen dem Meister und dem Baum ähnelt. Ich habe dieses Ritual jedoch nicht durchgeführt“, fügte meine Mutter hinzu.
„Ich verstehe …“
Warte mal kurz, Mama. Ist das nicht ein bisschen zu kompliziert, um es einem einjährigen Mädchen zu erklären? Naja, ich schätze, sie wusste schon immer, dass ich ziemlich intelligent bin. Ich glaube, sie hat meinem Vater einmal gesagt, dass sie in meinem Alter genauso intelligent war wie ich. Elfen scheinen sich geistig sehr schnell zu entwickeln.
„Pass gut auf diesen kleinen Geist auf, Sylphy“, sagte mein Vater zu mir.
„Ja, sie scheint talentiert zu sein. Ich kann deutlich in ihrer Seele spüren, dass etwas Starkes in ihr steckt. Sie hat eine Gabe“, sagte Nikko.
„Ist das wahr? Wenn das stimmt, könnte sie sogar noch talentierter sein!“, antwortete meine Mutter.
„Eine Gabe?“
„Gaben sind besondere Fähigkeiten, die jemandem gegeben werden. Sie schlummern in der Seele eines Menschen und werden geweckt, wenn er erwachsen wird oder etwas Bestimmtes tut. Sie sind mächtiger als einfache Magie. Wir Helden werden normalerweise mit einigen davon geboren, was uns überhaupt erst zu Helden macht …“, erklärte mein Vater.
Besondere Fähigkeiten werden also als Gaben katalogisiert. Hat dieser Fuchs gerade mein System durchschaut?!
Nein, ich glaube, er konnte es nicht vollständig erkennen, aber er hat gesagt, dass ich Gaben habe, also weiß er, dass „etwas“ in mir steckt. Er weiß jedoch nicht, was es ist.
Puh, das ist okay … glaube ich …
„Was soll ich jetzt mit dem Geist machen?“, fragte ich mich.
„Erziehe ihn und kümmere dich gut um ihn“, antwortete meine Mutter.
„Er wird stärker und reifer werden, so wie du. Wenn du älter bist, wird er dir wahrscheinlich sehr nützlich sein. Aber schon jetzt sollte er dir beim Üben und Anwenden der Naturmagie helfen können“, sagte mein Vater.
„Verstehe … Wie soll ich ihn nennen?“, fragte ich mich erneut.
„Gib ihm einen einfachen Namen, damit du ihn nicht vergisst“, antwortete meine Mutter.
„Einen einfachen Namen … mal sehen … äh … Naturia!“, platzte es aus mir heraus.
„Fooo!“
Naturia gefiel ihr Name und sie schwebte aufgeregt um mich herum, während sie ab und zu niedliche kleine Geräusche von sich gab.
Es war ein entzückendes Geistkind. Ich bin schon gespannt, wie es sich entwickeln wird.
Allerdings weiß ich noch nicht, ob ich Naturia als „er“ oder „sie“ bezeichnen soll.
„Geschlecht? Wir Geister sind körperlose Wesen. Wir haben keine physischen Körper und vermehren uns auf ähnliche Weise, wie dein Geist entstanden ist, daher brauchen wir kein Geschlecht. Deshalb … haben wir auch keines. Einige von uns nehmen jedoch männliche oder weibliche humanoide Formen an. Dein Wesen scheint keine auffälligen Merkmale zu haben, also kannst du es nennen, wie du willst.
Außerdem glaube ich nicht, dass es ihr etwas ausmacht“, antwortete mir der riesige flammende Fuchs.
„Dann … nehme ich beide … ach, egal …“, zuckte ich mit den Schultern und kam schließlich zu dem Schluss, dass es sinnlos war, weiter darüber nachzudenken.
„Hm … du bist ein starkes Mädchen. Ich kann spüren, wie deine Mana überfließt. Und dabei bist du erst ein Jahr alt. Aber im krassen Gegensatz dazu benimmst du dich so eloquent und reif … Ich wünschte, ich könnte dein Geist werden“, musste Nikko kurz darauf sagen.
„Eh?“
„O-Oi, Nikko, du kannst mich doch nicht einfach so im Stich lassen! Auch wenn es um meine Tochter geht …“, sagte mein Vater mit einem Hauch von Besorgnis in der Stimme.
„Ich mache nur Spaß. Du bist alt geworden, wenn du meine Witze nicht mehr verstehen kannst …“, antwortete Nikko mit einem Seufzer.
„Alt? Ich bin noch nicht mal 30 …“, entgegnete mein Vater unwillkürlich.
„Siehst du? Das war auch ein Scherz“, antwortete Nikko.
„Deine Scherze sind einfach langweilig“, sagte mein Vater zu Nikko.
„Oh je. Na gut … Dann gehe ich besser wieder schlafen. Ich glaube, meine Anwesenheit ist hier nicht sehr willkommen …“, sagte Nikko und seufzte erneut.
„Nein, warte! Geh nicht weg“, rief ich.
„Hä? Magst du mich, kleine Sylphy?“, fragte der Fuchs und leckte mein Gesicht. Sein Feuer brannte nicht. Es fühlte sich sogar warm und angenehm an.
„Mach dir nichts aus meinen Eltern. Du bist nett“, sagte ich zu ihm.
„Fufufu. Du bist ein hübsches Mädchen, nicht wahr?“
„Papa, kann Nikko noch ein bisschen bleiben?“, fragte ich.
„… Na gut. Aber übertreib es nicht, Nikko“, sagte mein Vater.
„Keine Sorge, ich bin schon erwachsen. Ich kann Verantwortung übernehmen“, antwortete Nikko.
„Da bin ich mir nicht so sicher … Nikko ist zu schelmisch“, musste meine Mutter sagen.
„Das musst du gerade sagen …“
„Was hast du gesagt?“
„Ich hab nichts gesagt.“ In diesem Moment wandte Nikko seinen Blick von meiner Mutter ab.
Schließlich verbrachte ich noch etwas Zeit mit dem Fuchs und fragte ihn ein paar Dinge, die ich nicht wusste. Nikko konnte die Dinge viel besser erklären und hatte außerdem einen höheren und schärferen spirituellen Sinn als die beiden anderen.
„Eine Drachenseele in einen Vertrauten verwandeln?“
„Ja, ist das möglich?“, fragte ich.
„… Hmm, ich weiß es nicht. Sicherlich ist ein Drache ein magisches Wesen. Sie sind eigentlich keine Monster, da sie eine Rasse intelligenter Wesen sind, die schon vorher existiert haben. Damit können sie zu Vertrauten werden, wenn sie es wollen. Aber nur eine Seele? Das weiß ich nicht …“
„Ich verstehe …“
„Hmm … Ist vielleicht eine Drachenseele in diesem Anhänger?“ fragte er.
Nikko hatte es fast erraten.
„Sozusagen. Er wurde aus seinem magischen Kristall hergestellt.“
„Verstehe … Vielleicht könntest du versuchen, diesen mürrischen Drachen zu zähmen. Aber wenn er von deinen Eltern getötet wurde, bezweifle ich, dass er sich deinen Forderungen so einfach beugen wird … Allerdings ist er bereits tot.
Irgendwann könnte sein Wille schwinden und zerbröckeln. Du musst schlau vorgehen und langsam seine Abwehrkräfte schwächen, seine mentale Stabilität zerstören und ihn von dir abhängig machen!“, sagte Nikko mir kurz darauf.
Ein bösartiges Lächeln huschte über das Gesicht des Fuchses und zeigte mir seine scharfen Zähne.
„Ohhh … ich verstehe … heheh …“
Ich sollte wohl versuchen, manipulativer vorzugehen.
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