Die Leute, die sich versammelt hatten, waren ganz aufgeregt und spekulierten, was der Hauptpreis wohl sein könnte. Es hieß, er sei vom verstorbenen König Elandorr aus dem Königreich Dissidia vorbereitet worden, dem letzten Sloth-Champion der einheimischen Yunateaner. Seine Legende war unzählige Male erzählt worden, und noch heute verehrten viele Einwohner von Dissidia sein Andenken.
„Bist du nicht neugierig, was jemand, der nicht mehr unter uns weilt, als Preis vorbereitet haben könnte, Broken? Khi khi khi …“ Goldrich, der neben Broken saß, schloss sich der lebhaften Diskussion über den Hauptpreis an.
Broken schien in Gedanken versunken zu sein. Erinnerungen an König Elandorr kamen hoch – eine Figur, die für ihre Faulheit und mangelnde Vorbereitung berüchtigt war.
Selbst die beiden S-Rang-Quests, die König Elandorr Broken gegeben hatte, enthielten keinen Hinweis auf eine Belohnung für ihre Erfüllung. Doch trotz der berüchtigten Faulheit des Königs waren die Belohnungen für den Abschluss der Prüfungsdomäne enorm gewesen. Vielleicht war Elandorrs Faulheit einfach Teil seines Wesens als Faulheitsmeister, aber letztendlich konnte man sich darauf verlassen, dass er seine Versprechen hielt. Zumindest hoffte Broken das.
„König Elandorr ist eine Legende. Vielleicht ist es ein legendärer Gegenstand?“, überlegte er.
„Khi khi khi … klar, viele würden um so etwas kämpfen, aber jeder weiß, dass es keine leichte Aufgabe ist, einen legendären Gegenstand herzustellen. Selbst ein Schmied mit Meisterrang schafft das nur ein paar Mal.“
Goldrich stieß Broken spielerisch mit der Schulter an. „Also, ich hoffe, du kannst mit deiner Meisterklasse als Schmied noch ein Wunder vollbringen, khi khi khi …“
Broken blieb still und zeigte keine Reaktion auf Goldrichs Kommentar.
Elincia, die das Gespräch mitgehört hatte, mischte sich ein: „Bist du dir sicher, dass Broken ein Meister der Schmiedekunst ist?“
„Egal, ich wollte nur seine Reaktion sehen. Khi khi khi … Er ist so süß, wenn er versucht, etwas zu verbergen“, sagte Goldrich immer noch amüsiert.
Broken wandte sich dann an Freya: „Freya, können wir die Plätze tauschen?“
Freya warf einen Blick nach rechts zu Broken, wo Goldrich fröhlich winkte. „Nein, danke“, antwortete sie kühl.
Prinzessin Alora stand auf der Bühne und setzte ihre Rede fort. „Der Glückliche, der das vom verstorbenen König Elandorr speziell angefertigte Geschenk erhält, wird ein Vermächtnis erben, das so einzigartig ist, dass es sich nur seinem rechtmäßigen Besitzer offenbart! Dieser Preis kann nicht gefälscht oder versehentlich an jemand anderen vergeben werden.“
Das Publikum brach erneut in tosenden Applaus aus.
Prinzessin Alora fuhr fort: „Nachdem das gesagt ist, rufe ich alle Teilnehmer auf, in die Arena zu kommen.“
Dann kehrte sie anmutig zu ihrem Platz zurück.
Die riesige Arena in der Mitte des Kolosseums war sorgfältig vorbereitet worden, mit verschiedenen Arbeitsplätzen für die verschiedenen Produktionsklassen, die am Wettbewerb teilnahmen. Aufgrund der großen Anzahl von Bewerbern mussten bestimmte Kriterien für die Teilnahme erfüllt werden. Dazu gehörten der Nachweis ihres Handwerksrangs und die Empfehlung durch wichtige Fraktionen. Bemerkenswert war, dass die Ass-Gilde einen Platz für Broken im Schmiedewettbewerb und einen weiteren für Toberry im Alchemistenwettbewerb zur Verfügung gestellt hatte.
Auf die Ankündigung von Prinzessin Alora hin strömten Hunderte von Teilnehmern mit Teilnahme-Token aus den Zuschauerrängen herab. Sie repräsentierten eine Vielzahl von Produktionsklassen und bildeten schnell Reihen in der Arena entsprechend ihrer zugewiesenen Nummern. Es war offensichtlich, dass die Mehrheit der Teilnehmer Spieler waren – ein Anblick, der vor dem Eintritt der Spieler in diese Welt noch undenkbar gewesen war.
Ein Moderator in königlicher Kleidung und voller Enthusiasmus übernahm die Veranstaltung, um die Menge der Teilnehmer zu begrüßen.
„Willkommen, alle miteinander!“, rief Morbit, der Moderator, voller Begeisterung. „Ich verstehe, dass dies für euch Spieler, die ihr eure eigene Kultur und eure eigene Art der Interaktion habt, vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist. Als Vertreter der einheimischen Yunateaner werde ich euch durch diese Veranstaltung begleiten. Seid versichert, dass ich mich bemühen werde, besser mit euch zu kommunizieren und in Kontakt zu treten. Und keine Sorge, ich werde nicht allein auf dieser Bühne stehen.“
Hinter ihm tauchte Max auf, eine bekannte Spielerin, die für ihren Live-Streaming-Kanal „Immortal Legacy“ bekannt ist. Sie betrat die Bühne. „Guten Morgen, alle zusammen!“, begrüßte Max die Menge und wurde mit Jubelrufen empfangen.
Sie strahlte sie an, bevor sie sich zu Morbit umdrehte und selbstbewusst nickte. „Okay, Morbit, ich bin echt stolz, die Moderatorin dieses großen Events zu sein. Und was denkst du über den Hype und alles? Ich würde gerne mehr aus deiner Perspektive als Einwohner von Yunatea hören.“
Prinzessin Alora saß majestätisch auf ihrem goldenen Thron und beobachtete das große Ereignis, das gerade von den beiden begeisterten Moderatoren geleitet wurde. Ihr Blick wanderte jedoch über die Teilnehmer. Wie erwartet war die Person, nach der sie gesucht hatte, tatsächlich unter ihnen.
„Er ist derjenige, den Elincia mitgebracht hat …“, sagte sie zu ihrem Ritter. „Ich möchte ein paar Dinge mit ihm besprechen“, sagte sie mit klarer, aber bedächtiger Stimme.
Lionell, der Ritter, der neben ihr stand, neigte respektvoll den Kopf. „Eure Hoheit, soll ich ihm Eure Grüße übermitteln?“
„Nein, noch nicht“, murmelte Alora nachdenklich. „Ich hoffe, er schlägt sich bei diesem Event gut. Ich schulde ihm seit jenem Tag eine Entschuldigung. Aber es überrascht mich, dass er auch Schmied ist; anscheinend habe ich sein Potenzial noch nicht ganz erkannt.“
„Aber Eure Hoheit, ist es möglich, dass jemand, der im Kampf so geschickt ist, auch in einer Produktionsklasse brilliert?“, fragte Lionell.
„Nichts ist unmöglich, besonders für diese Spieler, die andere Fähigkeiten haben als wir. Dieser Wettbewerb gibt uns die Chance, das Ausmaß seiner Fähigkeiten einzuschätzen. Ich hoffe, dass er neben seinem Geisttier, seiner Produktionsklasse und seinen einzigartigen Fähigkeiten noch mehr von sich zeigen kann.“
„Seid Ihr Euch so sicher, Eure Hoheit? Ist er nicht wie jeder andere Spieler?“, hakte Lionell nach.
„Ich kann es noch nicht mit Sicherheit sagen … aber ich glaube, diese Fragen werden in diesem Wettbewerb beantwortet werden“,
antwortete sie.
Morbit und Max standen in der Mitte der Bühne, ihre Gesichter strahlten vor Vorfreude. Sie waren bereit, den eifrigen Teilnehmern die Regeln für den Wettkampf des Tages zu erklären.
„In dieser ersten Runde“, begann Morbit mit fester, selbstbewusster Stimme, „hat jeder die Möglichkeit, etwas nach seinen Vorstellungen zu basteln. Ihr habt maximal 48 Stunden Zeit, um eure Arbeit fertigzustellen, plus 4 Stunden für Pausen. Insgesamt habt ihr also 52 Stunden Zeit. Schließlich könnt ihr nicht ewig in dieser Welt bleiben, haha!“
Er lachte kurz, bevor er fortfuhr: „Manche denken vielleicht, dass dies den Einheimischen aus Yunate einen unfairen Vorteil verschafft, aber seid versichert, dass jeder eine Pause braucht. Nutzt also eure Zeit optimal.“ Max übernahm das Wort, ihre Begeisterung war deutlich zu spüren, als sie die versammelten Teilnehmer musterte. „Jeder sollte darauf achten, so effizient wie möglich zu arbeiten, denn die Zeit ist knapp! Wir haben bereits einige beeindruckende Beiträge, also lasst euch nicht zurückfallen.“
Morbit richtete seinen Blick auf die hoffnungsvollen Gesichter in der Menge und sprach noch einmal. „Denkt daran, die Jury entscheidet, wer in die nächste Runde kommt. Von allen, die ihre Arbeiten einreichen, kommen nur die fünf Besten jeder Kategorie weiter. Denkt daran, ihr habt nur eine Chance, den Gegenstand herzustellen, den ihr präsentieren wollt – also achtet darauf, dass er von ausgezeichneter Qualität ist!“
Max fügte hinzu: „Ja, Qualität geht vor Quantität. Ein guter Handwerker ist nicht jemand, der sich nur auf sein Glück verlässt, sondern jemand, der hart trainiert hat, um seine Fähigkeiten und sein Talent zu verbessern und etwas Außergewöhnliches zu schaffen.“
Morbit nickte zustimmend. Er sah in die eifrigen Gesichter und schloss: „Also, habt keine Angst, alles zu geben, und denkt daran, dass ihr immer noch besser werden könnt.“
Die königlichen Diener waren geschäftig damit beschäftigt, Ambosse, Hämmer und Zangen für die Teilnehmer aufzubauen. In einer Ecke lag eine Vielzahl von Rohstoffen – Holz, Eisen, Stein, Ton und vieles mehr – bereit, von den Meisterhänden verwandelt zu werden.
Max, voller Energie, fügte hinzu: „Ich möchte euch noch einmal daran erinnern: Die Qualität eures Ergebnisses und der Schwierigkeitsgrad eurer Arbeit sind entscheidend! Alles wird berücksichtigt, also wählt sorgfältig aus, an welchem Gegenstand ihr in der kurzen Zeit arbeiten wollt. Viel Glück euch allen!“
Morbit folgte schnell: „Die erste Runde beginnt jetzt!“
Mit dieser letzten Erklärung versammelten sich die Teilnehmer an ihren zugewiesenen Arbeitsplätzen. Die Luft war voller Spannung. Als die königliche Glocke mit einem lauten Klang läutete, begann das große Ereignis offiziell.
Wer würde den Hauptpreis gewinnen? Viele würden darum kämpfen, aber nur einer würde letztendlich
den Sieg davontragen.
