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Als ich endlich alle meine Aufgaben erledigt hatte, rannte ich zu Ruby und Meisterin Felicia und sah, dass sie mit allerlei Alchemie beschäftigt waren.
Anscheinend hatte Ruby bereits einige Tränke fertiggestellt, darunter einen wunderschönen sirupartigen, rot gefärbten Trank, der sehr wirksam aussah.
„Ich sehe, du hast schon einige Tränke hergestellt, Ruby!“, sagte ich. „Wie war es? Einfach oder schwer? Hat sich der Meister nicht seltsam verhalten?“
„Oh! Ach, jetzt, wo ich es schon gemacht habe, ist es ziemlich einfach“, sagte Ruby. „Ich habe meinen Segen benutzt, es funktioniert interessant … gut genug?“
„Hm! Lass mich mal sehen …“ Ich ging hin, um mir den Trank anzusehen. „Schön. Er ist … Nam, nam! Lecker! Süß!“
Er war tatsächlich unglaublich süß! Hatte sie viel zu viel Zucker hineingetan oder was?
Trotzdem schien es süchtig zu machen, fast wie …
Hmm, was wäre, wenn sie daraus Bonbons machen würde?
Zaubertrank-Bonbons, die man langsam essen kann, während man sich heilt, wäre das nicht auch toll?
„Ja“, sagte Ruby. „Es wurde verstärkt und der Zucker ist irgendwie … seltsam geworden.“
„Hm, interessant“, sagte ich mit einem Nicken. „Okay, super gemacht, Ruby! Du solltest dich jetzt ausruhen. Meisterin, bitte hör auf, dieses arme Mädchen auszubeuten!“
„Hahaha! Es hat gerade erst Spaß gemacht!“, seufzte Meisterin Felicia. „Wie auch immer, Sylphy, ich hoffe, du bist schon mit dem Test fertig? Es ist schließlich der letzte Tag …“
„J-Ja, ich bin fertig, hier“, sagte ich und zeigte ihr alles, was ich gemacht hatte.
Ruby schnappte nach Luft, als sie alles sah, was ich gemacht hatte, überrascht davon, wie gut ich in Alchemie war, heh! Nicht nur das, sondern alles war von erstklassiger Qualität und strahlte eine mächtige magische Aura aus. Ich wette, sie war überrascht.
Keine Sorge, Ruby, mit deinem Segen wirst du noch viel bessere Dinge schaffen!
„Oooh! Gut! Das sieht alles gut aus“, nickte Felicia. „Hmm … nun ja, nicht ganz gut, da sind ein paar Fehler hier und da, aber du hast fast die volle Punktzahl erreicht. FAST.“
Agh! Natürlich findet sie etwas zu bemängeln, diese undankbare Meisterin hat immer etwas zu kritisieren oder zu bemängeln.
Aber sie ist vielleicht die beste Alchemistin der Welt, also kann ich ihr das wohl nicht übel nehmen …
„Ugh …“, stöhnte ich. „T-Danke trotzdem!“
Das war’s wohl, oder? Sie hat mir nicht mal eine Note gegeben oder so? Nicht mal eine richtige Prüfung oder so …
Das ist wohl meine Meisterin …
Sie sah nur zufrieden aus und nahm die Sachen, die ich für sie gemacht hatte, mit einem süßen Lächeln entgegen. Ist sie ein Kind oder was?
„Du hast so viele Sachen gemacht, Sylphy, du bist unglaublich…“, sagte Ruby etwas verlegen. „Ich möchte auch eines Tages so gut werden…“
„Oh? Aber das schaffst du auch ganz leicht!“, sagte ich. „Dein Segen hilft dir dabei, also mach dir keine Sorgen, Ruby. Außerdem bin ich mir sicher, dass du noch besser wirst, wenn du deine Schmiedekunst durch Alchemie ergänzt.“
„Hahaha … Du lobst die Leute aber gern“, seufzte Ruby. „Danke … Es ist noch nicht lange her, aber du bist eine wirklich gute Freundin, Sylphy. Ich bin dir sehr dankbar … Ich glaube nicht, dass es viele Menschen wie dich gibt, ich würde sogar glauben, dass du die Einzige auf der Welt bist. Ich bin wirklich glücklich, dich gefunden zu haben …“
„Ach, du musst dich doch nicht so aufregen!“, kicherte ich. „Sollen wir endlich was essen gehen? Ich bin ehrlich gesagt total hungrig… Alchemie macht mich immer total müde.“
„Hmm, gute Idee, ich hab auch schon Hunger“, sagte Meisterin Felicia. „Was ist mit Ruby?“
„Ach, ich brauche nichts“, sagte Ruby. „Ich esse normalerweise nicht so viel, deshalb bin ich es nicht gewohnt, so viel zu essen wie ihr …“
„Hmm …“
Während Ruby sprach, starrte ich weiter auf ihren Trank.
„Sylphy? Ist der Trank komisch? Stimmt was nicht?“
„Oh! Nein, überhaupt nicht! Ich hab nur gedacht … Wenn du den Zucker im Trank so sirupartig machen kannst, warum lässt du ihn dann nicht abkühlen und zu Bonbons aushärten?“
„Bonbons?“
Als Ruby nach Luft schnappte und das Potenzial ihrer Erfindung erkannte, reagierte Meisterin Felicia als Erste auf meinen Vorschlag, abgesehen von Rubys schockiertem Ausruf.
„Wow! Ich kann nicht glauben, dass ich daran nicht gedacht habe! Sylphy, du bist ein Genie! Zaubertrank-Bonbons! Wer würde die nicht kaufen wollen? Man isst sie nach und nach und kann sich von Verletzungen heilen!“ sagte sie. „Das ist eine hervorragende Idee!“
„Stimmt’s?“, fragte ich. „Was denkst du, Ruby?“
„Ich habe darüber noch nicht nachgedacht, aber es klingt interessant“, nickte sie. „Ich weiß allerdings nicht, wie man daraus Bonbons macht …“
„Ich kann helfen! Ich kenne ein paar Kochzauber“, sagte ich. „Wie wäre es, wenn du auch ein paar Kochzauber lernst? Die sind super nützlich!“
„Ah, ja, klingt nach einem Plan!
Danke, Sylphy … Ähm“, Ruby holte plötzlich etwas aus ihrer Tasche. „Hier, bitte nimm das … Das ist mein allererstes alchemistisch hergestelltes Objekt. Und außerdem … das erste Objekt, das ich je hergestellt habe, das genau so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe.“
„Oh? Ruby …“
Sie gab mir etwas, das wie eine goldfarbene Schmetterlingshaarnadel aussah, die mit roten Edelsteinen wunderschön verziert war!
„Wow, das ist wunderschön! Für mich? Wirklich?“
Ich sah ihr in die Augen, und sie schien ein wenig verlegen zu sein, mir ein Geschenk zu geben.
„J-Ja … nimm es, es ist ein Geschenk aus Dankbarkeit. Ich schulde dir schließlich viel.“
„Cool! Vielen Dank, Ruby!“
Ich umarmte sie fest, sprang über sie hinweg und küsste sie auf die Wange.
„Ich werde es in Ehren halten!“
„S-Sylphy …“
Sie sah noch röter aus als sonst und ihre Augen wirkten ein bisschen benommen.
„Ich bin solche Umarmungen nicht gewohnt …“
„Aah! Entschuldige, entschuldige!“
Ich trat schnell zurück, um Ruby ihren Freiraum zu lassen.
„Schon gut, mach dir keine Sorgen“, lächelte sie. „Also, sollen wir los?“
„Klar!“ nickte ich. „Meister, lass uns was essen gehen, hör auf, immer wieder auf die Sirup-Tränke zu starren.“
„Ahhh! Ja, ja!“ Felicia rannte schnell hinter uns her.
Und dann, als wir drei gerade aus der Werkstatt gehen wollten, kam eine vierte Person hinzu. Es war mein müde aussehender Vater, der zwei Geistwesen mitbrachte!
Als ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er irgendwo anders hingegangen, glaube ich!
„Ich bin zurück … Hahh …“, seufzte er erleichtert, er sah furchtbar erschöpft aus. „Hier, Ruby, ich habe dir zwei Geister mitgebracht.“
Einfach so überreichte mein Vater Ruby zwei Geister, mit denen sie einen Vertrautenvertrag schließen sollte.
„Moment mal, was?“, rief ich.
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