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Als wir uns auf den Weg zum dritten und letzten Miasmic Swamp machten, konnten wir nicht umhin, uns ein wenig zu unterhalten. Ich hatte anhand seiner Kampfweise und seiner Entwicklung schon ungefähr herausgefunden, wie Lucks Kräfte funktionierten.
„Ich habe unter anderem herausgefunden, dass Lucks magischer Kreis sich stark von unseren unterscheidet“, erklärte ich.
„Anders?“, fragte Luck. „Inwiefern?“
„Nun, zunächst einmal hat dein magischer Kreis keine normalen Elementar-Runen wie unsere“, erklärte ich. „Dad, war das bei Elise auch anders?“
„Oh ja, ich erinnere mich, dass deine Mutter vor Jahren einmal etwas davon gesagt hat, aber ich kann mich jetzt nicht mehr daran erinnern“, seufzte mein Vater.
„Ich auch nicht …“, sagte Shade. „Aber ich weiß noch, dass sie gesagt hat, er sei einzigartig.“
„Hmmm, hat das etwas mit den Runen zu tun?“, fragte mein Onkel.
„Ja“, nickte ich. „Luck hat einzigartige Runen in seinem magischen Kreis, die Beast-Runen genannt werden, und sie formen sich unterschiedlich, je nachdem, was sie verstärken. Sein magischer Kreis ist auch direkt mit seinem Körper verbunden, sodass beide gleichzeitig wachsen, anders als bei uns anderen.“
„W-Wow, echt? Was machen diese Bestienrunen?“, fragte mein Vater.
„Ich hab das noch nicht so genau analysiert, aber ich hab gesehen, dass es Klauenrunen, Beinrunen, Fangzahnrunen, Sinnesrunen und Wildrunen gibt“, sagte ich. „Die haben wahrscheinlich was mit dem zu tun, was sie verstärken … Und sie wirken auch direkt auf die Bestienmagie.“
„Wow, bin ich so einzigartig?“, fragte Luck überrascht. „Ich frage mich, ob Lara auch etwas Einzigartiges hat, sie konnte alle Geister um sich herum beschwören. Sie konnte die Geister des Landes rufen, anstatt wie ihr feste Verträge mit bestimmten Geistern abzuschließen.“
„Das ist eine mächtige Fähigkeit … Die Geister des Landes erhalten die Welt aus eigener Kraft“, sagte mein Vater. „Wenn sie diese unglaubliche Kraft weiterentwickeln würde, könnte sie wahrscheinlich die Welt nach ihrem Willen formen …“
„Gab es nicht schon mal einen Helden wie sie?“, fragte Aquarina.
„Hm, nein, nicht dass ich wüsste“, sagte mein Onkel, der von uns allen am längsten gelebt hatte.
„Wenn du mir gesagt hättest, dass so etwas möglich ist, hätte ich gelacht!“, sagte mein Vater. „Es klingt lächerlich, aber Lara ist schließlich real …“
„Nun, vielleicht haben uns die abnormalen Wachstumsgeschwindigkeiten unserer Töchter ein wenig abgestumpft“, sagte Shade mit einem leicht stolzen Lächeln.
„Du hast wohl recht…“, seufzte mein Vater. „Obwohl Laras Magie wirklich ziemlich beeindruckend klingt. Du und Lara seid sehr talentiert.“
„Ich kann mir langsam vorstellen, warum sie sie noch nicht ausgeschaltet haben“, meinte Arafunn. „Ich glaube, Arachne will sie wegen ihrer Kräfte, und sie zu töten… nun, das würde sie nutzlos machen. Er benutzt sie auch, um Luck zu ihr zu locken.
Sobald sie beide hat, fallen mir tausend seltsame Rituale ein, mit denen sie ihre Kräfte irgendwie absorbieren könnte … Vor allem jetzt, wo Gray den extremistischen Dämonenfraktionen hilft und mit den bösen Göttern zusammenarbeitet … Die „wahre Dämonisierung“, die „Dungeon-Ausbrüche“ und alles andere … Es ist unmöglich, dass sie keine Möglichkeit hat, ihre Kräfte oder Segnungen zu absorbieren.“
„Das ist …“, seufzte Luck und fühlte sich noch trauriger und besorgter. „Sind diese extremistischen Dämonen alle so versessen darauf? Gibt es keinen … anderen Weg? Vielleicht könnten wir darüber reden …“
„Arachne’s Fraktion ist noch ziemlich neu, und sie hat nur ihre loyalsten Diener um sich geschart. Ich glaube, sie hat nicht mehr viel mit den anderen Dämonen auf ihrem Kontinent zu tun, da sie alleine mit der Unterstützung ihres „Schwarms“ unterwegs ist, einer Kraft, die ihr meiner Meinung nach dank des Segens ihres bösen Gottes verliehen wurde“, sagte Shade.
„Ich weiß nicht, ob wir das mit Reden klären können, vor allem, weil sie und ihre Fraktion schon ein paar Mal versucht haben, uns umzubringen.“
„Wir sind auch Dämonen und glauben, dass sie aufgehalten werden muss …“, seufzte Mist. „Unschuldige Menschen nur aus Rache zu töten, ist nicht richtig …“
„Dämon oder nicht, wir werden ihr in den Arsch treten“, sagte Celeste.
„Sie ist eine Schlampe, die mich an mein früheres Ich erinnert … Ich habe mich geändert und will sie mit meinen eigenen Händen besiegen, um diese Veränderung zu zeigen.“
„Mama hat mir einmal gesagt, dass es genau wie gute und böse Menschen oder Elfen auch gute und böse Dämonen gibt! Sie unterscheiden sich nicht von den bösen Menschen oder Elfen, die uns zuvor Schaden zufügen wollten oder Unschuldige verletzt haben … Ich werde ihnen nicht vergeben“, sagte Celica.
„Hahh … Ich hätte mir wohl keine Sorgen machen sollen“, seufzte Luck. „Hast du diese bösen Menschen und Elfen schon mal getroffen?“
„Natürlich“, sagte mein Vater. „Wir haben Hunderte von fiesen Banditen erledigt, die meisten davon Menschen. Meine Familie von Söldnern hat sich sogar der Ausrottung von Banditen und Kriminellen verschrieben. Ich mache schon seit meinem zehnten Lebensjahr menschlichen Abschaum fertig.“
„Ich bin seit meinem sechsten Lebensjahr Attentäter“, sagte Shade. „Ich habe alle möglichen Abschaum erledigt. Erst als ich zum Helden auserwählt wurde, konnte ich auch Dämonen besiegen, aber … für mich sind gute Menschen gute Menschen und böse Menschen böse Menschen, egal welcher Rasse sie angehören. Diejenigen, die unschuldigen Menschen Schreckliches angetan haben, verdienen kein Mitleid.“
„Ich schätze schon“, sagte Arafunn mit einem Achselzucken. „Nun, es ist ja nicht so, als hätten wir keine eigenen Sünden begangen. Aber jetzt, wo ihr alle Familien habt, macht es wohl keinen Sinn mehr, sie dafür büßen zu lassen. Es ist besser, weiterhin Gutes für die Unschuldigen zu tun, das könnte man als eine Art Sühne betrachten.“
„Ja …“, seufzte mein Vater. „Auch wenn ich mir selbst noch immer nicht verzeihen kann … Kinder, ich hoffe, dass ihr, wenn ihr groß seid, nicht die gleichen Fehler macht wie wir. Lasst euch niemals von anderen manipulieren, schon gar nicht von Politikern. Folgt eurem Herzen, statt den Idealen und Worten von verdorbenen Mistkerlen.“
„Ich weiß, dass ihr alle gute Menschen seid“, sagte Shade lächelnd. „Besonders Aquarina und Sylphy. Ich habe die Hoffnung, dass ihr eines Tages die Welt zum Besseren verändern werdet.“
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