Igor hatte ein starkes Team: einen Schildträger, einen Nahkämpfer, einen Fernkämpfer, einen Magier und einen Unterstützer. Da er wusste, dass sie in der Unterzahl waren, hatte Igor über die Jahre mehrere Strategien für genau solche Kämpfe ausgearbeitet und verbessert.
„Bleibt in der Formation, die wir geübt haben, und greift an!“, rief Igor, während er auf den Feind zustürmte.
Die gegnerischen Spieler brüllten: „Umzingelt sie und macht sie alle fertig!“
Igor, ein Meister der Schwertkunst mit der Bewertung A, übernahm schnell die Kontrolle über den Kampf. Seine Bewegungen waren kalkuliert und präzise.
Hinter ihm entfesselte Damir mächtige magische Angriffe und leistete wichtige Unterstützung aus dem Hinterhalt.
Ingrid huschte mit zwei Schwertern durch das Getümmel. Dank ihrer hohen Beweglichkeit konnte sie Angriffe mit außergewöhnlicher Geschicklichkeit abwehren und kontern.
Das Team folgte Igors Anweisungen mit perfekter Koordination und setzte die Strategie präzise um. Fernkämpfer feuerten ununterbrochen Projektile ab. Währenddessen sorgte die Unterstützungsgruppe für die Sicherheit des Teams, indem sie wichtige Buffs verteilte und eine schützende Aura aufrechterhielt, die die Verteidigung stärkte.
„Seid auf der Hut!“, rief einer der Spieler. „Lasst keinen von uns fallen! Wir sind in der Überzahl, handelt klug!“
Obwohl sein Team im Vergleich zu Orion, Elowen und Mira das geringste Potenzial hatte, ließ sich Igor nicht beirren. Mit entschlossener Entschlossenheit schlug er einen weiteren Gegner nieder: „Ich bin fest entschlossen, das Potenzial meines Teams voll auszuschöpfen!“
An anderer Stelle überprüfte Karl noch einmal alles und wandte sich an Orion: „Wie sieht unsere Strategie aus?“
Orion antwortete mit einem finsteren Grinsen: „Strategie? Nur Schwache brauchen eine Strategie! Mir ist nur wichtig, dass du so viele wie möglich von ihnen tötest, das ist alles, was zählt.“
Karl runzelte die Stirn. „Ich finde, du hast es nicht verdient, Ritterkommandant zu sein, Orion!“
Orions Grinsen wurde noch breiter. „Dann klär das mit unserem Herrn, der mich zu deinem Kommandanten ernannt hat.“
„Ich werde später deinen Platz einnehmen!“, erklärte Karl.
Anna griff nach ihrem Großschwert und stellte sich zwischen die beiden. „Können wir uns das Gezänk für später aufheben? Wir haben Gegner zu bekämpfen. Und seien wir ehrlich, wir versuchen doch alle nur, die höchste Zahl an Kills zu erreichen, oder?“
Als die Schlacht begann, äußerten die Zuschauer, die den Live-Stream verfolgten, im Chat ihre Bestürzung und ihre Zweifel.
„Die Ritter sind so wenige!“
„Ja, es gibt nur zwei Gruppen, die die Stadt verteidigen, während die Valantar-Allianz aus fast fünf verschiedenen Richtungen gleichzeitig angreift.“
„Sie haben keine Chance!“
„Die Bemühungen der Ritter werden vergeblich sein. Wir wissen schon, wie das ausgehen wird.“
„Ich glaube, Orion und sein Team haben Potenzial, aber sie sind zu wenige. Auch wenn Orion stark ist, gibt es einfach zu viele Angreifer, die aus allen Richtungen kommen.“
„Igors Team kämpft mit Geschick und Strategie. Er hat eindeutig das Zeug zu einem großartigen Ritterkommandanten, aber … ich fürchte, heute Nacht könnte seine letzte Schlacht sein.“
„Verdammt, hat niemand Broken alarmiert?“
Der Angriff der Valantar-Gildenallianz war verheerender, als irgendjemand erwartet hatte. Trupps verteilten sich über Slumdon Town, zwei Gruppen durchbrachen erfolgreich die Stadtmauern und stürmten auf das Stadtzentrum zu.
Panik erfasste die Einwohner, die aus ihren Häusern flohen und deren Schreie durch die Straßen hallten.
„Rettet euch! Rettet eure Familien!“, schrien verzweifelte Stimmen, während die Menschen um ihr Leben rannten.
„Zerstört ihre Häuser!“, brüllte einer der Angreifer, während um sie herum Chaos ausbrach.
Die Ritter, die in der Stadt stationiert waren, eilten herbei, um sich den eindringenden Spielern entgegenzustellen, aber sie waren hoffnungslos in der Unterzahl und unterlegen. Trotz ihrer Bemühungen wurden sie von der schieren Kraft und Zahl der Angreifer überwältigt.
„Auf ins Stadtzentrum!“, befahl einer der Angreifer. „Wir müssen das Rathaus, ihre Felder und alles andere zerstören, was Broken und seine Verbündeten mit so viel Mühe aufgebaut haben.“
Von den flüchtenden Stadtbewohnern waren verzweifelte Schreie zu hören:
„Unser Baron wird euch das bezahlen … Ihr seid wirklich herzlos!“
„Bitte, helft mir, mein Kind zu finden … jemand muss mein Kind retten!“
„Geht schnell in die Innenstadt, schließt euch den anderen an, sucht einen sicheren Ort, um euch zu verstecken!“
„Wo sind die Ritter, wenn wir sie brauchen? Wo ist unser Baron?“
Die Stadt war von Angst und Chaos erfasst, die Angreifer wurden mit jeder Sekunde mutiger.
Unterdessen schien Lucys Truppe, die näher an der Innenstadt stationiert war, zu zögern, vorzurücken.
„Meinst du, wir sollten auch die Stadtbewohner töten?“, fragte Lucy mit einem Blick in die Kamera. „Es wäre so einfach, oder? Aber ehrlich gesagt halte ich das nicht für nötig. Was meinst du?“
Sie fuhr fort: „Unser Ziel ist es, der Vensalor-Gilde zu zeigen, dass sie nicht unbesiegbar ist, dass sie Schwachstellen hat. Wir müssen nur diese Stadt zerstören und die Menschen evakuieren.“
„Ich werde den Stadtbewohnern nichts antun“, erklärte sie entschlossen. „Wir werden nur die Ritter angreifen, die sich uns widersetzen. Unsere Mission ist es, die Vensalor-Gilde zu bekämpfen, nicht sinnloses Blutvergießen zu veranstalten.“
„Okay, Leute“, sagte sie mit einem selbstbewussten Lächeln. „Es gibt keinen Grund, noch länger zu warten. Lasst uns weitergehen und in den inneren Teil der Stadt vordringen. Es ist Zeit, diese kleine Stadt in die Knie zu zwingen.“
Als sie sich dem inneren Teil von Slumdon Town näherten, kam ihr Marsch abrupt zum Stillstand. In der Ferne sahen sie eine große Gestalt auf sich zukommen, deren Körper von Flammen umhüllt war, die in der Dunkelheit der Nacht flackerten.
„Was um alles in der Welt ist das? Ein Monster?“
„Es ist ein Wolf!“
„Moment mal … ist das … ein Faebeast?“
Lucy blinzelte zu der flammenden Gestalt hinüber und plötzlich dämmerte ihr etwas. „Könnte es sein?“, fragte sie sich. „Ist das derselbe Wolf, gegen den Prinzessin Aloras Ritter gekämpft haben?“
Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Unmöglich. Dieser Wolf wurde doch getötet, oder?“
„Ist doch egal! Tötet das Ding!“, schrie ein anderer Spieler und hob seine Waffe. „Es ist nur ein einzelnes Faebeast!“
Es ging alles so schnell –
Lucy stand fassungslos da und sah zu, wie der riesige Wolf ihre Gildenmitglieder mit erschreckender Effizienz zerfleischte. Innerhalb weniger Augenblicke waren sie alle tot und sie war die Einzige, die überlebt hatte.
Ihre Augen weiteten sich vor Entsetzen, als sie auf das hoch aufragende Biest vor ihr starrte. Sie zitterte und ihre Stimme bebte, als sie versuchte, die Situation zu begreifen.
„Ich … ich hatte keine Ahnung, dass etwas so Mächtiges Slumdon Town beschützt … Selbst wenn Broken und die anderen nicht hier sind“, murmelte sie. „Warum scheitere ich jedes Mal, wenn ich es versuche? Ich wollte nur für meinen eigenen Erfolg kämpfen …“
Sie sank auf die Knie, ihr Gesicht vor Angst blass. „Bitte, lass mich leben“, flehte Lucy. „Wenn ich sterbe, verliere ich noch mehr, als ich bereits verloren habe. Bitte, nimm mir nicht mein Leben.“
Fang sah auf sie herab. Ohne ein Wort hob er seine massive Pranke und schlug sie niedersausend auf sie. In einem Augenblick explodierte Lucys Gestalt in Pixel und verschwand in der Nacht.
„Sie sind zu schwach“, murmelte Fang.
Ohne zu zögern, drehte sich der riesige Wolf um und sprintete zurück ins Stadtzentrum, bereit, sich um die restlichen Angreifer zu kümmern, die es wagten, Slumdon Town zu bedrohen.
„Cedric meinte, sie bräuchten meine Hilfe nicht, um diesen Angriff abzuwehren … aber würde es Lord Broken etwas ausmachen, wenn ich trotzdem etwas unternehme?“, überlegte Fang.
„Er hat doch gesagt, ich solle nach Slumdon kommen, wenn ich glaube, dass die Stadt Hilfe braucht.“
Die Zahl der Feinde, die in die Stadt strömten, wuchs weiter und überstieg bei weitem die begrenzte Anzahl der Ritter, die sie verteidigten. Fang wusste, dass die Lage immer verzweifelter wurde – es gab keine andere Möglichkeit. Wenn er jetzt nicht handelte, würden noch mehr Menschen sterben und die Stadt könnte überrannt werden.
