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Am Morgen nach dem Traum mit den Göttern wachte ich mit einem Gefühl der Stärke auf. Mein Körper war von einer Art göttlicher Kraft umgeben. Aber nachdem ich mich daran gewöhnt hatte und ein bisschen mit der fließenden Energie um mich herum meditiert hatte, verschwand diese funkelnde Aura. Danach ging ich aus meinem Zimmer. Meine Eltern begrüßten mich wie immer mit liebevollen Umarmungen und Küssen.
„Sylphy, guten Morgen!“
„Wie geht es dir – häh?“
„Hallo! Eh? Was?“
Aus irgendeinem Grund sahen mich die beiden total schockiert an.
„S-Sylph … Hast du gerade göttlichen Schutz erhalten?“, fragte meine Mutter.
„Ja … ah, ich hatte letzte Nacht einen Traum … darin kamen gruselige Götter vor und Theia sagte mir, dass ich jetzt eine Heldin bin …“, antwortete ich ganz ehrlich.
„W-Was?“, rief mein Vater unwillkürlich.
„Also … es ist tatsächlich passiert, hm. Es ist wirklich … passiert, wie wir befürchtet haben …“, murmelte meine Mutter kurz darauf.
„Die Götter … mussten sie ihr das wirklich in so jungen Jahren geben? Wir haben unsere Titel mit etwa 15 bekommen … nun ja, du natürlich erst noch später … aber Sylph ist gerade einmal vier!“, sagte mein Vater etwas später.
Soweit ich das einschätzen konnte, war er wütend.
„Es scheint, als würden die Götter verzweifeln. Hat die Welt in letzter Zeit etwas unternommen? Ich kann es nicht wirklich sagen … Ich müsste zurück in meine Heimat reisen und mit dem Yggdrasil-Spross sprechen, um zu sehen, ob die Welt etwas plant …“, sagte Mutter und seufzte kurz darauf.
„Vielleicht wissen sie schon davon? Die Überreste des Dämonenkönigs versuchen vielleicht, uns von seinen Plänen abzulenken … vielleicht ein neuer Dämonenkönig?“, überlegte mein Vater.
„So schnell schon? Weißt du noch, wie lange es her ist, seit wir den Dämonenkönig besiegt haben? Das ist noch nicht einmal zwanzig Jahre her“, sagte meine Mutter besorgt.
„Ich weiß … das ist schlimm …“, seufzte mein Vater hoffnungslos.
Während sie miteinander redeten, stand ich natürlich nur da und sah sie an.
„Ähm …“
„Ah!“
Zum Glück bemerkten die beiden schnell, dass ich noch da war, und wurden wieder ganz normal.
„Sylphy! Ich schätze … wir können nichts dagegen tun. Es ist schon geschehen. Oder?“ fragte mein Vater mit einem Seufzer.
„Ja … Ich schätze, das bedeutet nur, dass wir besonders vorsichtig sein müssen und … dich trainieren müssen!“, fügte meine Mutter hinzu.
„Mich trainieren? Endlich?“, fragte ich ein wenig erwartungsvoll.
„Nun, ich habe dir doch schon die Grundlagen der Magie beigebracht!“, antwortete meine Mutter.
„J-Ja, aber das sind nur die Grundlagen der Grundlagen“, entgegnete ich.
„Hahaha!
Stimmt! Jetzt gibt’s wohl kein Zurück mehr … Sylph, ich bringe dir das Schwertkämpfen und die Kampfkunst bei! Und Aura auch! Du kannst doch gut mit dem Element Feuer umgehen, oder? Papa bringt dir die Kunst der Flammen bei, das stärkste Element, das es gibt!“, sagte mein Vater mit einem Lächeln, dessen Ton mich irgendwie beruhigte.
„Das stärkste Element? Jeder weiß doch, dass das Heilige Licht das stärkste Element ist“, entgegnete meine Mutter und verschränkte die Arme.
„Mensch, fängst du schon wieder damit an? Es ist doch klar, dass Feuer offensiver ist, es kann Sachen verbrennen, zerstören, explodieren, verbrennen … es ist eindeutig tödlicher als Heiliges Licht. Klar, Heiliges Licht kann auch brennen, aber es ist nicht so effektiv und mächtig wie Feuer!“, erwiderte der Vater.
„Heiliges Licht ist unglaublich schnell. Es ist so schnell wie Licht, weißt du? Feuer mag gut sein, aber Licht ist tödlicher, weil es schneller ist. Außerdem kann Heiliges Licht im Gegensatz zu Feuer, das nur über wenige Heil- und Verteidigungszauber verfügt, gleichzeitig angreifen, verteidigen, unterstützen und regenerieren. Deshalb ist es das stärkste Element“, entgegnete Mutter.
Es scheint, als würde sie ein Nein als Antwort nicht akzeptieren.
„Und genau deshalb ist Feuer das stärkste Element. Heiliges Licht gilt als Element, das alles kann. Feuer hingegen ist auf Schaden spezialisiert, und das sogar hervorragend, wenn ich das hinzufügen darf. In dieser Hinsicht kann es von den meisten Elementen nicht so leicht übertroffen werden.“ Natürlich akzeptierte auch mein Vater kein Nein als Antwort.
„Mann! Ihr seid heute aber sehr stur …“, seufzte meine Mutter daraufhin.
„Könnt ihr beiden damit aufhören? Ihr seht aus wie Kinder …“, sagte ich mit einem Seufzer.
Die beiden merkten, dass ein Kind wie ich sie als Kinder bezeichnete, und beschlossen schnell, das Thema zu wechseln. Allerdings kam schnell eine neue Diskussion auf.
„Also, Sylphy. Fangen wir mit deinem Schwert-, Kampfsport- und Aura-Training an“, schlug Vater vor.
„Allan, sie ist noch ein Kind! Du kannst ihr doch nicht in ihrem Alter beibringen, wie man ein Schwert benutzt. Sie wird sich noch schneiden! Außerdem kannst du sie mit ihrem zierlichen Körper doch unmöglich trainieren, oder? Sie wird sich leicht verletzen. Und außerdem bist du ein Grobian, du könntest sie versehentlich verletzen“, brachte meine Mutter schnell Argumente vor, während sie mit dem Kopf schüttelte und die Arme verschränkte.
Ihre elfische Natur war sehr stolz und dominant, aber natürlich gab mein Vater nicht so schnell auf.
„Vier Jahre ist das beste Alter, um mit dem Schwerttraining anzufangen! Mein Vater war früher Söldner und …“
„Ich verstehe. Das willst du schon wieder anfangen? Ein Vater, der ein dreijähriges Kind zwingt, 15 Stunden am Tag mit einem Schwert zu schwingen, ist nicht normal!
Dein Vater war verrückt. Deshalb nannten sie ihn den Verrückten Wolf“, schimpfte meine Mutter.
„Hör mal! Mein Vater war vielleicht ein bisschen wild, ein bisschen jähzornig und vielleicht auch ziemlich unverantwortlich, aber nenn ihn niemals verrückt!“, erwiderte mein Vater, der sich ein bisschen ungerecht behandelt fühlte.
„Ja, klar, wie auch immer … aber ich werde nicht zulassen, dass du sie zu etwas zwingst. Sylphy ist noch zu jung und außerdem eine Halbelfe.
Sie hat nicht die Konstitution eines reinen Menschen, deshalb entwickelt sich ihre Kraft nicht so schnell. Wir Elfen sind zierlicher und flinker, geschickter und auch … anmutiger in unseren Bewegungen. Wir sind keine Rohlinge. Sylphy wird eine gute Magierin und vielleicht sogar eine hervorragende Bogenschützin werden.
Ich kann es sogar schon sehen“, erklärte meine Mutter.
„Äh? Ich will kein Bogenschütze werden! Ich will Schwertkämpfer werden!“, verkündete ich.
„W-Was? S-Sylphy?!“, rief meine Mutter, als hätte ich ihr in den Rücken gestochen.
„Hehehe! Das ist meine kleine Tochter! Seht ihr? Sie will es tun!“, antwortete mein Vater, hob mich plötzlich hoch in die Luft und begann fröhlich zu lachen.
„Du machst deinen Vater so stolz! Ich werde dir alles beibringen, was ich gelernt habe!“, sagte er kurz darauf.
„Ich will ein starker Schwertkämpfer werden wie Papa! Und wer ist der Verrückte Wolf?“, fragte ich.
„Das ist dein alter Opa! Ich habe den alten Mann allerdings schon seit über fünf Jahren nicht mehr gesehen“, erzählte mir mein Vater.
„Kann ich ihn treffen?“, fragte ich aufgeregt.
„Vielleicht eines Tages …“
„Niemals! Er ist viel zu brutal! Ich verstehe gar nicht, warum du deinen Vater so sehr magst, nachdem er dich in deiner Kindheit so streng behandelt hat … Ich bin mir sicher, dass er nur einen schlechten Einfluss auf Sylphy haben wird …“, entgegnete meine Mutter unwillkürlich.
Uff. Warum ist meine Mutter heute so stur?
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