Er nahm die Karte „Der Kaiser“ und als er sie in die Hand nahm, verwandelte sich die durchsichtige Karte in einen greifbaren Gegenstand, den er fühlen konnte.
„Du hast echt viel Selbstvertrauen, was?“, neckte Freya mit einem Grinsen.
„Herzlichen Glückwunsch! Du hast die Karte „Der Kaiser“ ausgewählt und als Belohnung bekommst du ein Bild von dir selbst im Kostüm des Naturgeist-Kaisers. Wie majestätisch! Du wirst wie ein echter Herrscher deines eigenen Königreichs aussehen. Alle werden sich voller Ehrfurcht vor dir verneigen!“
Das Bild auf der Karte veränderte sich und Broken war nun anstelle der ursprünglichen Figur auf der Karte zu sehen.
Dann wurde die Karte größer und verwandelte sich in ein großes gerahmtes Foto von Broken als Naturgeist-Kaiser, der majestätisch und gebieterisch aussah.
Broken seufzte, als er das Foto in seinen Händen betrachtete. „Ich hatte mir etwas Außergewöhnlicheres erhofft, aber … es ist nicht schlecht.“
Freya kicherte. „Ehrlich gesagt, ist es ziemlich beeindruckend! Du siehst in diesem Kostüm wirklich toll aus, Broken.“
„Danke. Ich weiß das Kompliment zu schätzen!“
Freya fügte spielerisch hinzu: „Du solltest es an die Wand hängen und allen zeigen.“
„Gute Idee“, antwortete er, seufzte jedoch erneut.
Broken legte das Foto auf den Tisch und wandte sich an Yara. „Yara, kannst du das irgendwo aufbewahren?“
„Ja, mein Herr“, antwortete Yara höflich und nahm das Foto entgegen.
Broken stand auf und wandte sich an Freya. „Ich möchte einen Spaziergang durch die Stadt machen. Möchtest du mitkommen?“, fragte er.
Freya antwortete eifrig: „Kann Yara mir auch die Zukunft vorhersagen?“
Er lächelte. „Wenn sie möchte, warum nicht?“
„Dann möchte ich ihre Vorhersage hören, bevor ich mitkomme“, sagte Freya aufgeregt.
Yara zögerte einen Moment, dann sah sie Broken an. „Mein Herr … darf ich anderen die Zukunft vorhersagen?“
„Pass auf, dass es dir nicht zu viel Energie raubt“, sagte Broken, „aber beschränken wir uns auf diejenigen, die im Haus Slumdon leben, okay?“
Yara lächelte und nickte. Broken, neugierig auf Freyas Vorhersage, setzte sich wieder hin.
„Warum bist du noch hier?“
„Hey, das ist mein Haus. Ich habe das Recht, hier zu sitzen und zuzusehen, wie sich deine Zukunft entfaltet“, lachte er.
„Nein!“, protestierte sie.
„Doch!“, entgegnete er.
„Nein! Nein! Nein!“
„Ja! Ja! Ja!“
Yara beobachtete die beiden, drehte ihren Kopf von einem zum anderen, während sie stritten, und sah zunehmend verwirrt aus. Nach ein paar Augenblicken seufzte Freya und gab nach.
„Okay, gut, aber zieh mich nicht auf und mach keine Kommentare!“, warnte Freya und zeigte mit dem Finger auf Broken.
„In Ordnung …“, sagte er mit einem verschmitzten Grinsen.
Yara stand auf und hob das Foto von Broken auf. „Mein Herr, darf ich das jetzt weglegen?“ „Ja, klar“, antwortete Broken.
Yara ging weg und verschwand für einen Moment. Als sie zurückkam, trug sie eine Leiter und begann, das Bild im Wohnzimmer aufzuhängen.
Freya kicherte und beobachtete sie dabei. „Ich finde, das ist der perfekte Platz für dein Bild, Broken.“ „Halt die Klappe“, murmelte er, stand auf und ging hinüber. „Yara, lass mich dir helfen.“
„Nein, mein Herr, ich schaffe das schon“, beharrte sie und platzierte das Foto sorgfältig in genau der richtigen Höhe. Nach ein paar Augenblicken stieg sie von der Leiter herunter und lächelte Broken an. „Ist das ein guter Platz, mein Herr?“
„Ja, das ist gut“, nickte Broken zufrieden.
Sie kehrten zum Sofa zurück, bereit, mit Yaras Wahrsagerei für Freya fortzufahren.
Yara begann erneut, die Tarotkarten zu mischen, legte sie dann mit einem Lächeln auf den Tisch und wandte sich an Freya.
„Frau Freya, bitte ziehen Sie drei Karten nach dem Zufallsprinzip“, sagte sie.
Freya grinste aufgeregt und fragte: „Yara, kann ich die drei Karten ziehen, aber du zeigst sie mir eine nach der anderen
? Also eine aufdecken, lesen und dann zur nächsten weitergehen, anstatt alle drei auf einmal aufzudecken
?“
„Ja, Frau Freya, das geht total.“
Freya nickte eifrig und fuhr mit den Fingern über die Oberfläche der Karten, als würde sie nach den richtigen suchen. Sie wählte ihre erste Karte aus und legte sie beiseite, dann wiederholte sie den Vorgang, bis sie insgesamt drei ausgewählt hatte.
Broken beobachtete sie mit einem Grinsen und meinte: „Ich glaube nicht, dass das was ändert. Du machst genau das Gleiche wie ich.“
Freya brachte ihn mit einem verschmitzten Lächeln zum Schweigen. „Pssst!“
Yara sah Freya fragend an, und als diese nickte, deckte Yara die erste Karte auf. Das Bild zeigte zwei Figuren, einen Mann und eine Frau, die sich umarmten, darunter stand „Die Liebenden“.
„Wow … geht es hier um Romantik?“, fragte Freya, deren Augen vor Aufregung leuchteten.
Yara hielt kurz inne, bevor sie sanft nickte. „Ich werde es dir vorlesen, Frau Freya. Diese Karte spricht von starken Bindungen und tiefen Verbindungen, die über die Zeit hinausgehen. Sie deutet darauf hin, dass es jemanden in deinem Leben gibt, dessen Seele mit deiner verbunden ist. Der Weg, der vor dir liegt, beinhaltet Einheit, und die Entscheidungen, die ihr gemeinsam trefft, werden eure Zukunft prägen. Es ist wichtig, diese Verbindungen zu erkennen und zu pflegen, da sie von großer Bedeutung sind.“
Sie hielt erneut inne und ihre Stimme wurde leiser. „Diese Karte ermutigt dich auch, deinem Herzen zu folgen. Die Entscheidungen, die du in Bezug auf diese Verbindung triffst, sollten ehrlich und aufrichtig sein. Lass dich nicht von Zweifeln zurückhalten – folge deinen wahren Gefühlen.“
Broken runzelte die Stirn, als er das hörte. „Hattest du jemals eine Romanze in diesem Spiel, Freya?“
Freya stieß ihn mit dem Ellbogen an. „Nein!“, schnaufte sie, sah dann aber verwirrt aus. „Warte mal … Yara, kannst du das einfacher erklären? Etwas klarer?“
„Tut mir leid, Ms. Freya. Das ist die beste Interpretation, die ich dir bieten kann.“
Freya runzelte die Stirn, immer noch verwirrt. „Also … jemand in meinem Leben, dessen Seele mit meiner verbunden ist?
Was soll das überhaupt bedeuten?“
Broken mischte sich ein: „Vielleicht hast du mit jemandem im Spiel einen Vertrag geschlossen?“
Freya schüttelte den Kopf. „Das erklärt es nicht richtig.“
Freya schwieg einen Moment lang und schien tief in Gedanken versunken zu sein. Broken ließ ihr den Raum und
beobachtete sie schweigend. Nach ein paar Sekunden nickte sie langsam.
„Aus irgendeinem Grund fühlt sich diese Vorhersage für mich sehr zutreffend an. Aber … es soll
doch um Dinge im Spiel gehen, oder?“ Sie schien sich selbst diese Frage zu stellen.
„Ich bin mir auch nicht sicher. Hast du das Gefühl, dass es etwas außerhalb des Spiels zu tun hat?“, fragte Broken
.
Freya drehte sich zu ihm um, und als er ihren Blick traf, fragte er: „Was?“
„Nein“, schüttelte sie den Kopf und holte tief Luft.
Nach ein paar Augenblicken des Nachdenkens wiederholte sie leise Yaras Worte. „Ich muss meinem Herzen treu sein?“
Yara bemerkte Freyas Zögern und fragte sanft: „Möchten Sie noch etwas fragen, Frau
Freya?“
Freya lächelte wieder. „Nein, das reicht, Yara. Schauen wir uns die nächste Karte an.“
Yara nickte und deckte die zweite Karte auf.
