Broken fuhr mit seiner Antwort auf den Vorschlag fort. „Gold und Reichtum bedeuten mir nicht viel. Die kann man ohne Probleme aufteilen. Was ich aber wirklich will, ist, dass mein Vorschlag ernst genommen wird, wenn es um Positionen oder die Gegenstände geht, die wir bekommen. Können Sie das berücksichtigen?“
Maylock lächelte leicht über seine Frage. „Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast, als du diesen Vorschlag gemacht hast, aber ich glaube, wir müssen deine Bitte erst einmal überdenken.“
„Khi khi khi … das habe ich mir auch gedacht“, fügte Goldrich mit einem Lachen hinzu. „Er ist ziemlich interessant, nicht wahr?“
Elincia nickte nachdenklich. „Ich verstehe, dass dies kein Vorschlag ist, über den man einfach so verhandeln kann, aber lass uns bitte erst mit den anderen darüber reden, bevor wir auf dein Angebot eingehen“, erklärte sie. Nach einer Phase sorgfältiger Überlegungen wurden die Gespräche zwischen den beiden Parteien unterbrochen. Elincia und ihre Gildenmitglieder verließen den Raum, während Broken und Freya zurückblieben. Beide waren nun tief in Gedanken über ihre nächsten Schritte versunken.
„Also, was denkst du, Broken?“, fragte sie mit einem interessierten Lächeln.
„Ich habe einen Vorteil, weil die Quest keine Frist setzt, bis wann ich sie erfüllen muss. Ich muss natürlich erst mal meine Kräfte sammeln, um diese Quest wirklich angehen zu können“, antwortete er.
Freya nickte. „Und was ist mit der Entscheidung, Prinzessin Alora auf den Thron zu helfen?“
Broken zögerte einen Moment.
„Elincia sagte, dass die Fraktionen, die Prinzessin Alora gegenüberstehen, ziemlich mächtig zu sein scheinen. Sie könnten sogar Unterstützung von unbekannten Parteien erhalten. Es wäre viel schwieriger, gegen sie zu kämpfen, wenn sie es schaffen, die Kontrolle über das Königreich Dissidia zu übernehmen.“
„Also …“, fuhr Freya fort, „du willst Prinzessin Alora helfen, die neue Herrscherin zu werden, und ihr dann den Thron wegnehmen, sobald du genug Macht gesammelt hast?“
Broken schwieg, dann schüttelte er den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher. Ist das der einzige Weg, um das Schwert von Dissidia in deinen Besitz zu bringen?“
Freya grinste und antwortete: „Vielleicht würdest du auch die Macht über das Schwert erhalten, wenn du Prinzessin Alora heiratest, nachdem sie Königin geworden ist? Ich bin mir da nicht sicher.“
Broken seufzte. „Beide Lösungen kommen mir im Moment gleich absurd vor, egal ob es darum geht, den Thron zu stürzen oder die Herrscherin zu heiraten.“ Er hielt einen Moment inne.
„Entscheidung?“
„Vorerst werde ich mich mit der Ass-Gilde und Prinzessin Alora verbünden, um ihren Thron zu sichern.“
Freya nickte und lächelte. „Ich halte das für eine kluge Entscheidung, denn Prinzessin Alora ist nicht jemand, den man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Sie hat loyale Ritter und möglicherweise die Unterstützung der Waldelfen. Das ist also kein Krieg, den man alleine gewinnen muss; es gibt viele Kräfte, die unter demselben Banner vereint sind.“
Broken nickte langsam und erkannte die Tragweite der Situation. „Heißt das nicht auch, dass unsere Gegner ebenfalls sehr stark sein werden?“
Freya nickte langsam. „Ich bin mir sicher, dass du bald genauere Informationen von der Ass-Gilde erhalten wirst.“
Nach ein paar Minuten versammelten sich beide Parteien wieder im selben Raum, bereit, ihre jeweiligen Antworten zu geben.
Als sie wieder zusammen waren, begann Elincia: „Das ist eine schwierige Entscheidung. Wir, die Gilde, möchten die endgültige Kontrolle über die Belohnungen behalten, aber wir wollen auch eure Bitte respektieren. Ihr könnt zuerst die Belohnung auswählen, die ihr bevorzugt, vorausgesetzt, ihr seid bereit, mit uns zusammenzuarbeiten und uns beim Sieg im Krieg zu unterstützen. Danach werden wir die Beute entsprechend unseren Anteilen aufteilen. Ist das für euch in Ordnung?“
Broken zögerte kurz. Er sehnte sich nach dieser Chance, denn wenn Prinzessin Alora den Krieg gewinnen würde und die Ass-Gilde sie dabei unterstützte, würde sie ihnen sicherlich eine bedeutende Rolle im Königreich geben, sei es als Viscount oder mit einem anderen Titel. Das würde ihm ermöglichen, seine Missionen auszuführen und ihm einen besseren Zugang zur königlichen Familie verschaffen.
Dann stand er auf und streckte langsam seine Hand als Zeichen des Respekts aus. Elincia erhob sich ebenfalls von ihrem Stuhl und nahm sanft seine Hand.
„Ich denke, ich stimme dieser Vereinbarung zu.“
„Danke.“
Der Raum brach in Applaus aus, als Goldrich aufstand und in die Hände klatschte. „Ich hätte nie gedacht, dass der berüchtigte und unschuldige Playboy so geschickt in Verhandlungen ist“, sagte er lachend.
Maylock seufzte, bevor er antwortete: „Deshalb habe ich gesagt, wir sollten vorsichtig sein, wie wir uns ihm gegenüber verhalten.“ Er räusperte sich. „Trotzdem kann ich nicht genau sagen, was er mit diesem Deal bezweckt.
Vielleicht ist es besser, wenn ich es nicht weiß.“
Freya lächelte und sagte: „Sie sind wirklich sehr offen, Mr. Maylock, nicht wahr?“
„Das ist nur meine Art zu zeigen, dass wir in dieser Partnerschaft nichts zu verbergen haben“, antwortete er.
Freya lachte leise: „Haben Sie schon darüber nachgedacht, was Ihrer Meinung nach die wahre Mission von Broken ist?“
„Ich bin mir nicht sicher“, seufzte Maylock. „Ich habe das Gefühl, dass Broken große Ambitionen hat, vielleicht sogar die Übernahme des Königreichs. Aber vergessen wir das einfach. Manchmal denke ich zu viel nach.“ Goldrich lächelte amüsiert. „Khi khi khi … Ich finde es toll, mit jemandem befreundet zu sein, der große Ambitionen hat. Deshalb werden wir uns so gut verstehen, nicht wahr, Broken?“
Broken sah zwischen den beiden hin und her, bevor er antwortete. „Ich hoffe es … aber ehrlich gesagt fühle ich mich in eurer Gegenwart etwas überfordert. Ihr seid beide so klug. Das ist einschüchternd und bringt mich dazu, mehr nachzudenken als sonst.“
Goldrich winkte mit einem herzlichen Lachen ab: „Khi khi khi! Keine Sorge. Wir können Maylock jederzeit aus dem Weg schaffen, wenn dir dieser unerbittliche Denker zu sehr auf die Nerven geht.“
Elincia lächelte, als sie die wachsende Verbundenheit zwischen den beiden beobachtete. „Unser nächster Halt ist also die Hauptstadt des Dissidia-Königreichs. Wir können aufbrechen, sobald du bereit bist, Broken.“
Die Reise in die Hauptstadt des Dissidia-Königreichs sollte in einer Woche stattfinden. Das lag daran, dass einige Teilnehmer, insbesondere Mitglieder der Ass-Gilde, noch mit verschiedenen Missionen beschäftigt waren oder in nahe gelegenen Dungeons Level sammelten.
Auch Broken begann, sich gründlich vorzubereiten, insbesondere indem er mehr Pfeile herstellte.
Er war immer noch auf seine Krieger-Rüstung angewiesen, da er keine Zeit hatte, eine neue herzustellen. Diese Ausrüstung war jedoch immer noch ausreichend, wenn man bedenkt, wie viele Verbesserungen er in den letzten Wochen erworben hatte. Dies galt insbesondere, nachdem Königin Gaia sich ihm angeschlossen hatte und er einen neuen legendären Gegenstand erhalten hatte.
Im Laufe der Woche trainierte er fleißig seine neuen Fähigkeiten, um sie im Kampf optimal einsetzen zu können. Innerhalb von vier Tagen beherrschte er bereits die zehn massiven Ranken, die er durch Gaias Fähigkeit erhalten hatte, was sein Selbstvertrauen im Kampf stärkte.
Außerdem begannen die zwölf pflanzenartigen Kreaturen, die er beschwören konnte, koordinierter zu kämpfen.
Broken musste nur aus der Ferne Befehle geben, und sie passten sich ihren jeweiligen Rollen an. Anfangs musste er sich zwar die Eigenschaften und Fähigkeiten jeder der zwölf Beschwörungen merken, aber diese Mühe lohnte sich, da er sie so präzise und effizient befehligen konnte.
[Name: Broken]
[Level: 86]
[Klasse: Super-Anfänger | Königlicher Schmied]
[Gesundheit: 2.680 | Mana: 3.108]
[Stärke: 525 | Beweglichkeit: 304 | Intelligenz: 274 | Konstitution: 218 | Ausdauer: 220]
[Charisma: 90 | Glück: 35 | Geschicklichkeit: 50 | Überleben: 30]
[Verfügbare Attributpunkte: 0]
[Gewicht: 1.973/3.150]
Er nahm sich einen Moment Zeit, um seine Gesamtwerte zu überprüfen. Er war ziemlich weit aufgestiegen und fühlte sich besser vorbereitet als je zuvor. Er trug seine Kriegerrüstung, die er diskret unter einer schwarzen Robe versteckte, um seine niedrigstufige Ausrüstung zu verbergen, und war bereit, sich auf den Weg in die Hauptstadt des Königreichs Dissidia zu machen.
