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(Sylphys Sicht)
Nach unserem Kampf gegen die Insekten-Dämonen jagten wir Luck hinterher, weil Lara komplett verschwunden war und sich von einem Ort zum anderen teleportiert hatte, weit weg von uns.
Und weil Luck in diesem Moment am Rande des Todes stand, in einen Fluss geworfen worden war, voller Wunden und ständig gegen Felsen schlug!
Dank Onkel Arafunns Vertrautem Tempest, der super schnell fliegen konnte, schafften wir es, Luck zu erreichen und ihn zu retten. Er war fast tot, aber Aquarina holte vorsichtig das ganze Wasser aus seinen Lungen, dann heilten wir ihn, verbanden ihn und bauten ein Zelt auf, um ihn bis zum nächsten Morgen zu versorgen.
Der Junge war echt zäh und sah auch ziemlich süß aus. Er war in unserem Alter, hatte aber einen langen, flauschigen braunen Wolfsschwanz, große Wolfsohren, lange schwarze Krallen und braunes Fell an Armen und Beinen und ein bisschen auf der Brust.
Ehrlich gesagt fand ich Anima schon immer ziemlich süß, aber in unserer Stadt waren sie selten, deshalb war ich überrascht, einen wie ihn zu sehen.
Ich muss zugeben, dass ich ein paar Minuten damit verbrachte, seinen flauschigen Schwanz zu streicheln, während er schlief … Bis Aquarina mich entdeckte und wegzerrte.
Vielleicht war ich deshalb nicht so wütend, als er mich wegstoßen wollte und mich dabei oft an den Schultern berührte … Aquarina musste ihn zwar schlagen, als er aufwachte, aber sie war wirklich brutal zu allen außer mir und den anderen Mädchen (außer Celeste).
Jedenfalls waren wir ziemlich besorgt um Lara, aber mit meinen Kompassaugen konnte ich meinen Blick und meine Sinne in ihre Richtung lenken und fand mich mitten in einem Bienenstock voller Insekten wieder! Sie war in Seide gewickelt und ruhte an der Seite eines riesigen Throns, auf dem eine gigantische halbe Spinnenfrau saß und bösartig … schlief.
Das ist wohl Arachne, oder? Sie machte nur ein normales Nickerchen. Ich wünschte, ich könnte mich einfach dorthin teleportieren und sie in Stücke sprengen, während sie ihr kleines, süßes Nickerchen macht … Aber wie auch immer, dank dieser Erkenntnis kann ich bereits sagen, dass sie nicht vorhaben, sie zu töten. Die Seide, in die Lara eingewickelt war, half ihr, ohne Nahrung und Wasser zu schlafen, und es schien, als hätte Arachne Pläne für sie.
Wahrscheinlich will sie sie als eine Art Verhandlungsmasse gegen uns einsetzen. Wenn sie weiterhin endlos Schwärme auf uns loslässt, ist das Beste, was wir tun können, Luck zu helfen, sich zu erholen und stärker zu werden, während wir uns auf den Weg zu ihrem Versteck machen, um sie ein für alle Mal zu vernichten …
Oh, und bevor ich meinen Blick abwenden konnte, habe ich noch dieses kleine Gespräch mitbekommen.
„Du hast das gut gemacht, Asarashk. Auch wenn du den Jungen nicht mitgebracht hast, ist es schon ein gutes Ergebnis, dass du das Mädchen gebracht hast.“ Die Stimme, von der ich annahm, dass sie Arachne gehörte, die aus ihrer Meditation erwacht war, sprach.
„In der Tat, ich entschuldige mich zutiefst dafür! Ich verspreche, dass ich ihn auch mitbringen werde, koste es, was es wolle.“ Derjenige namens Asarashk sprach. „Meine Königin, wirst du mir die Belohnung geben, die du versprochen hast?“
„Eine Belohnung, sagst du?“ wunderte sich Arachne. „Werd nicht zu übermütig …“
„I-Ich wollte nicht gierig sein oder so …“, seufzte Asarashk. „E-Einfach irgendwas … um meine Dankbarkeit zu zeigen.“
„Hmmm, Dankbarkeit?“ wunderte sich Arachne. „Wovon redest du überhaupt?“
„Ugh …“, seufzte Asarashk verzweifelt. „Vergessen Sie’s, meine Dame …“
„Nein, wo willst du hin? Sag, was du auf dem Herzen hast“, sagte Arachne. „Du bist derjenige, dem ich hier am meisten vertraue. Also sag schon, was willst du?“
„A-Ahahah … N-Nun …“, Asarashk klang … verlegen? „Wie wäre es, wenn wir zusammen ausgehen?“
„Date? Was ist das?“, fragte Arachne.
„Äh … Das ist, wenn zwei Leute … einen intimen Moment zusammen verbringen und Spaß haben“, lächelte Asarashk.
„Spaß? In Zeiten, in denen ich versuche, den Kontinent zu erobern?“, seufzte Arachne. „Asarashk, du bist zu kindisch.“
„Vergiss es einfach …“, seufzte Asarashk.
Ich habe das Gefühl, dass derjenige, der Lara gefangen genommen hat, ihre Liebe niemals erwidert bekommen wird … Arachne klingt ziemlich distanziert, emotionslos und zu sehr auf ihr schreckliches Ziel fixiert, den gesamten Kontinent zu zerstören.
Vielleicht wäre alles anders, wenn … Vielleicht, wenn sie nicht so von Rache getrieben wäre. Aber kann ich sie überhaupt ändern? Nach all den schrecklichen Dingen, die sie getan hat, nach all den unschuldigen Leben, die sie genommen hat. Kann sie sich ändern, so wie Celeste es getan hat?
Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, so jemanden zu ändern? Selbst wenn ich sie besiegen würde … Ich bezweifle, dass das gut ausgehen würde. Mein Vater hat manchmal mit mir darüber gesprochen.
Über Menschen, die sich einfach nicht ändern können, die so sehr auf ihre eigenen bösartigen Motive fixiert sind, dass nichts sie ändern kann, und wenn sie doch eine Veränderung zeigen, dann ist es nur vorgetäuscht.
Sie warten, bis man unachtsam wird, und fallen einem dann in den Rücken. Aquarina und meine Freunde sind alle bereit, Arachne und ihre Handlanger zu töten, denke ich. Vielleicht sollte ich einfach aufhören zu zweifeln und mich konzentrieren.
Nachdem wir uns bei Luck entschuldigt hatten, hatten wir endlich etwas Zeit, uns mit ihm zu entspannen und endlich zu reden. Als wir ihn dem Rest unserer Gruppe vorstellten, einschließlich meiner Eltern, wurde er langsam etwas gesprächiger.
„Mein Dorf … wurde von diesen Insektenmonstern zerstört. Über die Hälfte der Dorfbewohner wurde getötet …“, seufzte Luck. „Und mein Bruder … mein Bruder hat es auch nicht geschafft.“
„Ich verstehe …“, seufzte ich und ballte meine Fäuste.
„Laras Dorf auch …“, sagte er. „Diese verdammten Käfer … Warum tun sie das? Was haben sie davon, uns zu töten? Und so viele Unschuldige zu töten, die nicht einmal mit ihnen verwandt sind … Mein Bruder … Er hat es nicht verdient, so zu sterben. Ich … wenn ich könnte, hätte ich seinen Platz eingenommen.“
„Das kannst du doch nicht sagen, komm schon, Mann“, seufzte Zack.
„Aber es ist wahr … Was habe ich in meinem ganzen Leben schon erreicht, außer einen einzigen Eber zu töten?“, weinte er. „Im Vergleich zu ihm fehlt mir der Mut … und mir fehlt die Entschlossenheit. Mir fehlt … so viel. Und ich bin so schwach und erbärmlich … Was kann ich überhaupt tun? Was … kann ich überhaupt ändern?“
Lucks Gesicht schien voller Verzweiflung.
Und all sein Leid ging von ihr aus, von Arachne …
Ist das ihre Art der Rache? Uns, die unfreiwilligen Helden, dieselben traumatischen Erfahrungen durchleben zu lassen, die sie durchgemacht hat?
Genau wie manche sagen … Es ist ein endloser Kreislauf aus Hass und Rache.
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