Das ganze Publikum saß wie auf Nadeln, die Augen auf die Leinwand geheftet, völlig vertieft in das Katz-und-Maus-Spiel, das sich vor ihnen abspielte.
Frostedge hatte das Schlachtfeld mit riesigen Eissplittern übersät, die er offenbar als Deckung nutzte, um Akiko zu entkommen, deren Geschwindigkeit und unerbittliche Verfolgung es ihm fast unmöglich machten, sich zu wehren.
Zumindest dachten das alle.
Wie hätten sie auch anders denken können? Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Frostedge noch keinen einzigen nennenswerten Treffer gelandet.
Akiko hingegen war unversehrt geblieben und hatte noch ihre volle Gesundheit. Sie huschte mühelos zwischen den hoch aufragenden Eisformationen hin und her, näherte sich Frostedge immer wieder und versetzte ihm mit scharfen, präzisen Schlägen immer wieder Treffer, die seine Gesundheit weiter schwächten.
Mittlerweile hatte Frostedge bereits fast die Hälfte seiner HP verloren.
Bei diesem Tempo schien klar, wer gewinnen würde.
„Akiko kann doch unmöglich gewinnen, oder?“, murmelte Euna und beobachtete den Kampf aufmerksam.
Aber neben ihr schüttelte Maylon nur den Kopf. „Nein. Frostedge wird gewinnen.“
Euna hob eine Augenbraue bei seiner Antwort.
Sogar die Kommentatoren hatten schon angefangen, den Ausgang des Kampfes zu beschreiben – Akiko war nur noch wenige Augenblicke davon entfernt, den finalen Schlag zu landen. Der Kampf schien sich seinem unvermeidlichen Ende zu nähern, Frostedge hielt sich nur noch mit Mühe auf den Beinen.
Aber andererseits … was auch immer Frostedge da tat, es war klar, dass er auf etwas hinauswollte.
Doch trotz all der Zaubersprüche, die er gewirkt hatte, trotz all der Eissplitter, die er auf das Schlachtfeld geworfen hatte, hatte kein einziger Angriff Akiko getroffen.
Nicht ein einziges Mal.
In diesem Moment hörte Akiko plötzlich auf, ihn zu verfolgen.
Das ganze Stadion hielt den Atem an.
Auf der riesigen Leinwand zoomte die Kamera auf Akikos verwirrten Gesichtsausdruck – ihr scharfer, konzentrierter Blick schwankte zum ersten Mal.
Denn um sie herum hatte sich das Schlachtfeld verändert.
Die hoch aufragenden Eissplitter, die Frostedge die ganze Zeit beschworen hatte, hatten die Arena in einen riesigen Spiegelsaal verwandelt.
Überall waren Spiegelbilder von Frostedge zu sehen.
Brando sagte begeistert, wobei seine Stimme fast zu einem Schrei anschwoll.
„Moment mal, was?! Was ist gerade passiert?! Akiko sieht verwirrt aus …“
„Das gibt’s doch nicht … UNMÖGLICH! Seht euch das an! Die Eissplitter! Frostedge hat gar nicht versucht, Akiko zu treffen – er hat ein verdammtes Spiegelkabinett gebaut!“
„Das ist verrückt! Die ganze Zeit ist er nicht weggerannt – er hat die Bühne vorbereitet! Akiko kann nicht erkennen, welche Reflexion echt ist!“
Das Publikum brach in Jubel aus, als es begriff, was Frostedge die ganze Zeit vorhatte. Er war nicht weggerannt – er hatte sich in aller Öffentlichkeit versteckt.
Zum ersten Mal zögerte Akiko.
Als sie merkte, dass sie Zeit mit der Jagd nach Illusionen verschwendete, flog sie sofort in die Luft, in der Überzeugung, dass sie den echten Frostedge von oben entdecken könnte. Doch genau dort unterlief ihr ein Fehler.
In dem Moment, als sie höher stieg, veränderte sich etwas. Die Reichweite ihres Segens – die Entfernung, in der sie Angriffe neutralisieren konnte – war nun nicht mehr wirksam.
Von unten schossen plötzlich kleine Eissplitter auf sie zu.
Sie reagierte schnell und drehte sich in der Luft, um ihnen auszuweichen – aber einer traf sie.
Zum ersten Mal erlitt Akiko Schaden. Ihre Gesundheitsanzeige sank endlich.
Das ganze Stadion hielt den Atem an.
„OH MEIN GOTT! Akiko wurde getroffen! Das ist Schaden! Das ist echter Schaden!“
„Das ist GENIAL! Den ganzen Kampf über hat er nicht ihr Spiel gespielt – er hat sie genau dorthin geführt, wo er sie haben wollte!“
Die Menge tobte.
Frostedges Plan war nun sonnenklar. Durch das Spiegel-Labyrinth hatte er Akiko gezwungen, Zeit mit der Suche nach ihm zu verschwenden.
Und in dem Moment, als sie den Boden verließ, war sie ungeschützt. Zum ersten Mal in diesem Kampf war Akiko verwundbar. Und Frostedge war im Begriff, dies voll auszunutzen.
Leon musste lächeln, als er die Szene beobachtete. Er hatte nicht erwartet, dass Frostedge so etwas Verrücktes machen würde.
„Verdammt, dieser Typ ist gefährlich“, murmelte Euna.
„Ja, und das Match ist schon vorbei“, fügte Maylon mit ruhiger, aber bestimmter Stimme hinzu.
In diesem Moment richtete Akiko, sichtlich frustriert, ihren Blick auf denjenigen, den sie für den echten Frostedge hielt, der unten stand. Ohne zu zögern tauchte sie zurück in das Spiegel-Labyrinth, entschlossen, einen entscheidenden Treffer zu landen.
Doch in dem Moment, als sie das eisige Schlachtfeld wieder betrat, gab es eine gewaltige Explosion.
Die ganze Arena bebte, als eine Kettenreaktion von Explosionen um sie herum losging. Die Eissplitter, die Frostedge vorher verteilt hatte, waren nicht nur Spiegel – sie waren Fallen.
Der Bildschirm flackerte und zitterte und versuchte verzweifelt, das Geschehen einzufangen, während eine Reihe unerbittlicher Eisstürme Akikos letzte bekannte Position verschluckten.
Dann – nach einem langen Moment des Chaos –
wurde ihr Profil auf dem Bildschirm rot.
Das Match war vorbei.
Und als sich das Schlachtfeld endlich klärte, stand nur noch eine Gestalt inmitten des schnell schmelzenden Eises.
Frostedge.
Das Stadion explodierte. Die Menge brüllte. Die Kommentatoren verloren den Verstand.
Brando schrie fast in sein Mikrofon. „HEILIGE – DAS WAR’S! FROSTEDGE GEWINNT! FROSTEDGE GEWINNT! WAS HABEN WIR DA GERADE MITERLEBT?!“
Pauls Stimme mischte sich voller Bewunderung ein. „Das war nicht nur ein Kampf – das war ein Meisterwerk. Frostedge hat das Schlachtfeld selbst zu seiner Waffe gemacht!“
Brando war völlig aus dem Häuschen. „Er hat sie angelockt, die Bühne bereitet und dann – BAM! Mit einem einzigen sauberen Schlag hat er sie erledigt! Das war nicht nur ein Sieg – das war eine Ansage!“
Paul nickte. „Akiko war bis jetzt ungeschlagen, aber Frostedge hat gerade bewiesen, warum er zu den absoluten Top-Spielern gehört. Das war nicht nur eine Frage der Kraft – das war pure Strategie.“
Brando atmete tief durch, immer noch voller Energie. „Und einfach so zieht Frostedge ins Finale ein! Was für ein Kampf! Was für ein Moment! Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie es weitergeht!“
Der Jubel wollte nicht abreißen. Die Stimmung im Stadion war elektrisierend.
Frostedge hatte gewonnen – und das auf spektakuläre Weise.
Leon atmete tief durch, als er das Ende des Kampfes beobachtete.
Was für ein würdiger Gegner für das Finale.
Und jetzt stand es fest – er würde dort stehen, diesem Mann gegenüber, seiner Brillanz, seinem Genie. Und er war fest entschlossen, zu gewinnen.
Aber bevor es dazu kommen konnte, wussten er und alle anderen genau, was ihm im Weg stand.
Neben ihm stupste Euna ihn mit einem Grinsen an. „Los geht’s, Champion. Du willst doch noch deine Rechnung begleichen, oder? Elincia ist bereit, dich wieder zu vernichten.“ Sie kicherte.
Leon warf ihr einen entschlossenen Blick zu. „Nur damit du’s weißt – diesmal halte ich mich nicht zurück.“
Und gerade als der Jubel über den Kampf zwischen Frostedge und Akiko endlich abebbte, stiegen Leon und Euna von der Tribüne herunter und machten sich auf den Weg zur Bühne.
In dem Moment, in dem sie sich bewegten, richteten sich alle Kameras auf sie.
Ihre Gesichter wurden auf der riesigen Leinwand eingeblendet.
Und schon brach die Menge erneut in Jubel aus.
Die Aufregung war noch lange nicht vorbei – noch lange nicht.
Der Moderator verschwendete keine Zeit, um die Spannung zu steigern.
„OH-HO! SCHAUT MAL, WER ALS NÄCHSTE AN DER REIHE IST! LADIES UND GENTLEMEN, UNSERE NÄCHSTEN KÄMPFER SIND DA!“
„GLAUBT IHR WIRKLICH, NACH DIESEM UNGLAUBLICHEN KAMPF IST ES SCHON VORBEI?! KEINE CHANCE!“
„DENN JETZT IST ES ZEIT FÜR EINEN WEITEREN SHOWDOWN MIT HOCHSTAKTION!“ Finde Abenteuer in My Virtual Library Empire
„ES IST EIN KAMPF DER LEGENDEN – EIN ZUSAMMENSTOSS ZWISCHEN VERGANGENHEIT UND GEGENWART – ZWEI TITANEN SIND BEREIT, DIE REKENUNGEN ZU GLEICHEN!“
„WER WIRD SIEGREICH SEIN?! WER KOMMT INS FINALE?! FINDEN WIR ES HERAUS – JETZT!“
Die Menge tobte erneut.
Die Bühne war bereit.
Und der Kampf?
Er stand kurz vor dem Beginn.
[Kevin_Uberti]: „Das ist im Moment buchstäblich ein Drama am Arbeitsplatz. ‚Ich habe die Firma verlassen und jetzt versucht mein Nachfolger, mich zu übertrumpfen.'“
[Hulyo_july]: „Ich kann schon Elincias innere Stimme hören: ‚Bleib auf deinem Platz, Neuling.'“
[Jacob_Weinberg_2081]: „Irgendwo im Hintergrund schaut Frostedge zu und denkt: ‚Beeilt euch, ich muss noch ein Finale gewinnen.'“
[DaoistzsPGef]: „WEM INTERESSIERT ES, WER GEWINNT, GEBT UNS EINFACH EINEN GUTEN KAMPF!“
[Lucas_Stellabotte]: „Elincia ist buchstäblich diese eine ältere Angestellte, die gegangen ist und jetzt zurückkommt, um dem Neuen zu zeigen, wer hier WIRKLICH das Sagen hat.“