Broken und die anderen betraten das Haus von Slumdon, wo sie während ihres Aufenthalts in Slumdon Town wohnten. Die Ritter Anna und Damir standen an der Eingangstür Wache.
„Wow, das Haus ist echt ordentlich und sauber, hahaha“, rief Booba aus, als sie sich im Inneren umsahen.
Jede Ecke war staubfrei und auf Hochglanz poliert; es war offensichtlich, dass jemand viel Mühe darauf verwendet hatte, das Haus makellos aussehen zu lassen.
„Wow …“, sagte Melliandra. „Ich dachte, ich würde in einem schäbigen, schmutzigen Haus schlafen“, kicherte sie. „Ich finde, ein Haus wie dieses ist in Ordnung. Es ist auf jeden Fall besser als Elincias Gasthaus.“
Elincia mischte sich ein: „Das ist Broken’s Haus. Hast du dich vergewissert, dass er dir erlaubt, hier zu bleiben, Mel?“
Melliandra sah sich nur um und hörte nicht, was Elincia gesagt hatte.
Die Holzböden glänzten in einem warmen Honigbraun und sahen fast wie poliertes Mahagoni aus. Die Wände waren frisch in einem hellen Cremefarbton gestrichen, was dem Raum eine sanfte und saubere Atmosphäre verlieh. Der Sitzbereich im Wohnzimmer war kunstvoll mit weichen Sofas und Sesseln eingerichtet, und der Teppich sah brandneu aus, ohne dass man auch nur die geringsten Abnutzungsspuren erkennen konnte.
„Willkommen im Haus Slumdon, ihr alle …“, sagte Yara, machte einen Knicks und hob den Saum ihres Rocks. „Ich habe Zimmer für euch und alle anderen Gäste vorbereitet.“
„Wie schaffst du es, diesen Ort in einem so perfekten Zustand zu halten, wenn du die Einzige bist, die hier arbeitet?“, fragte Broken.
„Mein Herr“, antwortete Yara, „jemand aus der Hauptstadt schickt Vorräte, um diesen Ort instand zu halten, und versorgt auch die Einwohner mit Lebensmitteln. Deshalb verlasse ich meine Arbeit nie, nicht einmal für einen Tag, und ich bin froh, dass dieser Ort endlich wieder vom neuen Stadtfürsten bewohnt wird.“
Die Hauptstadt kümmert sich also immer noch um diese Stadt, obwohl es niemanden mehr gibt, der sie überwacht, dachte er und nickte langsam.
„Danke, Yara, dass du dich so gut um diesen Ort kümmerst.“
„Du hast hier eine perfekte Magd, Broken“, sagte Freya mit einem Lächeln. „Siehst du, hinter einer scheinbaren Katastrophe verbirgt sich immer eine Überraschung, nicht wahr?“
Broken nickte. „Ja, das übertrifft meine Erwartungen.“
Elincia meinte: „Ich glaube, ich würde auch gerne hierbleiben. Ich liebe die Einrichtung und die Atmosphäre. Wir müssen nur noch den Garten in Ordnung bringen, dann ist dieser Ort perfekt.“
„Wer hat dir erlaubt, hier zu bleiben, Elincia? Hahaha“, neckte Booba.
„Broken und die Ass-Gilde haben eine Allianz geschlossen. Natürlich bleiben wir auch hier.
Und du? Was hast du für ihn getan?“, gab Elincia zurück.
„Ich bin sein Freund, hahaha“, antwortete Booba scherzhaft.
Dann gingen sie alle ins Wohnzimmer und ließen sich in den luxuriösen, weichen Sesseln nieder, um sich von der langen Kutschfahrt durch die Wüste zu erholen. Nachdem sie stundenlang untätig herumgesessen hatten, konnten sie endlich den Komfort eines so sauberen und gepflegten Hauses genießen.
„Diese Stadt hat wirklich ihren eigenen Charme, auch wenn sie nicht so groß ist wie andere Städte“, meinte Kingsley.
„Pah, ein trockener Ort wie dieser, sogar der vorherige Herrscher hat ihn verlassen“, fügte Melliandra hinzu.
„Ja, aber in den Händen von jemandem, der klug genug ist, kann diese Stadt zu etwas Größerem werden, als sich irgendjemand vorstellen kann“, warf Maylock ein.
Yara verbeugte sich und sprach zu Broken. „Mein Herr, gestattet mir, kurz in die Küche zu gehen, um Getränke und Essen vorzubereiten“, sagte sie respektvoll.
Sie verbeugte sich kurz und wollte sich gerade umdrehen, als Ivana plötzlich aufstand, ein strahlendes Lächeln auf dem Gesicht. Sie rannte schnell zu Yara.
„Lass mich dir helfen, Yara“, sagte Ivana aufgeregt.
Yara war kurz überrascht von dem, was gerade passiert war, und schaute verwirrt, während sie versuchte zu verstehen, warum jemand ihr in der Küche helfen wollte.
„Keine Sorge“, sagte Ivana. „Du musst jetzt nicht alleine arbeiten, ich bin hier, um dir beim Kochen zu helfen, okay?“
„Aber … bist du sicher? Das ist meine Aufgabe, Frau Ivana.“
„Ja, lass mich helfen. Ich koche auch sehr gerne“, sagte Ivana mit einem Lächeln.
Die beiden tauschten einen Blick aus, bevor sie gemeinsam in die Küche gingen.
Maylock schlug die Beine übereinander, lehnte sich zurück und brachte das Thema zur Sprache, als alle Platz genommen hatten. „Hast du schon einen Plan, was du in dieser Stadt machen willst, Broken?“ Broken zögerte einen Moment, bevor er antwortete. „Nein, ich habe noch keinen detaillierten Plan.
Aber ich werde alles tun, um diese Stadt wieder aufzubauen. Ich möchte die Wirtschaft ankurbeln, den Einwohnern zu einem besseren Leben verhelfen und diesen Ort wieder zu einem beliebten Zwischenstopp für Abenteurer machen, so wie es früher einmal war. Ich werde auch erkunden, welche Ressourcen wir in dieser Gegend nutzen können. Aber einen genauen Plan habe ich noch nicht. Ich werde es langsam angehen und werde dabei vielleicht eure Hilfe brauchen.“
Elincia antwortete: „Das klingt spannend, Broken.“
Maylock fügte hinzu: „Du weißt, dass du viel Unterstützung brauchen wirst, um diese Stadt wieder aufzubauen. Und auch finanzielle Unterstützung, oder?“
Broken nickte. „Ja, ich habe das mit Freya besprochen. Ich weiß, dass ich viel Unterstützung brauche und in dieser Phase nicht alles alleine bewältigen kann, vor allem was die Finanzen angeht.“
Broken musste sich in der Stadt und ihrer Umgebung umsehen, alles studieren und Daten sammeln. Erst dann konnte er den genauesten, schrittweisen Plan erstellen, den er
brauchte.
Oder er konnte diese Aufgabe, wie Freya vorgeschlagen hatte, auf andere verteilen, aber genau das ließ ihn zögern. Er war es nicht gewohnt, mit großen Geldsummen umzugehen, und hatte das Gefühl, dass er sehr vorsichtig sein musste.
Die erforderlichen Investitionen wären beträchtlich, ebenso wie die Beiträge jedes Einzelnen. Er fühlte sich von all diesen Zahlen überwältigt, weshalb er alles noch einmal berechnen musste, was vielleicht etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen würde.
Booba stand auf. „Maylock, glaub nicht, dass du mit deinem kleinen Geldbetrag viel zum Aufbau dieser Stadt beitragen kannst. Ich werde der Hauptfinanzierer für den Bau
. Und ich bin mir sicher, dass Broken dich hier nicht braucht, hahaha.“
Elincia trat ihrem Bruder gegen das Knie. „Könntest du bitte mal kurz die Klappe halten! Glaubst du wirklich, dass diese Stadt mit deinem Geld allein gebaut werden kann, du Idiot!“
„Aua! Hey, warum hast du mich getreten? Ich will doch nur helfen, Schwester“, protestierte er.
Da mischte sich Maylock ein. „Hör mal, ich verstehe, dass du helfen willst, aber es ist doch unrealistisch zu glauben, dass man diese Stadt allein mit Geld wieder aufbauen kann, oder? Du musst auch deinen Verstand einsetzen.
“
Booba antwortete: „Wow, willst du damit sagen, ich hätte keinen Verstand? Ach, komm schon, Maylock!“
Maylock fuhr fort: „Wir brauchen die Hilfe von allen, um diese Stadt wieder aufzubauen, und dazu gehörst auch du, Booba.“
„Hahaha“, lachte Booba über Maylocks Worte und wandte sich dann an Elincia. „Siehst du, Schwester, sogar dein Gildenmitglied erkennt mich an.“
Elincia ignorierte ihren Bruder und antwortete Maylock. „Das ist genau richtig. Wir brauchen jede Hilfe, die wir bekommen können, also müssen wir alle zusammenarbeiten, um Broken’s Traum zu verwirklichen.“
Broken lächelte und nickte langsam. „Keine Sorge. Ich werde euch bald alles über diese Stadt erzählen. Ich muss mich nur erst noch vorbereiten.“
„Klar“, sagte Elincia mit einem strahlenden Lächeln. „Lass dir Zeit.“
