—–
Ich ignorierte die Systemmeldungen, die nach dem Sieg über den Drachen aufpoppte, und rannte zu Aquarina. Ihre Verwandlung war beeindruckend, aber auch sehr anstrengend. Ich holte schnell eines der vielen Elixiere, die ich damals hergestellt hatte, und gab es ihr zu trinken.
„Trink es! Schnell!“
„Ugh…!“
Aquarina begann schnell, das Elixier zu trinken, und die Lebenskraft, die ihr durch die Verwandlung entzogen worden war, kehrte langsam zurück. Sie sah gesünder aus und nicht mehr so blass wie zuvor.
„Geht es dir besser? Brauchst du noch eins?“, fragte ich sie. „Iss auch diese Blätter und diese Früchte.“
Ich gab ihr Blätter und Früchte aus Naturia, damit sie ihre Mana und Vitalität noch mehr zurückgewinnen konnte, aber Aquarina lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Mir geht es gut! Mach dir keine Sorgen“, sagte sie, stand schnell auf und begann sich zu strecken. „Ich bin diese Erschöpfung schon gewohnt. Normalerweise ruhe ich mich einfach aus.“
„Oh? Es war nicht tödlich?“, fragte Mist, die einen Heilzauber vorbereitete.
„Puh! Ich hab mir solche Sorgen gemacht …“, sagte sie und löste ihren Zauberkreis schnell auf.
„Du fühlst dich gut? Bist du sicher? Ich hab dich noch nie so verwandelt gesehen …“, sagte Zack.
„Ja, geht es dir wirklich gut?“, fragte Celeste besorgt.
„Mir geht es gut, macht euch keine Sorgen, ach, seid nicht so kitschig …“, sagte Aquarina, die von der Besorgnis aller etwas verlegen wurde.
„Hehehe, du bist ganz aufgeregt, sieh nur, wie rot du bist“, neckte ich sie.
„Ich wollte euch nicht alle so beunruhigen … Es tut mir leid“, seufzte Aquarina. „Vater hat mir gesagt, ich soll diese Gestalt geheim halten und sie nur offenbaren, wenn es wirklich, wirklich notwendig ist. Ich habe mir ein bisschen Sorgen gemacht, als ich gesehen habe, wie alle zu kämpfen hatten, und Sylphy … Also habe ich es einfach getan, ugh.“
„Nun, jetzt schuldest du uns eine Erklärung“, sagte ich und verschränkte die Arme. „Aber bevor wir darüber reden, sollten wir vielleicht erst mal die Monsterleichen einsammeln? Außerdem ist dieser große Seeschlangendrache ziemlich wertvoll! Aus seinen Materialien können wir bestimmt etwas Schönes basteln.“
GRUMMEL!
Bevor ich jedoch etwas unternehmen konnte, hörte ich Aquarinas Magen laut knurren.
„Ah, diese Verwandlung kostet mich alle Energie, mein Magen ist leer“, seufzte sie. „Mein Vater sagt immer, ich muss viel essen, wenn ich mich verwandle …“
„Okay, dann bereiten wir etwas zu essen vor, bevor wir in die letzte Etage gehen“, nickte ich.
„Juhu, noch mehr Meeresfrüchte!“, jubelte Mist, die auch ziemlich viel aß, mehr als alle anderen zusammen. Ihre Rasse war dafür bekannt, sie wurden „Kieferdämonen“ oder so genannt, weil sie große Kiefer hatten, die sich riesig ausdehnen konnten, fast wie Schlangen, und ihre Mägen waren normalerweise auch größer. Damit sammelten sie Energie für den Winter, ähnlich wie Bären.
„Dann lasst uns alles einsammeln. Sollen wir das Seeschlangenfleisch probieren?“, fragte ich.
„Ja!“, sagte Celica. „Ich habe auch Hunger … Die Nutzung von Mister Teddys geheimer Kraft zehrt an meiner Energie … Nicht nur an meiner Mana.“
Es schien, als würde Celicas besondere „Puppenspielmagie“ ihre eigene Lebenskraft verbrauchen, die sich in Vitalität umwandelt. Um diese wieder aufzufüllen, musste sie einfach viel essen, ähnlich wie Aquarina. Speisen aus reichhaltigen, hochwertigen Zutaten, die mit Kochmagie zubereitet wurden, hatten die beste vitalisierende Wirkung und konnten sogar Wunden heilen, also machten wir eine große Menge für alle.
Ich habe meine spezielle Dimensionstasche benutzt, ein SSS-Rang-Gegenstand, der wahrscheinlich zu den wertvollsten Dingen auf der Welt gehört und fast unendlich viele Gegenstände aufnehmen kann, um alle Riesen-Aale und die Seeschlange aufzubewahren, während wir uns entschlossen haben, den zweiten Stock nach weiteren Leckereien zu durchsuchen.
Wie unser Vater uns gelehrt hat, ist es normalerweise sicherer, sich in der Nähe der Treppe zum nächsten Dungeon-Stockwerk auszuruhen. Dungeons sind in den Treppen ziemlich sicher, da es spezielle magische Barrieren gibt, die Monster daran hindern, sich zwischen den Stockwerken zu bewegen, was vielleicht nicht beabsichtigt ist, aber für Abenteurer zu einem sicheren Ort zum Ausruhen oder sogar Schlafen macht.
Das heißt nicht, dass ein wildes Monster von außerhalb des Dungeons nicht einfach hereinkommen und die Barriere ignorieren könnte, was auch oft passiert, aber es ist trotzdem viel sicherer.
„Dieser Ort ist wunderschön, er wird nicht umsonst Korallenwald genannt“, sagte Celica überrascht. „Überall wachsen so viele bunte Korallen! Wie können sie ohne Wasser überleben?“
„Das sind spezielle Korallen, die in feuchten Gebieten wachsen. Sie brauchen nicht ständig Wasser und wachsen und entwickeln sich ähnlich wie Bäume. Einige haben sogar Früchte, die eigentlich die Eier ihrer Larvenstadien sind“, erklärte ich und las die Informationen, die mir dank meiner Bewertungsfähigkeit innerhalb der göttlichen Schutzfähigkeit „Himmlische Augen“ angezeigt wurden.
Mit dieser Fähigkeit habe ich herausgefunden, welche Korallen für die Alchemie nützlich sind, und ich habe schon ziemlich viele bunte Korallen extrahiert.
Außerdem hilft mir die Alchemie-Unterklasse dabei, sie leicht zu erkennen, und als zusätzlicher Effekt verbessert sie sogar ihre Qualität, sobald ich sie aufhebe und in meiner Dimensions-Tasche aufbewahre.
„Wie die da drüben?“, fragte Aquarina neugierig.
Sie warf einen Blick auf einen sehr hohen Korallenbaum, an dessen Ästen mehrere Früchte hingen, einige waren violett, andere blau, einige rot und andere grün. Sie sahen aus wie normale Früchte, aber das war nur eine Nachahmung, eine ziemlich grausame Nachahmung sogar.
„Ja, aber wir können sie nicht einfach so essen. Wenn wir sie pflücken und in den Mund stecken, gelangen die Larven wie Parasiten in unseren Magen. Das ist eine Methode, mit der sich Korallen verbreiten, indem sie ihre Eier von Raubtieren fressen lassen und diese später an anderer Stelle wieder ausscheiden. Auf diese Weise verbreiten sie ihre Nachkommen weit weg.
Aber das ist schlimmer als bei normalen Fruchtsamen, denn diese schädigen unseren Magen und können uns richtig, richtig krank machen.“ Ich seufzte.
„Igitt, vergiss es, ich esse das nicht …“, sagte Aquarina angewidert.
„Na ja, sie sind trotzdem sehr gute Alchemie-Materialien, reich an Lebenskraft und Mana!“, sagte ich und schnappte mir schnell Dutzende dieser Früchte, die ich in meiner Tasche verstaute.
So erreichten wir das Ende des Stockwerks.
—–
