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Als Aquarina zuließ, dass die Schatten ihren ganzen Körper übernahmen, kämpfte sie gegen die Blutgier und die negativen Gedanken an Krieg, Zerstörung und Mord, die mit dieser Kraft einhergingen. Sie erinnerte sich an die Lehren ihres Vaters, der ihr vor drei Jahren diese geheimen Assassinenkünste und Schattenmagie beigebracht hatte.
„Aquarina, du hast dich bestimmt schon gefragt, welche Kraft ich besitze, oder? Es ist etwas, das über bloße Magie hinausgeht, die durch Zauberkreise beschworen wird, und das über bloße Dolchtechniken hinausgeht, die jeder mit genügend Hingabe erlernen kann“, sagte Shade eines Nachts, als der Mond hell am sternenklaren Himmel schien.
„Ja … Ich habe mich immer gefragt, ob ich jemals die Kraft haben werde, die Papa hat“, sagte sie seufzend. „Aber da du mir jahrelang nichts davon beigebracht hast, dachte ich, ich hätte keine Begabung dafür.“
„Das habe ich auch gedacht“, seufzte Shade und tätschelte seiner Tochter den Kopf. „Aber du hast mich mit deiner Entwicklung überrascht. Die Herausforderungen, denen du dich mit Sylph und Zack gestellt hast, und wie schnell du dich weiterentwickelt hast. Ich habe gespürt, dass du tatsächlich das Talent hast.“
„W-Wie?“, fragte Aquarina.
„Das ist ganz einfach … Unsere Blutlinie ist etwas Besonderes. Wir sind mehr als nur Menschen“, erklärte Shade. „Wir stammen von einem alten, fast prähistorischen Geschlecht ab, das fast ausgestorben ist.
Wir sind Nachkommen der ehemaligen Diener der Götter, die unsere Familie einst ‚Vampyr‘ nannten … Menschen, die von den Göttern speziell geschaffen wurden, um über unglaubliche Fähigkeiten als Attentäter zu verfügen und sich mit den Schatten zu vereinen, weit über das hinaus, was jemand mit einer Begabung für die Dunkelheitsmagie erreichen konnte.“
„Was? Solche Kräfte … Habe ich wirklich so etwas?“ Aquarina war schockiert.
„Du hast sie schon seit einer Weile, erinnerst du dich nicht daran, als deine Augen rot wurden, als du Sylph vor den Wahren Dämonen beschützen wolltest? Oder als Schatten aus deinen Fingerspitzen auftauchten und dir halfen, dich schneller zu bewegen und sogar die Schwachstellen deiner Feinde zu sehen?“, fragte Shade mit einem Lächeln.
„Ich … ich habe das …“, murmelte sie. „Diese Kraft … Ich erinnere mich, dass sie meinen Verstand betäubt hat und mich … böse Gedanken hatte.“
„Ja, mit solcher Macht geht auch ein Risiko einher, die Dunkelheit selbst verschlingt unser Urteilsvermögen, wir werden zu reiner Dunkelheit und unser Verstand stürzt in den Abgrund“, sagte Shade. „Ich werde dir nicht nur beibringen, wie du diese Macht kontrollieren kannst, sondern auch, wie du den Versuchungen des Abgrunds widerstehen kannst, der unseren Verstand zu verschlingen versucht, während wir uns verwandeln. Aquarina, das wird ein unglaublich hartes Training werden … Meine Tochter, ich werde dir eine Chance geben.
Willst du diesen Weg wirklich gehen?“
„Das Vermächtnis meiner Familie …“ Aquarina schien überrascht, dass ihr Vater sie fragte, ob sie das wirklich wolle. „Natürlich will ich das! Papa, bitte bring mir alles bei! Ich werde mein Bestes geben. Ich wurde sogar von Mama trainiert; ich glaube, ich bin hart genug.“
„Heh, sicher. Aber dieses Training könnte tausendmal schmerzhafter sein … Ich kann dir jedoch garantieren, dass deine körperlichen Fähigkeiten nach der Anfangsphase sprunghaft ansteigen werden“, sagte Shade. „Je jünger du damit anfängst, desto besser wirst du dich entwickeln.“
„Okay … Ich bin bereit!“, nickte Aquarina. „(Für Sylphy … Und für meine Freunde … Und meine Familie … Ich brauche mehr Kraft. Ich kann nicht einfach nur Wasser oder Eis benutzen. Ich brauche so viel Kraft, wie ich nur kann.)“
Und so begann Aquarina ihr Training. Ihr Vater, der Held der Schatten, war ein geheimnisvoller Mann. Viele wollten seine geheimen Techniken, seine verborgenen Künste und seine Kräfte kennenlernen, die jenseits aller Logik lagen.
„Unnnggh…! Aaagggh!“
Aquarina fing an zu weinen, während sie die Zähne zusammenbiss. Dunkelheit übernahm ihren Körper, als sie {Schattenverkörperung} einsetzte, die niedrigste Stufe der Transformationsfähigkeit ihres Geschlechts, die ihr jedoch sowohl körperliche als auch seelische Qualen bereitete.
Sie hatte das Gefühl, ihr Körper würde sich auflösen und ihr Verstand würde von negativen Gedanken zerfressen… vom Wahnsinn selbst.
„Viele aus unserer Familie haben diese Ausbildung nie überstanden. Ich weiß noch, wie viele meiner Geschwister dabei draufgingen, weil sie versuchten, diese Form zu halten, und dann verrückt wurden und zu Hollows wurden, Wesen aus purer Dunkelheit, deren Seelen vom Abgrund verschlungen wurden“, sagte Shade mit lauter, herrischer Stimme. „Aquarina! Bekämpfe die Dunkelheit! Denk an die Dinge, die du liebst, denk an die, die dir wichtig sind!
Denk an das, was du in Zukunft tun willst … an das, was du noch erreichen musst! Bekämpfe die Dunkelheit … aber verteidige dich nicht nur, verschlinge sie zurück!“
„Unnggh …! AAAGGH …!“ Aquarinas rote Augen begannen zu bluten, als sie ununterbrochen versuchte, die Dunkelheit zu bekämpfen, doch dann wurde sie vollständig von ihr eingenommen.
F L A A A S H!
Sie wurde zu einem Hollow.
„OOOOOOHHH!!!“
Ihr Körper begann sich plötzlich zu verzerren, unzählige Tentakel aus Schatten tauchten aus ihrem Körper auf, und rote Augen erschienen auf ihrem formlosen, ätherischen Körper.
„Ich wusste, dass das passieren würde … Aber wir sind das Risiko eingegangen. Keine Sorge, dein Vater hätte dich nicht bis hierher gebracht, ohne selbst einen Plan zu haben.“ Shade lächelte, während er Aquarinas Angriffen geschickt auswich.
KLIRR! KLIRR! KLIRR! KLIRRR!
Ihr formloser Körper verwandelte sich weiter, während er von der Dunkelheit und den Schatten verschlungen wurde. Riesige, abnormale Gliedmaßen tauchten aus ihrem Inneren auf und versuchten, Shade zu fangen und zu zerquetschen.
„GRAAAAAAHH!“
Ein wütendes Brüllen hallte aus ihrem Gesicht, als Shade einem riesigen Strahl der Dunkelheit auswich, der aus ihrem verzerrten Kiefer austrat.
BOOOOOOOOMMMMM!!!!
„Gut, dass wir hier in den verlassenen Außenbezirken der Stadt trainieren …“, seufzte Shade, tauchte schnell hinter Aquarinas Körper auf und packte ihren winzigen Kopf.
„{Fluch bannen}, {Schatten verschlingen}!“
FLAAAAASH!
Der Fluch ihrer Blutlinie war vorübergehend gebrochen, ebenso wie die Schatten, die von Shade verschlungen wurden … und daraus tauchte Aquarina auf, nach Luft ringend, während sie sich auf dem Boden ausruhte.
„Hahhh … Hahhh … Ngh … Verdammt!“, murmelte sie und hielt die Tränen zurück. „Ich … was bin ich geworden?“
„Das war ein Hollow. Ich war in meiner Jugend auch einer…“, seufzte Shade. „Jedes Mitglied unserer Familie muss diesen Schmerz erleben, bevor es sein wahres Potenzial entfalten kann. Aquarina… Das ist erst der Anfang.“
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