„Klaus, seit wann bist du so gutaussehend?“, fragte Mark und schaute ihn misstrauisch an. Er war nicht der Einzige, seine anderen männlichen Freunde taten es ihm gleich. Zum Glück saßen Miriam, Lily und Hanna bei Anna und erröteten nicht so stark wie Miriam.
Klaus schaute seine Freunde an und lächelte. Die Gesichtsausdrücke seiner Freunde waren einfach lustig.
„Ich sag dir was, Danny, wenn wir Klaus weiter hinterherlaufen, kriegen wir nie eine Frau“, meinte Daniel. Klaus war tatsächlich sehr gutaussehend geworden, so dass jeder Mann neidisch werden konnte.
Mit seinem Aussehen konnte Klaus jede Frau haben, die er wollte, und mit seiner Stärke konnte ihm niemand unterhalb der Stufe „Großer Weiser“ etwas anhaben. Er war sowohl gutaussehend als auch gefährlich – eine mächtige Kombination.
„Entspannt euch, Jungs. Mit den Schönheiten, die ich jetzt habe, werde ich euch nicht in die Quere kommen“, sagte Klaus mit einem Lächeln. „Aber unter Freunden, wenn ihr eine Weile hierbleibt, werdet ihr in Schönheiten schwimmen. Ich habe gehört, dass es in der Akademie viele gibt“, fügte er hinzu.
Doch kaum hatte er das gesagt, richteten sich drei Paar Augen auf ihn, sodass ihm kalter Schweiß den Rücken hinunterlief. Er drehte sich mit einem schuldbewussten Lächeln um und begegnete den Blicken von Miriam, Lily und Anna.
„Was ich eigentlich sagen wollte, war, dass sich keine Schönheit trauen würde, sich mir zu nähern, wenn ich von diesen umwerfenden Feen umgeben bin.“
Alle lachten über Klaus‘ Späße. Obwohl sie alle wussten, dass der weißhaarige Schelm nicht viel tun musste, um die Damen für sich zu gewinnen, beschlossen sie, den Moment einfach zu genießen.
Klaus war einfach ein Wildfang, das wussten seine Freunde. Immerhin hatte er es geschafft, die Kriegsgöttin selbst für sich zu gewinnen. Wenn sich das herumsprechen würde, würden die Männer Kirchen bauen und ihn als ihren ultimativen „Rizz“-Gott verehren.
„Übrigens, Kilian, wie geht es Scarlet?“, fragte Klaus. Bevor sie das Sinji-Tal verlassen hatten, schienen Kilian und Scarlet sich nahe zu stehen, und wenn er nichts vermasselt hatte, waren sie jetzt wahrscheinlich noch näher.
Kilian lächelte und wollte gerade antworten, als seine Schwester Lily sich einmischte. „Die sind jetzt praktisch verheiratet.“
„Oh, wirklich?“, fragte Klaus und hob eine Augenbraue.
„Ja! Wusstest du, dass Scarlet zu Besuch war? Sie haben drei ganze Wochen lang zusammen trainiert“, fügte Lily mit einem neckischen Lächeln hinzu.
„Mein Mann“, sagte Klaus und verbeugte sich spielerisch.
„Hey, du Bengel, ermutigst du ihn etwa? Sie haben zwar gesagt, dass sie trainieren, aber ich weiß, dass sie etwas anderes vorhatten“, Lily warf Klaus einen bösen Blick zu, sodass er sich fühlte, als würde er von seiner Mutter geschimpft werden.
Klaus‘ Mutter gab ihr sogar ein Daumen hoch.
Im Gegensatz zu Miriam, die sich immer zurückhielt, wenn Klaus‘ Freunde in der Nähe waren – vor allem seine männlichen Freunde –, war Lily ziemlich temperamentvoll, egal in welcher Situation sie sich befand.
Klaus spürte dasselbe bei Anna, obwohl sie es unterdrückte. Die beiden unschuldig aussehenden Damen waren in seinen Augen heimliche Schlangen, die ihm in Zukunft sicherlich noch Ärger bereiten würden.
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Klaus lächelte nur über ihr Verhalten und wandte sich an Kilian. „Schön zu sehen, dass du in deinem Liebesleben Fortschritte gemacht hast, Kumpel, aber ich hoffe, du hast nicht in deinem Training nachgelassen“, sagte er und hielt inne.
„Das gilt für euch alle – wie läuft euer Training bisher?“, fragte Klaus.
Daniel meldete sich als Erster zu Wort. „Obwohl der Hammer bei der Anwendung der Fertigkeit seine ursprüngliche Form behält, scheint sie eine gewisse Wirkung auf den Geist zu haben. Im Moment kann ich den Hammer nur doppelt so groß und fünfmal so schwer machen, aber ich weiß, dass ich die Fertigkeit erst dann voll einsetzen kann, wenn ich die Großmeisterstufe erreicht habe.“
„Beeindruckend, Daniel, aber du musst die Fertigkeit erst beherrschen, bevor du den Durchbruch schaffst. Streng dich an, sie vollständig zu meistern, bevor du überhaupt daran denkst, das nächste Level zu erreichen“, riet Klaus, bevor er sich an Danny wandte.
„Ich bin ungefähr auf dem gleichen Stand wie Daniel, aber ich habe es geschafft, die Schärfe auf sechs von acht möglichen Stufen zu erhöhen“, berichtete Danny.
„Das Gleiche gilt für dich, Danny – kein Durchbruch zur Großmeisterstufe, bevor du die gesamte Fertigkeit beherrschst“, kommentierte Klaus. „Was ist mit dir, Mark?“
„Ich hab in der letzten Woche meine Ausdauer und Beweglichkeit trainiert, sodass ich die Lanze jetzt eine Stunde lang schwingen kann, wenn ich die Fertigkeit benutze. Das ist das Maximum, was ich unter chaotischen Kampfbedingungen schaffe.“
„Das ist beeindruckend. In einem Zweikampf kannst du länger durchhalten, wenn du weißt, was du tust“, sagte Klaus und brachte Mark zum Lächeln. „Aber du kannst das noch besser.
Wie Danny und Daniel solltest du nicht einmal daran denken, weiterzukommen, bevor du die Fertigkeit nicht zwei Stunden lang in der Endlosprüfung einsetzen kannst.“
Miriam nickte, während sie Klaus dabei beobachtete, wie er die Fortschritte seiner Freunde bewertete. Seine Mutter lächelte leicht, ohne dass man wusste, warum. Aber sie war verdammt stolz, als sie ihren kleinen Jungen sah, der nun erwachsen geworden war.
„Okay, du bist dran – Fortschrittsbericht“, forderte Klaus.
„Also, die Fertigkeit ‚Löwenbrüll-Durchbohrung‘ verbraucht viel Qi, deshalb konnte ich sie anfangs nur 120 Mal einsetzen, bevor sie erschöpft war. Aber durch ständiges Training habe ich es geschafft, sie auf 150 Einsätze zu steigern.“
„Gut, aber bring sie auf 200, bevor du den Durchbruch schaffst“, riet Klaus. „Du bist Bogenschütze, Kay, also bist du im Kampf auf Pfeile angewiesen. Achte darauf, deine Feuerelemente zu verbessern, damit du die Fertigkeit länger einsetzen kannst.“
„Okay“, nickte Kay.
„Keine Sorge, nach der Prüfung werden wir Vorkehrungen treffen, damit ihr alle intensiver trainieren könnt“, sagte Klaus, bevor er sich an Kilian wandte.
„Ich kann die beiden Klone zwar erstellen, aber ich kann sie nur maximal eine Minute lang aufrechterhalten. Nach 15 Minuten kann ich die Fertigkeit nicht mehr einsetzen“, sagte Kilian mit einem leichten Seufzer.
„Beeindruckend, das ist wirklich sehr gut“, antwortete Klaus.
„Wirklich?“, fragte Kilian überrascht. Er war frustriert über seine begrenzten Fortschritte und dachte, dass eine Minute zu kurz sei.
„Ja. Diese Fähigkeit erfordert große mentale Stärke, daher ist es schon beeindruckend, dass du als Meister deiner Klasse deinen Geist in drei Teile aufteilen kannst“, erklärte Klaus. „Was du und Scarlet gemacht habt, war also eindeutig keine Zeitverschwendung.
Gute Arbeit, Kumpel.“
„Aber du musst dich noch mehr anstrengen – versuch mindestens zwei Minuten, bevor du weitermachst“, fügte er hinzu. Dann wandte er sich an Lily.
„Was ist mit dir, meine Liebe?“, fragte Klaus.
„Mit meiner aktuellen Ausdauer kann ich die Fähigkeit maximal zwei Stunden lang einsetzen“, antwortete sie, und Klaus nickte ihr anerkennend zu.
Sie verfügte über das Element Wind und ihre Fähigkeit ermöglichte es ihr, Kopien ihrer Windbogenangriffe zu erzeugen. Jeder Bogen sah identisch aus, sodass jeder von ihnen der echte sein konnte. Das bedeutete jedoch nicht, dass die Klone nur Illusionen waren.
Sie enthielten 70 % der Angriffskraft des Hauptwindbogens, sodass es schon beeindruckend war, diese Fähigkeit zwei Stunden lang aufrechtzuerhalten.
„Ich werde dich später belohnen“, sagte Klaus mit einem Augenzwinkern. „Und was ist mit dir, meine Eisprinzessin?“, fragte er und wandte sein Lächeln Anna zu, der Stärksten unter seinen Freunden.
„Mit meinem Wasserelement kann ich jetzt eine große Anzahl von Monstern der Stufe 5 fangen. Wenn ich den Radius jedoch auf ein paar Meter beschränke, kann ich ein schwaches Monster der Stufen 6 und 7 für drei Sekunden fangen.“
„Was die Eis-Fähigkeit angeht, kann ich mit meinem aktuellen Qi-Level drei Eis-Nashörner beschwören, die 15 Minuten lang bestehen bleiben, bevor meine Kraft erschöpft ist. Wenn ich zwei Nashörner beschwöre, kann ich sie 45 Minuten lang aktiv halten. Und wenn ich nur eines beschwöre, kann ich es eine Stunde und 15 Minuten lang halten.“
„Verdammt, sieht so aus, als hättest du dich richtig ins Zeug gelegt!“, scherzte Klaus. „Gut gemacht, meine Liebe. Ich werde dich später belohnen“, fügte er mit einem Lächeln hinzu.
Anna errötete.
„Und was ist mit dir, Schwesterchen?“, fragte Klaus und wandte sich an Hanna. Sie lächelte und wollte gerade antworten, als ihre Mutter sie unterbrach.
„Warum zeigst du es uns nicht lieber im Orakel …“
