Adrians Beine waren schneller als seine Gedanken und trieben ihn durch die schummrigen Gänge der Höhle. Überall lagen bewusstlose Banditen, Zeichen der Gewalt, die ihrer verzweifelten Flucht mit seinen Teamkollegen vorausgegangen war. Jeder, an dem er vorbeikam, war eine grimmige Erinnerung an das Chaos hinter ihnen, aber auch ein Wegweiser zu ihrer Flucht.
Mit Rhea sicher in seinen Armen sprintete er durch die labyrinthartige Höhle, seine scharfen Augen erblickten den zweiten Eingang vor ihm, der schwach vom Licht draußen beleuchtet wurde. Die Kälte der Höhle wurde schnell durch die frische Bergluft ersetzt, als er durch den Ausgang stürmte und keuchend nach Luft schnappte.
Er rannte weiter, getrieben vom Adrenalin, bis er eine kleine Lichtung im Bergwald fand. Es war ein vorübergehender Zufluchtsort, an dem er seine Gedanken sammeln und sich auf die nächste unvermeidliche Konfrontation vorbereiten konnte. Vorsichtig lehnte er Rhea an einen der Bäume und sorgte dafür, dass sie sich unter den gegebenen Umständen so wohl wie möglich fühlte.
Die Verschnaufpause war nur von kurzer Dauer. Ein unheimliches Lachen hallte über die Lichtung und ließ Adrian einen Schauer über den Rücken laufen.
Er drehte sich um und sah das Monster mit der Schnauze aus den Schatten auftauchen, dessen Augen vor boshafter Freude glänzten.
„Schon müde?“, spottete das Monster mit einer höhnischen Stimme.
Adrian verschwendete keinen Atem auf eine Antwort. Stattdessen positionierte er sich von Rhea weg und nahm eine defensive Haltung ein, den Blick fest auf die näherkommende Bedrohung gerichtet. Seine Muskeln spannten sich an und entspannten sich wieder, bereit für den bevorstehenden Kampf.
„Jetzt können wir kämpfen“, sagte Adrian mit fester Stimme, die von Entschlossenheit erfüllt war.
Das lachende Monster mit der Schnauze wurde lauter, seine Belustigung war deutlich zu hören. „Du überschätzt dich“, spottete es und sprang mit unglaublicher Geschwindigkeit auf Adrian zu. Grüne Flüssigkeit schoss aus seinem Maul und zischte, als sie auf den Boden spritzte.
„Das wird etwas knifflig“, murmelte Adrian leise, während sein Körper verschwamm, als er den Phantomschritt aktivierte. Er wich dem ersten Angriff aus, die ätzende Flüssigkeit verfehlte ihn nur knapp, als er einige Meter entfernt wieder auftauchte.
Das Monster landete dort, wo Adrian gerade noch gestanden hatte, seine Klauen gruben sich in den Boden. Es blickte frustriert nach oben und knurrte. „Glaubst du, du kannst ewig rennen?“, brüllte es und fixierte Adrians neue Position mit seinen Augen.
Adrians Gedanken rasten, während er seinen nächsten Zug plante. Er wusste, dass er sich keinen langen Kampf leisten konnte; die unerbittlichen Angriffe des Monsters würden ihn irgendwann zermürben. Er musste einen Weg finden, das schnell zu beenden oder durchzuhalten, bis die anderen das zweite Monster besiegt hatten.
Das Monster stürzte sich erneut auf ihn, diesmal schneller, und seine Klauen schlugen durch die Luft, wo Adrian noch einen Moment zuvor gestanden hatte. Adrians Phantomschritt ermöglichte es ihm auszuweichen, aber die Kreatur passte sich an und ihre Angriffe wurden präziser.
Adrian blickte sich um und suchte mit seinen Augen die Umgebung nach allem ab, was ihm einen Vorteil verschaffen könnte. Die Bäume, das felsige Gelände, die Beschaffenheit des Waldes – alles war ein potenzielles Werkzeug in seinem Kampf.
Sein Körper bewegte sich geschickt, aber er spürte, wie die Anstrengung zunahm. Jeder Phantomschritt kostete ihn mehr Kraft, was er an seinen brennenden Muskeln und seinem rasenden Herzschlag deutlich spürte.
Das Monster stürzte sich erneut auf ihn, seine klauenartigen Krallen schlugen mit tödlicher Präzision durch die Luft.
Adrian konnte den ersten paar Schlägen ausweichen, aber seine Müdigkeit verlangsamte ihn gerade genug, dass das Monster ihm einen Streifhieb am linken Arm versetzen konnte. Schmerz schoss durch ihn hindurch, als Blut aus der tiefen Wunde quoll.
„Scheiße“, fluchte Adrian innerlich, während seine Gedanken rasten. „Selbst mit der Hilfe des silbernen Ruin-Artefakts bin ich immer noch schwächer als dieses Monster, was?“
Das Monster mit der Schnauze nutzte den Schwung und setzte seinen Vorteil ein. Es schlug erneut auf Adrian ein, und diesmal trafen die Klauen ihr Ziel, rissen ihm die Seite auf und hinterließen tiefe, schmerzhafte Wunden. Adrian biss die Zähne zusammen und versuchte, sich trotz der Schmerzen zu konzentrieren, während er weiter auswich, aber ein weiterer Schlag traf sein Bein und schleuderte ihn zu Boden.
Seine Gedanken waren ein Wirbelwind aus Verzweiflung und Kalkül. Die Kampfkraft dieses Monsters entsprach der eines Lunar Sage in der Anfangsphase, was bedeutete, dass seine Chancen, es zu besiegen, gegen Null gingen. Er brauchte einen Plan oder ein Wunder, und zwar schnell.
Adrian sah eine Chance und griff schnell nach den Heiltränken an seinem Gürtel. Er schluckte drei davon hintereinander und spürte, wie die kühle Flüssigkeit durch seinen Körper floss und seine Wunden zu heilen begann. Die Erleichterung war sofort da, aber nur vorübergehend. Er wusste, dass er sich nicht allein auf die Tränke verlassen konnte, um diesen Kampf zu überleben. Verdammt, vielleicht würde er keine Chance mehr bekommen, noch einen zu trinken.
Das Monster beobachtete ihn mit einem raubtierhaften Glitzern in den Augen und genoss das Leiden seiner Beute. Aber als Adrian entschlossen blieb, wurde das Monster immer wütender.
„Du glaubst, du kannst dich einfach heilen und dann abhauen?“, knurrte das Monster, seine Stimme tropfte vor Gift, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne. Es griff erneut an, seine Klauen schossen mit tödlicher Absicht auf Adrian zu.
Adrians Geist wurde klar, sein Fokus verengte sich auf einen einzigen Punkt. Er konnte dem Monster nicht ewig entkommen, aber er konnte versuchen, es zu überlisten. Als das Monster näher kam, aktivierte er erneut „Phantomschritt“, wich zur Seite aus und positionierte sich in der Nähe einer Baumgruppe.
Die Klauen des Monsters rissen an der Stelle, an der er gerade noch gestanden hatte, durch die Luft, aber Adrian war bereits weiter.
Er lockte die Kreatur in den dichtesten Teil des Waldes und nutzte die Bäume, um ihre Bewegungen zu behindern und Möglichkeiten für Gegenangriffe zu schaffen.
Adrians Körper protestierte bei jedem Schritt, die Anstrengung der ständigen Ausweichmanöver forderte ihren Tribut. Aber er ignorierte den Schmerz, sein Verstand war klar und berechnend. Er musste das Monster dazu bringen, seine Deckung zu verlassen, um einen Moment der Schwäche zu finden, den er ausnutzen konnte.
Das Monster wurde von Sekunde zu Sekunde frustrierter und stürzte sich mit rücksichtsloser Wut auf Adrian. Seine Klauen schlitzten die Bäume auf, splitterten Holz und schleuderten Trümmer durch die Luft. Adrian nutzte das Chaos zu seinem Vorteil, huschte aus den Schatten hervor und versetzte dem Monster schnelle, präzise Schläge, wann immer er konnte.
Aber das Monster war unerbittlich, und seine Wunden heilten schneller, als ein Trank sie heilen konnte.
Es drängte Adrian in die Nähe eines großen Felsbrockens, seine Augen glühten vor Wut. „Das ist jetzt vorbei!“, brüllte es und sprang mit aller Kraft auf ihn zu.
„!“
„Scheiße!“ Bleib dran mit m v l em pyr
Blut spritzte durch die Luft.
„Kekeke!“
Adrian fiel auf die Knie, das Lachen des Monsters hallte durch die Lichtung, ein unheimlicher Chor des Sieges.