„Das muss das Ziel sein“, sagte Aria und starrte auf das Artefakt. „Schnappen wir es uns und verschwinden wir von hier“, schlug Lila vor und streckte schon die Hand nach der Kugel aus.
Doch bevor sie sie berühren konnte, begann der Boden unter uns zu beben, und das Geräusch von rumpelnden Steinen erfüllte die Kammer. Plötzlich erwachten die Statuen an den Wänden zum Leben, ihre steinernen Körper verdrehten und verzerrten sich zu grotesken Monstern.
„Wir haben Gesellschaft“, sagte ich und umklammerte meine Waffe fester. „Macht euch bereit zum Kampf.“
Es würde wohl eine Weile dauern, bis wir sie besiegen konnten.
„Grr …“
Das erste der Steinmonster stürzte vorwärts, seine gezackten Klauen direkt auf uns gerichtet. Ich schwang meine Waffe und wehrte seinen Angriff gerade noch rechtzeitig ab, aber weitere Monster näherten sich schnell.
Dann stürmten Kairen und ich vor, um die Monster im Nahkampf zu bekämpfen, wobei ihre Waffen mit lautem Klirren auf die Steinkreaturen prallten. Lila und Aria entfesselten ihre Magie und schleuderten Energieblitze und Feuerströme auf die herannahenden Feinde.
In der Zwischenzeit hatte ich Ardel bereits über seine Mission informiert. Er sollte nicht kämpfen, sondern nach der Kugel suchen, die nach unserer Überraschung verschwunden war. Wahrscheinlich hatte sie eines der Monster an sich genommen.
Jetzt, wo der Kampf schon begonnen hatte, durfte ich mich nicht ablenken lassen. Ich musste gleichzeitig kämpfen und beschützen.
„Ugh.“ Ich wich schnell zur Seite aus, um einem der Überraschungsangriffe auszuweichen, aber das Monster schaffte es trotzdem, mir einen Kratzer am Arm zuzufügen.
Ich ignorierte den Schmerz und schlug schnell auf das Monster ein, das versuchte, die Frontlinie zu durchbrechen.
Während wir kämpften, wurde klar, dass diese Steinmonster keine leichten Gegner waren. Sie griffen unerbittlich an, ganz zu schweigen davon, dass ihre steinernen Körper sehr widerstandsfähig gegen physische Schäden waren. Aber ich weigerte mich, zurückzuweichen, und begegnete jedem Schlag mit gleicher Kraft und Entschlossenheit.
Zum Glück erwies sich Arias Magie als besonders wirksam gegen die Monster, ihre Zaubersprüche trafen ihr Ziel und schwächten ihre steinerne Hülle.
Mit jeder Sekunde gewannen wir an Boden und drängten die Monster langsam aber sicher zurück.
Doch gerade als der Sieg in greifbarer Nähe schien, tauchte eine neue Bedrohung auf. Aus den Schatten der Kammer erhob sich ein riesiger Steingolem, dessen gewaltige Gestalt uns alle in den Schatten stellte.
„Achtung!“, schrie ich, während mein Herz raste, als ich der imposanten Kreatur gegenüberstand.
Der Golem schwang seine massiven Fäuste und sandte Schockwellen durch die Luft, während er auf uns zukam. Wir bemühten uns, seinen Angriffen auszuweichen, wichen ihm aus und schlugen weiter auf die kleineren Steinmonster ein.
„Wir müssen den Golem ausschalten!“, rief ich und forderte mein Team auf, seine Angriffe auf den riesigen Feind zu konzentrieren.
Gemeinsam feuerten wir eine Salve von Zaubersprüchen und Schlägen auf den Golem ab und zielten dabei auf seine Gelenke und Schwachstellen. Arias Magie schwächte seine Verteidigung, während Lilas Feuer ihn irgendwie verlangsamte und seine steinerne Hülle beschädigte.
Aber der Golem war unerbittlich und schüttelte die meisten unserer Angriffe ab, als wären sie nichts. Mit jedem Schlag schien er stärker zu werden, seine hoch aufragende Gestalt ragte wie ein Koloss aus Stein und Wut über uns.
„Wir können das nicht ewig so weitermachen!“, murmelte ich, während meine Muskeln von den Anstrengungen des Kampfes zu schmerzen begannen.
Plötzlich entdeckte ich inmitten des Chaos einen Lichtschimmer – ein schwaches Leuchten, das von der Brust des Golems ausging. Konnte es sein, dass …?
„Das Artefakt!“, rief ich, als ich erkannte, dass die fehlende Kugel in der Brust des Golems steckte.
„Ardel, folge mir!“ Ohne zu zögern stürmte ich auf den Golem zu, meine Waffe hoch erhoben, um das Artefakt zu erreichen.
Ich sammelte all meine Kraft in einem Schlag und traf genau, sodass die Hände des steinernen Golems zerbrachen.
Der Golem brüllte vor Schmerz, als seine Hände zerfielen und sein Griff um das Artefakt nachließ. Ardel, der auf diese Gelegenheit gewartet hatte, stürzte vor und riss die Kugel aus der Brust des Golems, bevor dieser reagieren konnte.
„Gut gemacht, Ardel!“, rief ich erleichtert, dass wir das Artefakt zurückgeholt hatten.
Der Golem war jedoch noch am Leben, was bedeutete, dass der Kampf noch nicht vorbei war.
Zum Glück verwandelten sich alle kleinen Steinmonster wieder in gewöhnlichen Stein, nachdem wir das Artefakt zurückgeholt hatten.
„Bringen wir es zu Ende“, sagte ich und machte mich bereit für einen weiteren Schlag. Ich sprach den einzigen Zauber, den ich kannte. Ich stürzte mich nach vorne und zielte auf den Kern des Golems.
Die Klinge traf mit einem lauten Klirren auf und hinterließ Risse, die sich über die Steinoberfläche des Golems ausbreiteten. Aber anstatt zurückzuschlagen, begann der Golem zu zittern und seine Form wurde instabil, während er darum kämpfte, sich aufrecht zu halten.
Dann, zu meiner Überraschung, begann der Golem zu bröckeln, große Steinbrocken fielen ab, während sein einst so beeindruckender Körper vor unseren Augen zerfiel.
„H-Häh?“
„Was … was ist los?“, rief Lila, ihre Stimme voller Ehrfurcht und Unglauben.
„Ohne das Artefakt kann der Golem Adrians Angriffen wohl nicht mehr standhalten“, hörte ich Aria hinter mir sagen. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass sie mich intensiv ansah. Aber dieser intensive Blick verschwand schnell wieder.
„Mann, sie hat sich doch nicht in mich verliebt, oder?“
Ich schüttelte schnell den Kopf, um diesen Gedanken zu verdrängen.
„Sie hat sich nicht mal in den Hauptcharakter verliebt, wie sollte sie da jemanden wie mich mögen?
Wahrscheinlich achtet sie nur wegen meiner Stärke und meinem Rang auf mich.“
Nachdem der Golem besiegt war und die kleineren Steinmonster wieder zu gewöhnlichen Steinen geworden waren, wurde es in der Kammer wieder still. Wir standen inmitten der Trümmer, holten tief Luft und betrachteten die Folgen des intensiven Kampfes.
Swoosh!
„H-Häh?“
Im nächsten Moment entglitt Ardel plötzlich die Kugel und schwebte in der Mitte der Halle.
Plötzlich begann sie hell zu leuchten und unsere Umgebung wurde weiß.
Im nächsten Moment befanden wir uns alle auf dem vertrauten Gelände der Akademie, außerhalb der künstlichen Ruine.
Als das helle Licht verblasste, standen wir vor der simulierten Ruine, und die Kugel schwebte sanft vor uns in der Luft.
„Wir haben es geschafft“, sagte Lila mit erleichterter Stimme, während sie zu unserer Gruppe blickte.
„Ja, wir haben es geschafft“, stimmte Ardel zu und sah triumphierend auf das Artefakt.
„Wir waren ein ziemlich gutes Team“, stimmte ich zu, bevor ich die herabfallende Kugel auffing.
„Herzlichen Glückwunsch zum Abschluss der praktischen Prüfung“, hörten wir Professor Maunts Stimme und drehten uns alle um. „Ihr seid …“
