„Wow, das ist echt riesig“, sagte ich beeindruckt, als ich mich im Zimmer umsah, genauer gesagt in meinem Zimmer.
Es gab alles, was man sich nur wünschen konnte. Ein gemütliches Schlafzimmer, ein Badezimmer, eine Küche, ein WC, ein Trainingsraum und das für Awakeners nützlichste Zimmer – den Meditationsraum.
Man könnte ihn auch als Kultivierungsraum bezeichnen.
„Sind das die Vorteile, wenn man den ersten Rang erreicht?“, fragte ich, nachdem ich mir einen Saft genommen und mich auf ein Sofa gesetzt hatte. Ehrlich gesagt war es nicht schlecht. Nein, es war fantastisch.
„MC wird im zweiten Jahr den ersten Platz belegen, also wusste ich, wie das Zimmer aussehen würde. Aber es persönlich zu sehen, ist etwas ganz anderes. Ganz zu schweigen davon, dass ich das Privileg habe, es ein ganzes Semester lang zu nutzen.“
„Keine Sorge, Aurelius, ich werde das Zimmer in bestem Zustand halten und es voll ausnutzen.“
„Wenn ich darüber nachdenke, sollte Aria meine Nachbarin sein, da sie die Zweitbeste ist. Es wird schwierig werden, mit ihr ins Gespräch zu kommen, wegen ihrer Persönlichkeit. Nun, es sei denn, du bist der MC. Verdammt, selbst er hat es kaum geschafft, sich mit ihr anzufreunden, als sie noch auf der Akademie waren.“
„Seufz, hör auf, über nutzlose Dinge nachzudenken.“
„Ich muss erst einmal alles zusammenkratzen, woran ich mich aus dem Roman erinnern kann.“
Aetheric Chronicles.
Anfangs war es nicht so bekannt, aber nachdem ich den ersten Band gelesen hatte, war ich neugierig geworden und habe es mir gekauft. Der Protagonist ist Aurelius, ein kranker Kronprinz, der von seiner Familie vernachlässigt und von seinem Bruder gemobbt wird. Er ist auch das Gesprächsthema im ganzen Königreich. Trotzdem benutzen der König und sein Vater ihn, indem sie eine Ehe zwischen ihm und der Tochter der Familie Lighthaven arrangieren.
Aber am Tag des Erwachens ändert sich alles. Der kranke Kronprinz erweckt seine Affinität zu allen sieben Elementen und eine mächtige Fähigkeit der fünften Sonnenstufe und wird Schüler des besten Lehrers der Celestial Academy.
Ja, die Handlung und die Charaktere sind klischeehaft.
Aber je mehr man liest, desto besser wird es.
Und dann bin da noch ich. Adrian Lighthaven – manche Leser bezeichnen ihn als versteckten Bösewicht, andere als Nebenfigur und wieder andere als Statisten.
Der Autor setzt Adrian effektiv ein, um Wendungen in der Geschichte zu erzeugen, wie zum Beispiel, dass er den ersten Platz in der Aufnahmeprüfung erreicht. Oder dass er die Prüfung des ersten Semesters erneut mit perfekten Noten besteht.
Aber im zweiten Semester ist alles vorbei. Die anderen Charaktere holen ihn ein, während die Hauptcharaktere ihn überholen. Und am Ende des zweiten Semesters fällt er um mehrere Plätze in der Rangliste zurück. Er bleibt auf dem Gipfel der Nebula-Stufe stecken.
Und schließlich wird er zu Beginn des zweiten Semesters von der Schule verwiesen.
Nun ja, er wird gehen, nachdem er für Aufruhr oder einen Zwischenfall gesorgt hat, wie auch immer man das nennen mag.
Und bis zum Ende des zweiten Jahres werden alle Figuren vergessen haben, dass er jemals existiert hat. Sogar … seine eigene Schwester.
Ja, so eine Figur bin ich.
Aber!
Das heißt nicht, dass ich vorhabe, genauso zu leben wie in dem Roman.
Auf keinen Fall werde ich das tun.
„Ich werde mein Schicksal ändern, das Drehbuch dieser Geschichte umschreiben“, murmelte ich und ballte die Fäuste. „Ich werde nicht den Weg gehen, der mir in dem Roman vorgezeichnet ist. Ich werde mich den Erwartungen widersetzen und mich aus den Zwängen befreien, ein ‚Statist‘ zu sein.“
Das mag vielleicht etwas peinlich und ehrgeizig geklungen haben. Aber ich habe es ernst gemeint.
„Aber zuerst muss ich meine Fähigkeiten verbessern. Das ist der Schlüssel zum Überleben und zum Erfolg in dieser Welt“, dachte ich und überlegte, wie ich weitermachen sollte.
Ich muss so schnell wie möglich den Gipfel der Nebula-Stufe erreichen.
Mit Entschlossenheit im Herzen machte ich mich auf den harten Weg der Kultivierung. Die Annehmlichkeiten des luxuriösen Zimmers dienten nicht nur dem Komfort, sondern auch als förderliche Umgebung, um meine Fähigkeiten zu verbessern.
Also ging ich sofort in den Meditationsraum.
Der Meditationsraum, ein speziell für Erwachte gestalteter Raum, strahlte eine einzigartige Energie aus, die die Verbesserung der Affinität und Kultivierung förderte. Er war ein heiliger Zufluchtsort für alle, die das volle Potenzial ihrer Fähigkeiten entfalten wollten.
„Ich muss auch die Feinheiten meiner Chrono-Vision verstehen und ihr wahres Potenzial erschließen“, überlegte ich, während ich im Meditationsraum auf und ab ging.
Die Visionen, die ich hatte, waren mächtig, aber oft fehlte es ihnen an Klarheit und Kontrolle. Wenn ich die volle Kraft meiner Solar-Tier-Fähigkeit nutzen könnte, würde das zweifellos alles verändern.
Da fiel mir ein, dass ich vor kurzem vom Direktor eine Belohnung bekommen hatte.
„Mal sehen, was ich bekommen habe.“
Ich holte den goldenen Ring hervor, den mir der Schulleiter zuvor gegeben hatte. Sein filigranes Design schimmerte im sanften Licht des Meditationsraums. Neugier und Vorfreude erfüllten mich, als ich das geheimnisvolle Artefakt untersuchte.
Vorsichtig steckte ich den Ring an meinen Finger. In dem Moment, als er meine Haut berührte, durchströmte mich eine Welle von Energie, und der Raum schien darauf zu reagieren. Symbole und Muster leuchteten auf dem Boden auf und bildeten ein faszinierendes Muster unter meinen Füßen.
„Was ist das?“, flüsterte ich, fasziniert von der plötzlichen Veränderung.
Der goldene Ring strahlte ein warmes Licht aus und eine holografische Oberfläche erschien vor mir. Sie zeigte verschiedene Infos, Optionen und Einstellungen an.
„Das muss ein fortschrittliches Werkzeug für Erwachte sein“, vermutete ich und erkannte die Bedeutung des goldenen Rings.
Da ich früher gerne Spiele gespielt hatte, wusste ich, was dieser Ring war.
Er diente sowohl als Inventar als auch als Artefakt und Controller.
Mit ihm konnte ich die Einstellungen des Meditationsraums steuern, beispielsweise die Intensität des Äthers und welches Element verwendet werden sollte.
Als Artefakt bildete er einmal am Tag eine goldene Barriere um mich herum, wenn ich in Gefahr war. Um diese Funktion zu aktivieren, musste man Äther injizieren.
Und schließlich … das Inventar.
Haha, ich frage mich, was ich für den ersten Platz bekommen habe …
Ohne einen Moment zu zögern, öffnete ich das Inventar.
„W-wow … Diese Dinge sind … unglaublich …“
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Spoiler: Nächstes Kapitel – Die erste Klasse.
