Die Top Hunters hielten ihre Waffen gleichzeitig hoch, und ihre dunklen Kerne pulsierten bedrohlich vor Energie. Mit einem kalten, entschlossenen Schrei befahl ihr Anführer: „Jetzt! Phase Vier!“
Der Riss im Raum über ihnen, aus dem immer noch schwarzer Nebel strömte und der das Schlachtfeld zu verschlingen drohte, schien als Antwort zu pulsieren, als die Waffen auf ihn gerichtet wurden. Dann, mit einem ohrenbetäubenden KNALL, brach die dunkle Energie wie gezackte Blitze aus ihren Waffen hervor und schlug in einem Bogen nach oben, um den Riss zu treffen.
Doch statt durch den Riss in der Realität zu dringen, traf die Energie mit einer Wucht auf ihn, die den umgebenden Raum erschütterte.
Das Schlachtfeld verstummte, als die Waffen mit brutaler Schnelligkeit zurückgezogen wurden und der schwarze Nebel heftig zurückwich.
Dann kam es.
Ein leises, bedrohliches Grrrk… Grkkk hallte wider, gefolgt von einem scharfen, fast metallischen Krrk-Chrkkk-Chkchk. Das Knistern wurde intensiver, erfüllte die Luft mit einem unheimlichen Rhythmus, und dann –
SSHHHRIIIKKK!!
Der Raumriss brach nach innen zusammen, wie ein zerbrochener Spiegel, der in sich selbst gezogen wird. Der wirbelnde schwarze Nebel wurde in die Leere gesaugt und hinterließ eine karge, kosmische Weite. Es war ein erschreckend schöner Anblick – eine wirbelnde Dunkelheit, gesprenkelt mit schwachen blauen Schimmern, wie Sterne, die in einem erstickenden Abgrund gefangen sind.
Und dann das Geräusch.
Skrrrrrrr… skrrrrrrrrshhhhh…
Zuerst war es nur ein leises Geräusch, als würden Krallen über Glas kratzen, dann wurde es lauter und näher, begleitet von einem tiefen, kehligen Hrrrrgh, das die Luft vibrieren ließ.
Alle Elfenkrieger, Auszubildenden und sogar die Jäger selbst bekamen eine Gänsehaut.
Die Spannung war unerträglich.
Aus dem eingestürzten Riss bewegte sich etwas.
Ein bläulich-schwarzes, krallenartiges Gebilde drückte sich hindurch, dessen Oberfläche im schwachen Licht wie flüssiger Obsidian wogte. Dann noch eines. Weitere folgten, ihre monströsen Gestalten schlitterten aus der Leere wie Raubtiere, die aus den Schatten auftauchten.
Die Kreaturen – Wesen aus der Leere – waren anders als alles, was jemals jemand gesehen hatte. Ihre Körper waren sowohl flüssig als auch fest und bewegten sich mit unnatürlicher Anmut. Ihre Augen leuchteten in einem unheimlichen Blaustich und suchten das Schlachtfeld ab, bis sie auf die Königin fielen.
Für einen Moment trafen sich ihre Blicke.
Ein Funken räuberischer Gier blitzte in ihren unnatürlichen Augen auf.
Die Königin, deren Flammen noch immer glühten, aber leicht flackerten, spürte, wie ein Schauer ihr über den Rücken lief.
Ihre Instinkte schrien vor Gefahr, nicht nur vor den Kreaturen, sondern vor etwas viel Schlimmerem, das sich tiefer in der Leere verbarg. Trotz ihrer Macht schlich sich ein Schatten des Zweifels in ihren Geist.
Konnte sie diese Kreatur in ihrer jetzigen Form bekämpfen?
Der Anführer der Top-Jäger trat vor, seine Stimme selbstgefällig, aber mit einer Spur von Unruhe. „Ergebt euch freiwillig unserem Meister, oder …“ Er deutete auf die Kreaturen aus der Leere, seine Lippen verzogen sich zu einem grausamen Lächeln. „Wir lassen sie alles zerstören, was euch lieb ist – euer Volk, eure Welt. Jeden einzelnen von ihnen.“
Die anderen Top-Jäger standen fest da, ihre Gesichter angespannt. Selbst sie waren nicht ganz sicher, ob sie die Kreaturen aus der Leere lange aufhalten konnten.
Die Königin ballte die Hände zu Fäusten. Ihre Gedanken rasten. Sollte sie doch ihr letztes Mittel einsetzen? Das hätte verheerende Folgen – aber zumindest würde die Zerstörung nach ihren Bedingungen erfolgen.
Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als Adrians Worte in ihrem Kopf auftauchten: „Tu nichts, was du später bereuen wirst.“
„Schau einfach zu.“
Sie seufzte innerlich, und ihre smaragdgrünen Flammen loderten heller. Dieser Junge … was hatte er damit genau gemeint?
„Ich werde niemals aufgeben“, erklärte sie mit trotziger Stimme.
Der Anführer der Top Hunters spottete und verbarg seine Unruhe. „Ihr habt es so gewollt.“
Mit einer schnellen Bewegung ließen sie die Barriere los – den Schleier, der die Wesen aus der Leere zurückgehalten hatte.
Die Monster stürmten mit erschreckender Geschwindigkeit vorwärts, ihre Klauen ausgestreckt und ihre Augen vor Bosheit glühend.
Die Königin schloss die Augen, ihre wirbelnden Iris verrieten den Sturm der Gefühle in ihrem Inneren.
„Es tut mir leid, meine Kinder …“, flüsterte sie leise und bereitete sich auf das Schlimmste vor.
Doch dann –
SSHRIEEEEEK!
Das Schlachtfeld erstarrte, als ein ohrenbetäubender Schrei durch die Luft schnitt. Die Kreaturen aus der Leere krümmten sich vor Schmerz, ihre monströsen Körper verdrehten sich unnatürlich. Brillante Lichtstrahlen durchbohrten sie und hinterließen hohle, klaffende Wunden, die vor strahlender Energie glühten.
Die Strahlen hörten nicht auf – sie schossen nach oben, trafen auf den Riss und versiegelten ihn mit einer explosiven Energiewelle. Die monströsen Gliedmaßen, die versuchten, sich hindurchzuwinden, wurden abgetrennt und verbrannten, sodass nur noch schwache Lichtpunkte zurückblieben.
Auf dem Schlachtfeld kehrte wieder Stille ein, nur das leise Surren der sich auflösenden Energie war zu hören.
Die Königin riss die Augen auf und sah ungläubig, was vor ihr geschah. Die Wesen aus der Leere waren in wenigen Augenblicken vernichtet worden, ihre Überreste lösten sich in Nichts auf.
Adrian lächelte und starrte auf das verblassende Licht. „Das hat aber lange gedauert“, murmelte er mit leiser Stimme, aber mit scharfem Blick.
Aurelius und Aurelia kamen von oben herab, ihre strahlenden Gestalten verblassten, aber ihre Präsenz war heroisch.
Ihre vereinten Kräfte hatten das Blatt gewendet.
Die Gesichter der Top-Jäger verzogen sich vor Überraschung und Wut.
Die Lippen der Königin verzogen sich zu einem schwachen Lächeln. „Das ist also die Show, die er gemeint hat.“
Aber ihre Erleichterung war nur von kurzer Dauer.
Ein tiefes, grollendes Knurren hallte aus dem Riss, lauter und bedrohlicher als zuvor.
Der Riss, der noch vor wenigen Augenblicken versiegelt gewesen war, begann erneut zu wogen und pulsierte vor dunkler, unheilvoller Energie. Er ächzte wie ein verwundetes Tier, und dann –
SSSHRIIIIIIIKK!
Der Riss dehnte sich heftig aus, aber nur um einen Bruchteil, als würde etwas Riesiges versuchen, sich seinen Weg zu bahnen. Aus der Spalte tauchte ein Anhängsel auf – eine klauenartige Hand mit vier monströsen Fingern, jeder so groß wie ein ausgewachsener Mann, von denen schwarzes Ichor tropfte, das zischte und brutzelte, als es den Boden berührte.
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Die Flammen der Königin flackerten, als ihr Körper instinktiv schwankte und nur knapp dem Griff der monströsen Hand entging. Das Anhängsel bewegte sich unberechenbar, suchte und krallte sich in die Luft. Seine schiere Größe war atemberaubend – fast so groß wie der gesamte Körper der Königin, und es drückte gegen die engen Ausmaße des Risses, sodass es kaum hindurchpasste.
Eine tödliche Stille umhüllte das Schlachtfeld, während die Bewegungen der Hand immer verzweifelter wurden. Sie krallte sich an der leeren Luft fest und tastete nach etwas – nach jemandem.
Das Herz der Königin zog sich zusammen.
Die Hand suchte nach ihr.
Sie wich erneut aus, ihre Bewegungen waren schnell, aber aufgrund der Ketten angespannt.
Das Glied schlug nur wenige Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt zu und sie spürte die eisige Kälte seiner Aura, die sie erstickte und bedrückte. Die Luft um die Hand herum verzerrte sich, als würde die Realität selbst vor ihrer Präsenz zurückweichen.