Wir sind jetzt offiziell das stärkste Team unter den Erstsemestern!
Das kann ich ohne Zweifel sagen!
Aber wie Aria in unser Team gekommen ist, war ziemlich lustig. Aus irgendeinem Grund haben die drei Gruppen, denen sie zugeteilt worden war, sofort den Dozenten gebeten, sie auszutauschen. Sie hatten wahrscheinlich die gleichen Gründe wie das erste Team.
Allerdings war sie es, die nicht in die vierte Gruppe wollte, der sie zugeteilt worden war, obwohl die vierte Gruppe sie in ihrem Team haben wollte. Aber sie lehnte rundweg ab. Vielleicht lag es daran, dass es Emerics Team war.
So kam sie schließlich in unser Team, wodurch wir zur stärksten Gruppe wurden.
Ehrlich gesagt bin ich ziemlich zufrieden damit, dass sie unser neues Mitglied ist.
Sie ist stark, verantwortungsbewusst, zuverlässig, hübsch, Moment, nicht das, ah, m-mächtig, richtig! Und endlich normal. Zumindest im Vergleich zu diesen dreien.
Genau das, was ich mir erhofft hatte!
„So, der Unterricht ist beendet, ihr könnt gehen.“ Während ich (innerlich) zufrieden nickte, unterbrach die Stimme des Lehrers meine Gedanken.
Als die Schüler den Raum verließen, überkam mich eine Welle der Erleichterung. Jetzt war unser Team komplett. Und ich musste mir keine Sorgen mehr um die bevorstehende Veranstaltung für die Schüler der zweiten Klasse und die Veranstaltung machen, die direkt danach stattfinden würde.
Puh! Ich bin wirklich erleichtert.
Aria! Du bist ein Engel!
„Hey, Kairen, Adrian sieht sie irgendwie anders an.“ (Ardel)
„Stimmt.“ (Kairen)
„Hmph, weißt du nicht, dass Jungs so schauen, wenn sie ihre Cr-.“ (Lila)
„Hört mal zu!“ Ich meldete mich schnell zu Wort, bevor Lila oder diese beiden Jungs ein Missverständnis verursachen konnten. „Lasst uns unseren Zeitplan mit unserem neuen Mitglied besprechen. Du machst doch mit bei unserem Teamtraining, oder?“
„Ja.“ Aria nickte unauffällig.
Gut, ich habe meinen Ruf gerettet. Aber verdammt seien diese drei.
Dann sagte sie uns, wann sie Zeit hätte. Zum Glück mussten wir die Zeit für das Team-Training nicht ändern.
Dann trennten wir uns, da die drei beschlossen, in die Cafeteria zu gehen. Aria und ich blieben allein zurück.
„Kannst du kochen?“, fragte sie plötzlich und schaute auf meinen linken Arm.
„Ah, kochen? Ja, das geht schon“, antwortete ich so ruhig wie möglich.
„Okay“, nickte sie. „Du kannst mich um Hilfe bitten, wenn du nicht weiterkommst.“
„Danke, das werde ich auf jeden Fall tun“, nickte ich mit einem Lächeln. Dann kam mir eine Idee. „Du hast abends einen Kurs, der wahrscheinlich gegen Abendessenzeit endet, oder?“
„Ja?“, antwortete sie etwas verwirrt.
„In dem Fall, warum kommst du nicht zum Abendessen zu mir? Ich hab heute nichts vor und da ich noch nicht trainieren kann, hab ich Zeit. Außerdem möchte ich mich für deine Hilfe an diesem Tag und am Tag zuvor bedanken.“
„…“ Sie blieb jedoch plötzlich stehen und sah mich überrascht an.
„Was, hab ich was Falsches gesagt?“
„Ich hab sie doch nur zum Abendessen eingeladen, oder?“
„Oder … hat sie mich vielleicht falsch verstanden?“
Während ich noch so vor mich hin grübelte, holten mich ihre Worte zurück in die Realität. „Dann bin ich beim Abendessen in deiner Obhut.“
Ich lächelte, erleichtert, dass sie meine Einladung angenommen hatte. „Super! Ich werde was Besonderes kochen. Wir treffen uns nach dem Unterricht bei mir.“
Aria nickte und ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen. „Okay. Bis dann.“
Damit trennten wir uns und ich ging zurück in mein Wohnheim, wo ich mir Gedanken über das Abendessen machte. Das Kochen war eine gute Ablenkung von den Ereignissen des Tages und eine Gelegenheit, Aria meine Wertschätzung zu zeigen.
„Aber Moment mal …“
„Was soll ich kochen?“
„Palow? Soll ich Palow machen? Das ist herzhaft und einfach zu kochen“, überlegte ich und wägte meine Optionen ab.
Als ich mein Zimmer betrat, ging ich sofort in die kleine Küchenzeile. Ich holte die benötigten Zutaten heraus: Reis, Karotten, Zwiebeln und Fleisch. Aria hatte ein gutes Essen verdient, und ich wollte sichergehen, dass es perfekt wurde.
Ich stellte den Topf auf den Herd, erhitzte etwas Öl und gab die Zwiebeln hinein. Die Küche füllte sich mit dem angenehmen Duft von gebratenen Zwiebeln. Während ich weiterkochte, musste ich daran denken, wie Aria wohl auf meine Einladung zum Abendessen reagieren würde. War sie überrascht, weil sie noch nie jemand zum Essen eingeladen hatte? Oder war es etwas anderes?
Ich schüttelte den Kopf und konzentrierte mich auf meine Aufgabe. Ich gab die Karotten und das Fleisch in den Topf, rührte alles um und fügte dann den Reis hinzu. Während ich das Wasser aufgoss und die Mischung köcheln ließ, deckte ich den Tisch und achtete darauf, dass alles perfekt war.
Als ich fertig war, war der Palow fertig und der köstliche Duft erfüllte den Raum. Ich schaute auf die Uhr – Arias Unterricht sollte bald zu Ende sein.
Ich nahm mir einen Moment Zeit, um aufzuräumen und sicherzustellen, dass alles ordentlich aussah. Gerade als ich fertig war, klopfte es an der Tür.
„Ich komme!“, rief ich und eilte zur Tür.
Es war offensichtlich Aria, und als ich sie sah, war ich für einen Moment sprachlos. Sie stand da, ihr silbernes Haar glänzte im Licht des Flurs, aber es war ihre Kleidung, die mir den Atem raubte. Sie hatte ihre übliche Schuluniform ausgezogen und trug nun ein schlichtes, aber elegantes Kleid, das ihre Schönheit auf eine Weise zur Geltung brachte, die ich noch nie gesehen hatte.
Sie sah absolut umwerfend aus.
Ich schüttelte schnell den Kopf, um aus meinen Träumereien zu erwachen. „Komm rein, bitte“, brachte ich hervor und trat beiseite, um sie eintreten zu lassen.
Aria kam herein und ließ ihren Blick über die gemütliche Einrichtung meines Zimmers und den ordentlich gedeckten Tisch schweifen. „Das hättest du nicht tun müssen, Adrian“, sagte sie mit leicht warmer, dankbarer Stimme. „Danke.“
Ich lächelte und fühlte mich unter ihrem Blick etwas unbehaglich. „Das ist doch das Mindeste, was ich tun kann. Bitte, setz dich.“
Wir setzten uns, und ich servierte den Palov und gab großzügige Portionen auf unsere Teller. „Ich hoffe, es schmeckt dir. Das ist ein traditionelles Gericht aus meiner Heimatstadt“, sagte ich und versuchte, ihre Reaktion zu deuten. Nun ja, aus meiner Heimatwelt?
Aria probierte einen Bissen und ihre Augen leuchteten auf, als sie das Essen schmeckte. „Das … ist köstlich.“
Gut, es schmeckte ihr! Ich wusste, dass dies die beste Wahl war!
Wir aßen weiter und unterhielten uns dabei locker. Es fühlte sich natürlich und angenehm an. Ich merkte gar nicht, wie die Zeit verging.
Es war schon Zeit für sie zu gehen.
Aber Mann, das war das beste Abendessen, das ich seit meiner Ankunft in dieser Welt gegessen hatte.
