„Ich will gegen ihn kämpfen.“
Dem Sensenjungen lief bei dem Gedanken an den Kampf das Wasser im Mund zusammen.
Währenddessen verzog der junge Mann die Lippen zu einem Lächeln, aber es war ein fast raubtierhaftes Lächeln. Es hatte etwas Gefährliches an sich, etwas viel Kälteres als das Grinsen des Sensenjungen. Es war ein wissendes Lächeln. Ein Lächeln, das sagte:
Ich weiß, was du vorhast,
aber es enthielt auch eine subtile Herausforderung.
„In Ordnung“, sagte der junge Mann mit ruhiger Stimme, ohne eine Spur von Zögern oder Unsicherheit. „Zeig mir, was du drauf hast.“
Das Herz des Sensenjungen schlug schneller. Jetzt war es soweit. Auf diesen Kampf hatte er gewartet. Lies weitere Geschichten über das Imperium
„Hehe, dann zeig ich’s dir.“
_____ __
Der Gong ertönte und signalisierte den Beginn des Duells. Im Kolosseum herrschte absolute Stille, die vor Spannung knisterte. Alle Augen waren auf die Plattform gerichtet, auf der der Sensenjunge und der junge Mann standen, und die Luft zwischen ihnen war vor Erwartung fast greifbar.
Der Junge mit der Sense machte den ersten Schritt und stürmte mit der Anmut eines Raubtiers vorwärts. Seine Sense glänzte wie flüssige Nacht, ihre bösartige Klinge schwang in einer Kombination aus tödlichen Bögen auf den jungen Mann zu. Der Angriff war schnell, präzise und heftig – aber er verfehlte sein Ziel.
Der junge Mann wich mühelos aus, seine Bewegungen waren so flüssig und präzise, als hätte er den Schlag schon vorausgesehen.
Seine dunkelbraunen Augen blieben ruhig und unerschrocken, während er dem tödlichen Tanz der Sense auswich.
Das Grinsen des Sensenjungen wurde breiter, der Nervenkitzel des Kampfes ließ sein Blut in Wallung geraten. „Heh … du bist besser als ich dachte“, murmelte er mit leiser Stimme, die in der angespannten Stille fast unterging.
Er setzte seinen Angriff fort und entfesselte eine Flut von Schlägen. Die Sense bewegte sich wie eine Verlängerung seines Körpers und zerschnitt die Luft mit tödlicher Präzision. Er schwang sie wie ein Schwert, dessen Klinge mit einem pfeifenden Geräusch durch den Raum zwischen ihnen schnitt. Jeder Schlag sollte ihn in die Enge treiben, überwältigen, töten.
Aber der junge Mann bewegte sich, als wäre der Kampf ein choreografierter Tanz, den er auswendig gelernt hatte. Er duckte sich unter Schlägen weg, drehte sich aus schwungvollen Bögen heraus und lehnte sich sogar in unmöglichen Winkeln zurück, um tödlichen Schlägen auszuweichen. Die Menge war wie gebannt, die Intensität des Duells hielt sie in atemloser Ehrfurcht gefangen.
Der Sensenjunge knurrte, seine Augen glänzten gefährlich. Sein Gegner war nicht nur stark – er war berechnend.
Es war, als könne der junge Mann ihn durchschauen und jede seiner Bewegungen vorhersagen.
„Mal sehen, wie du damit klarkommst!“, knurrte der Junge. Er umklammerte seine Sense mit beiden Händen und konzentrierte seine ganze Kraft darauf. Eine schwarze Aura strömte aus der Waffe, wickelte sich wie Rauch um sie und explodierte dann nach außen. Die Plattform unter ihm bebte, als die Kraft anschwoll.
Mit einem Brüllen schwang er die Sense in einem weiten Bogen, deren Klinge mit einer dunklen, gewalttätigen Kraft durch die Luft schnitt. Die Arena bebte, als der Angriff über die Plattform fegte und den jungen Mann sauber in zwei Hälften teilte. Die Wucht des Schwungs hinterließ einen riesigen Krater im Steinboden, der zerklüftet war und qualmte.
Für einen Herzschlag lang erstarrte die Menge. Der Sensenjunge stand aufrecht da, sein Lächeln unerschütterlich.
Doch dann löste sich der Körper des jungen Mannes – in zwei Hälften geteilt – in Nichts auf. Kein Blut, kein Fleisch, nur eine Illusion, ein Nachbild.
Das Lächeln des Sensenjungen verwandelte sich in Überraschung.
„!“
Seine Instinkte schrien, ein Urinstinkt schoss durch seine Adern. Er wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um seine Sense zu heben und zwei glänzende Dolche abzuwehren, die auf seinen Hals zielten.
Der junge Mann stand hinter ihm, sein Gesichtsausdruck so ruhig und raubtierhaft wie zuvor.
Das Klirren der Waffen sandte eine Schockwelle durch das Kolosseum und zwang die beiden Kämpfer, sich voneinander zu lösen. Der Sensenjunge taumelte rückwärts und rammte den Griff seiner Waffe in den Boden, um nicht zu fallen. Er atmete scharf und flach, aber sein Grinsen kehrte zurück – wild und ungezähmt.
Der junge Mann landete elegant und kontrollierte seinen Schwung in der Luft, als würde die Schwerkraft seinem Willen gehorchen. Seine Dolche wirbelten in seinen Händen und ihre scharfen Klingen blitzten bedrohlich im Sonnenlicht. Sein kalter, berechnender Blick blieb auf den Sensenjungen gerichtet.
Die Menge brach in Raunen aus, ihre Verwunderung war spürbar.
„Das sind beide Monster …“, flüsterte jemand.
Der Kampf ging mit noch größerer Intensität weiter. Der Junge mit der Sense stürzte sich erneut auf seinen Gegner, seine Schläge wurden schneller und unberechenbarer. Die Plattform brach unter dem Gewicht seiner unerbittlichen Angriffe ein. Jeder Schwung seiner Sense schien schwerer und gefährlicher zu werden und hinterließ Spuren schwarzer Energie.
Aber der junge Mann blieb unantastbar. Er bewegte sich wie ein Phantom und wich mit der Anmut eines Attentäters aus. Jeder Ausweichmanöver war nur einen Bruchteil einer Sekunde vom Tod entfernt, aber er blieb unerschütterlich. Dann schlug er zurück, seine Dolche blitzten im Sonnenlicht, als er in die Reichweite der Sense eintauchte und wieder heraussprang und den Jungen in die Defensive drängte.
Ihre Bewegungen verschwammen zu einer Symphonie aus Zerstörung und Präzision. Die wilde Kraft und Geschicklichkeit des Sensenjungen prallte auf die tödliche Beweglichkeit und die kalkulierten Schläge des jungen Mannes. Funken stoben, als die Klingen aufeinander trafen, und das Echo ihrer Zusammenstöße hallte durch das Kolosseum.
Die Menge war wie gebannt, ihre Augen waren auf den Kampf geheftet. Jede Bewegung, jeder Schlag, jede Ausweichbewegung wurde mit ungläubigen Ausrufen und Gemurmel begleitet.
„Das ist kein gewöhnlicher Zweikampf“, murmelte jemand.
„Sie kämpfen, als ginge es um Leben und Tod …“
Der Sensenjunge war unerbittlich, aber langsam machte sich Frustration in seinen Schlägen bemerkbar.
Egal wie stark seine Angriffe waren, egal wie schnell oder unberechenbar, der junge Mann wich ihnen aus oder konterte mit chirurgischer Präzision. Und schlimmer noch, der junge Mann kam nicht ins Schwitzen, seine ruhige Haltung blieb selbst angesichts der Wildheit des Jungen unerschütterlich.
Aber das Grinsen des Jungen mit der Sense verschwand nicht. Wenn überhaupt, wurde sein Eifer nur noch größer.
„Gut … gut!“, knurrte er mit vor Aufregung zitternder Stimme. „Du bist genau der Gegner, auf den ich gewartet habe!“
Der junge Mann antwortete nicht.
Seine kalten Augen verengten sich, als er plötzlich die Distanz überbrückte und seine Dolche auf die Brust des Sensenjungen blitzen ließ. Der Junge konnte den Schlag gerade noch abwehren, aber die Wucht des Angriffs schleuderte ihn rückwärts, wobei seine Stiefel über den Steinboden schrammten.
Der Sensenjunge lachte, sein Atem ging stoßweise, aber er war voller Begeisterung. „Du bist gut, das muss ich dir lassen“, sagte er und richtete sich auf. Er umklammerte seine Waffe fester, die schwarze Aura um sie herum wurde dunkler. „Aber mal sehen, wie lange du noch durchhältst!“
„Hä?“
Die Provokation des Sensenjungen wurde unterbrochen, als ein kaltes Gefühl sein Bein hinaufkroch. Sein Grinsen verschwand. Sein Blick huschte nach unten – und seine Augen weiteten sich vor Schreck.
Sein rechtes Bein, vom Knie bis zum Oberschenkel, war von dickem Eis umhüllt, und der Frost kroch weiter in Richtung Hüfte. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Donnerschlag:
Wann?!
Bevor er begreifen oder reagieren konnte, explodierte eine verschwommene Bewegung vor ihm.
KNACK!
Eine Faust landete direkt auf seiner rechten Wange, und die Welt schien sich um ihre Achse zu drehen. Blut spritzte aus seinem Mund, und einer seiner Zähne flog heraus und schlug mit einem leisen Klirren auf den Steinboden. Er taumelte zur Seite, sein Körper zuckte unter der Wucht des Schlags.
Der Sensenjunge knurrte, ein kehliges Geräusch stieg aus seiner Kehle. Schmerz durchzuckte seinen Kiefer, aber er wurde von der kochenden Wut übertönt, die in ihm brodelte. Die schwarze Aura um seine Sense pulsierte heftig und explodierte wie ein lebendes Wesen nach außen. Sie schoss auf den braunhaarigen jungen Mann zu, dunkle Tentakel peitschten mit böswilliger Absicht durch die Luft.
Doch bevor die Energie ihr Ziel erreichen konnte, schoss eine strahlende Lichtsäule aus dem Boden unter dem Sensenjungen empor.
BOOM!
Das Licht hüllte ihn und die Sense augenblicklich ein, ein blendender Glanz, der Hitzewellen durch die Arena schickte.
Die schwarze Aura schrie wie ein verwundetes Tier und löste sich bei Kontakt mit dem reinigenden Licht auf. Der Sensenjunge schrie auf und schützte seine Augen mit seinem freien Arm, während die dunkle Energie um ihn herum sich in Nichts auflöste.
Die Menge schnappte gleichzeitig nach Luft, ihre Stimmen vermischten sich zu einem Chor der Verwunderung.
„Was? Er kann Licht benutzen?“
„Es reinigt die dunkle Energie!“
Der Junge taumelte, seine Bewegungen waren träge. Er versuchte, seine Sense zu schwingen, um seine Kraft erneut zu kanalisieren, aber sein Körper fühlte sich schwer an und reagierte nicht. Als er sich bewegen wollte, schlug etwas mit einem hörbaren
dumpfen Schlag
auf seinen Hinterkopf.
THWACK!