Donnerstag.
Abend.
Wie immer machten Adrian, Aria und Noxy das Abendessen fertig. Der Duft von frisch gekochtem Essen erfüllte die kleine Küche, während Aria den Tisch deckte, ihre Bewegungen anmutig und bedächtig. Adrian beobachtete sie mit einem sanften Lächeln im Gesicht, während Noxy, der kleine Igel, um ihre Füße herumwuselte und gespannt auf sein eigenes Essen wartete.
Die drei waren in gewisser Weise eine echte Familie geworden. Sie teilten Mahlzeiten, Lachen und die kleinen, alltäglichen Momente, die das Leben warm und gemütlich machten.
Obwohl sie nicht verheiratet waren, hatten Adrian und Aria eine Verbindung aufgebaut, die enger war als die meisten anderen, eine Verbindung, die über die üblichen Definitionen von Freundschaft oder Kameradschaft hinausging. Und dann war da noch Noxy, der zwar kein Mensch war, aber dennoch ein fester Bestandteil dieser provisorischen Familie war.
Als sie sich zum Essen hinsetzten, sah Adrian Aria an und bemerkte, dass sie heute Abend irgendwie anders war.
Aus irgendeinem Grund sah sie etwas anders aus als zuvor – auf jeden Fall auf positive Weise. Es war, als wäre sie ein bisschen erwachsen geworden, auf eine subtile und doch tiefgreifende Weise gereift.
Ihr silbernes Haar, das immer mit einem fast ätherischen Glanz schimmerte, schien heute Abend noch strahlender zu sein. Es fiel in weichen, fließenden Wellen über ihren Rücken und fing das Licht so ein, dass es fast wie gesponnenes Silber aussah.
Die Strähnen waren länger und voller und umrahmten ihr Gesicht mit einer Eleganz, die fast königlich wirkte. Ihr Haar war schon immer schön gewesen, aber jetzt schien es eine zusätzliche Tiefe zu haben, eine Fülle, die von Reife und Selbstbewusstsein zeugte.
Ihre Augen, diese tiefvioletten Teiche, die schon immer eine geheimnisvolle Anziehungskraft ausgeübt hatten, schienen lebendiger denn je. Sie funkelten mit einer neuen Klarheit und Tiefe, die Art von Augen, die tausend Geheimnisse zu bergen schienen und doch dazu einluden, sie zu entdecken.
Sie waren auch ausdrucksstärker und spiegelten eine Bandbreite an Emotionen und Gedanken wider, die über ihr Alter hinauszugehen schienen. Das war vorher kaum zu bemerken gewesen, da sie früher eher gleichgültig und kühl gewirkt hatte. Die Unschuld, die einst ihren Blick geprägt hatte, war noch immer da, aber jetzt gemildert durch einen Hauch von Weisheit, einen Funken Verständnis, der aus Erfahrung kam. Deine Reise geht weiter unter m v|l-e’m,p| y- r
Auch ihr Gesicht hatte sich verändert. Die weichen, jugendlichen Züge einer Teenagerin waren den feineren Konturen einer jungen Frau gewichen. Ihre Wangenknochen waren etwas ausgeprägter, was ihrem Gesicht eine skulpturale Note verlieh, die ihre natürliche Schönheit unterstrich.
Ihre Lippen, die einst zart rosa waren, waren jetzt voller und definierter, was ihren insgesamt reifen Eindruck noch verstärkte. Sogar ihr Gesichtsausdruck hatte sich verändert; ihre Haltung strahlte eine ruhige Selbstsicherheit aus, die zuvor vielleicht nicht da gewesen war.
Adrian konnte nicht anders, als sie einen Moment lang anzustarren und ihre Verwandlung zu bewundern.
Aria war schon immer das schönste Mädchen in der Akademie gewesen, vielleicht sogar auf der ganzen Welt, aber heute Abend schien sie in eine neue Phase ihres Lebens eingetreten zu sein.
„Ah, klar, ich weiß, was es ist …“, sagte Adrian mit einem leichten Lächeln.
Aria war nicht mehr nur ein Teenager, sie war eine junge Frau geworden, die sich mit Anmut und Selbstbewusstsein bewegte.
Aria bemerkte Adrians Blick und lächelte sanft. „Was ist los?“, fragte sie mit ihrer gewohnt sanften Stimme.
Adrian blinzelte und schreckte aus seinen Gedanken auf. „Ach, nichts“, sagte er schnell, obwohl sein Blick immer noch auf ihr ruhte. „Du siehst heute Abend einfach anders aus. Auf eine gute Art natürlich.“
Arias Wangen erröteten leicht und sie lachte leise. „Anders? Inwiefern?“
Adrian zögerte und suchte nach den richtigen Worten. „Ich weiß nicht. Es ist, als wärst du ein bisschen erwachsener geworden. Du wirkst irgendwie… reifer, würde ich sagen.“
Arias Lächeln wurde breiter, und in ihren Augen blitzte es amüsiert auf. „Willst du mir damit sagen, dass ich älter aussehe?“
„Nein, nein“, protestierte Adrian und schüttelte den Kopf. „Nicht älter. Nur … mehr wie eine junge Frau. Du siehst … wunderschön aus.“
Arias Erröten wurde intensiver, aber sie wandte ihren Blick nicht ab. „Danke, Adrian. Das ist sehr lieb von dir.“
Sie genossen einen Moment der stillen, angenehmen Stille, während sich ihre Blicke über den Tisch hinweg trafen.
In diesem Moment wurde Adrian klar, wie viel Aria ihm bedeutete. Sie war nicht nur eine Freundin, eine Geliebte oder eine Gefährtin; sie war jemand, der zu einem festen Bestandteil seines Lebens geworden war, jemand, der Licht und Wärme in seine Welt brachte.
Noxy spürte die Veränderung in der Atmosphäre, piepste und schob seine Schüssel näher zu Adrian, um sie daran zu erinnern, dass das Essen auf sie wartete.
Adrian lachte leise und streckte die Hand aus, um den kleinen Igel zu streicheln. „Schon gut, schon gut, Noxy. Lass uns essen, bevor das Essen kalt wird.“
Als sie zu essen begannen, kehrte der angenehme Rhythmus ihres Abends zurück, aber die subtilen Veränderungen bei Aria blieben Adrian nicht verborgen. Er konnte nicht anders, als Stolz und Bewunderung für sie zu empfinden.
Sie wuchs, veränderte sich und wurde noch erstaunlicher, als sie ohnehin schon war.
„Wenn ich die Zukunft erreichen will, die ich mir mit ihr vorgestellt habe, muss ich Erfolg haben … Koste es, was es wolle.“
Adrian schwor es sich.
Für manche mag das wie ein unerreichbarer Traum oder eine naive Fantasie klingen, aber für Adrian war es ein Versprechen. Ein Versprechen nicht nur an sich selbst, sondern auch an Aria.
Ehrlich gesagt hatte er nie ganz verstanden, warum die Hauptfiguren oder sogar die Bösewichte so große Anstrengungen unternahmen, um ihre Ziele zu erreichen, und oft so viel für das opferten, woran sie glaubten. Er hatte das immer als etwas angesehen, das weit von seiner eigenen Realität entfernt war, als eine Floskel in den Geschichten, die er oft las. Aber jetzt, wo er hier mit Aria und Noxy saß, begann er es tiefer zu verstehen.
Wenn man jemanden liebt, wirklich liebt, ist man bereit, alles zu tun, um sein Glück und seine Sicherheit zu gewährleisten. Es ging nicht nur ums Überleben oder um die Verwirklichung eines persönlichen Traums, sondern darum, eine Zukunft zu schaffen, in der alles Platz hatte, was ihm lieb und teuer war.
Adrian warf erneut einen Blick auf Aria, die sich nun auf ihr Essen konzentrierte und deren Wangen von ihrem früheren Wortwechsel noch leicht gerötet waren. Ihre Anwesenheit erinnerte ihn ständig daran, warum er nicht scheitern durfte. Der Gedanke an ein Leben ohne sie, ohne diese Momente, reichte aus, um seine Entschlossenheit zu stärken.
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(Hinweis: Ab heute werde ich meine andere Arbeit fortsetzen – „The Strongest Monarch In The Apocalypse Academy“. Vorerst wird jeden Tag ein Kapitel veröffentlicht.
Ihr könnt auch mein neues Werk lesen – „The Tale Of Two Legendary Fools“. Wenn euch eine meiner aktuellen Geschichten gefallen hat, wird euch diese hier bestimmt auch gefallen.)